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德语小说:罗宾汉-Robin als Bettler
日期:2010-12-31 15:43  点击:11

An einem besonders heißen Tag saßen Will Stutley und Little John im Gasthaus zum "Blauen Eber" und genossen ihr Bier. Ein Reiter auf einem Schimmel kam heran. Das Pferd war kostbar geschmückt und der Reiter auf das Feinste gekleidet. "Kann ich hier Robin Hood finden?", rief er den Kameraden zu. "Wer will das wissen?", fragte Little John. "Mein Name ist Richard Partington. Ich bin der Page unserer Königin Eleonore. Wenn ihr wisst, wo ich Robin Hood finde, würdet ihr ihm einen großen Dienst erweisen und meiner Königin eine große Freude machen."

 


Will und Little John berieten sich kurz. "Nun gut. Wir halten dich für eine ehrliche Haut. Komm mit, wir führen dich zu Robin Hood." Es dauerte nicht lange, da trafen sie auf der Lichtung ein, auf der die anderen Männer in der Sonne saßen und Allan a Dale lauschten. "Wenn bringt ihr da?", fragte Robin als er Richard Partington sah. Der Page stellte sich vor und erklärte: "Ich bringe Grüße von unserer Königin Eleonore. Sie hat viele Geschichten vernommen und wünscht nun, Robin Hood persönlich kennen zu lernen. Ihr sollt nach London kommen. Unsere Königin gewährt euch Geleitschutz." Robin sah seine Männer an. "Wenn die Königin es wünscht, werde ich nach London kommen.", nickte er. "Aber vorher würde ich euch gern zu einem Festmahl einladen." Der Page schüttelte den Kopf. "In vier Tagen hält König Heinrich auf dem Feld von Finsbury ein Wettschießen ab. Die Königin will Robin Hood dabei haben. Wir haben also keine Zeit zu verlieren." "Ich verstehe.", sagte Robin.

Robin, Little John, Will Scarlett, Allan a Dale und Richard Partington verließen nur wenig später das Lager. Will Stutley übernahm das Kommando im Lager. Es dauerte einige Tage, bis die Männer London erreichten und Robin der Königin vorgestellt werden konnte. Königin Eleonore zeigte sich entzückt, Robin kennen zu lernen. Sie ließ ihm und seinen Männern die besten Speisen bringen und lauschte den Geschichten, die die Männer erzählten. Als Allan a Dale für die Königin sang, war es totenstill.

Am vierten Tag sollte das Wettschießen beginnen. Das Feld bei Finsbury war festlich geschmückt. Die Zelte der Schützengruppen leuchteten in den verschiedensten Farben, überall flatterten Wimpel und zu beiden Seiten des Feldes erhoben sich hohe Tribünen. In der Mitte der nördlichen Tribüne fanden sich die Sitze für das Königspaar. Ein bunter Baldachin spendete Schatten und alles war für das große Turnier bereit.

Der König und die Königin erschienen auf ihren edlen Pferden auf dem Turnierplatz. Ihnen folgte der gesamte Hofstaat und der Rasen war bald ein wogendes Meer aus buntem Samt und wallenden Federbüschen. Die Menschen schrieen und jubelten als das Königspaar sich zu seinen Plätzen begab. Dann ertönte ein Hornsignal und die Bogenschützen - insgesamt achthundert Mann - marschierten auf. Der König gab die Spielregeln bekannt. Jeder sollte sieben Pfeile auf die Zielscheibe schießen, die seiner Gruppe zugeteilt worden war. Von den achtzig Angehörigen einer Kompanie sollten die drei besten Schützen ausgewählt werden. Diese würden wiederum drei Pfeile abschießen. Hier sollte dann der beste Schütze ausgewählt werden. Von den besten Schützen sollten erneut drei Pfeile abgeschossen werden. Der beste Schütze von allen sollte den ersten Preis, der Zweitbeste den zweiten Preis und der Drittbeste den dritten Preis erhalten. Alle anderen sollten achtzig Silberpennys für die Teilnahme bekommen. Der erste Preis bestand aus fünfzig Pfund in Gold, einem silbernen Jagdhorn und einem Köcher mit zehn weißen Pfeilen verziert mit Goldköpfen, der zweite Preis waren hundert fette Hirsche, die der Preisträger selbst schießen durfte. Zwei Fässer Rheinwein waren für den dritten Platz vorgesehen.

Der Wettkampf begann und der die erste Runde dauerte bei fünftausendsechshundert abgeschossenen Pfeilen recht lange. Die zweite Runde dauerte nicht mehr so lange. Als die letzten zehn Schützen feststanden, wurde eine Pause eingelegt. Die Königin fragte den König lächelnd: "Seid Ihr sicher, dass Ihr hier die besten Schützen ganz Englands vor Euch habt?" Der König erwiderte: "Aber sicher, meine Liebe. Es sind die besten Bogenschützen Englands und der ganzen Welt. "Was würdet Ihr sagen, wenn ich Euch drei Schützen zeigen könnte, die weitaus besser schießen als diese Männer? Ich kenne drei Freibauern, die ohne zu zögern gegen die Sieger des Wettkampfes antreten. Ihr müsst Ihnen allerdings freies Geleit zusichern, denn das habe ich ihnen versprochen.", sagte die Königin. "Was ist das für eine seltsame Geschichte?", wunderte sich der König. "Aber gut. Ich bin neugierig. Ich sichere den Burschen vierzig Tage lang freies Geleit zu. Und mehr noch: Wenn sie wirklich besser schießen als meine Männer, dürfen sie die Preise mitnehmen. Wie also wäre es mit einer Wette?"

