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德语小说:罗宾汉-Robin wird Metzger
日期:2010-12-19 11:00  点击:18

Robin gefiel es nicht, dass der Sheriff dreimal versucht hatte, ihn zu fangen und er überlegte, wie er sich an dem Sheriff rächen könnte. Schon seit längerem lebten Robin und seine Männer friedlich im Sherwood-Forest und ließen sich nicht in Nottingham blicken, wo der Sheriff ihnen nach dem Leben trachtete. Aber nach ungefähr einem Jahr fand Robin es sehr eintönig im Wald und es dürstete ihn wieder nach Abenteuern. "Vielleicht lade ich den Sheriff ja einfach zu einem fröhlichen Mahl in den Wald ein.", sagte Robin zu sich. "Das machen wir ja auch, wenn wir einen