Und so kam es, dass der König und die Königin wetteten. Der König setzte zehn Fass Wein, zehn Fass Bier und zweihundert Langbogen aus Eibenholz auf seine Männer, während die Königin einen juwelengeschmückten Gürtel auf Robin und seine Gefährten setzte. So ging zunächst der Wettkampf weiter und am Ende standen die Sieger fest: Gilbert war der beste Schütze, Tepus der zweite und den dritten Platz erreichte Hubert aus Suffolk. "Nun lass deine Männer antreten.", wisperte der König seiner Gemahlin zu. Auf einen Wink der Königin traten die vier Freibauern vor und beugten vor der Königin das Knie. Der anwesende Bischof von Hereford zuckte bei ihrem Anblick heftig zusammen, denn er erkannte Robin und seine Männer. Die Königin sagte: "Locksley, es gilt eine Wette zu gewinnen. Ich setzte auf Euch, mein Gemahl auf seine besten Schützen. Wollt Ihr also um meinetwillen Euer Bestes geben?"

Die Freibauern nickten und die Königin lächelte.

"Wen habt Ihr uns da gebracht?", fragte der König. Der Bischof von Hereford konnte nicht länger seinen Mund halten. "Das ist das Diebespack aus dem Sherwood-Forest!", kreischte er. "Ich kenne sie alle ganz genau. Der da in Blau ist Robin Hood. Die anderen sind Little John, Will Scarlet und Allan a Dale." Der König sah seine Gemahlin verärgert an. "Ist das wahr?" Sie lächelte und nickte. Der König wurde zornig, aber er beherrschte sich. "Ich habe ihnen freies Geleit für die nächsten vierzig Tage zugesichert. Ich halte mein Versprechen. Aber danach soll sich dieses Pack in Acht nehmen."

Er wendete sich an seine Schützen. "Ihr müsst noch gegen diese Freibauern antreten. Besiegt ihr sie, werde ich Euch das mein Leben lang nicht vergessen und außerdem Eure Mützen mit Silberpennys füllen. Verliert ihr, müsst ihr die schon gewonnenen Preise hergeben. Tut also Euer Bestes."

So wurden sechs neue Zielscheiben aufgestellt und das Wettschießen begann erneut. Hubert von Suffolk schoss die besten Schüsse an diesem Tag und Will Scarlett unterlag ihm. Little John schoss um einiges besser als Tepus, aber es gab keinen Beifall für ihn, da die Leute sich ärgerten, dass ihr Schütze besiegt worden war. Dann traten Gilbert und Robin gegeneinander an. Robin traf die Zielscheibe dreimal so, dass seine drei Pfeile zu einem Pfeil zusammen zu schmelzen schienen. Gilbert traf auch dreimal das Schwarze, aber nicht so genau in der Mitte. "Ihr habt gewonnen.", sagte Gilbert ohne Neid, denn er bewunderte Robin Hood. "Nein, haben sie nicht.", ließ sich der König vernehmen. "Ihr habt beide in Schwarze getroffen. Jetzt schießt ihr so lange, bis einer eindeutig daneben schießt." Er ärgerte sich maßlos, dass die Freibauern seine Schützen besiegt hatten.

Robin zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Wie Ihr es wünscht. Los, Gilbert. Fang an." Gilbert schoss, aber ein leichter Wind lenkte seinen Pfeil ab, so dass er nur knapp das Schwarze berührte. Robin ließ seinen Pfeil fliegen und traf genau ins Schwarze. Mit zornrotem Gesicht erhob sich der König und verließ das Feld. Der oberste Preisrichter aber trat vor und verlieh die ersten beiden Preise an die tapferen Freibauern. Den dritten Preis erhielt Hubert von Suffolk.

Robin behielt von seinem Preis nur das silberne Jagdhorn. Das Gold gab er Gilbert und die zehn letzten Schützen des Königs erhielten jeweils einen weißen Pfeil mit Goldkopf. Little John verschenkte seinen Preis an Tepus, der fünfzig Hirsche erhielt und die Kompanien bekamen den Rest. Die Menschen jubelten und warfen ihre Mützen. Robin freute sich noch mit ihnen, als plötzlich jemand an seinem Ärmel zupfte. Ein Leibgardist flüsterte ihm ins Ohr: "Ich habe ein Nachricht von einer gewissen Dame. Ich soll dir folgende Worte ausrichten: >Der Löwe brüllt. Hüte dich!<"

Robin wusste sofort, dass die Nachricht von Königin Eleonore stammte. Auch hatte er den Zorn in den Augen des Königs gesehen. Rasch rief er seine Gefährten zusammen und sie verließen London so schnell sie konnten. So endete das Preisschießen auf dem Feld von Finsbury.

 


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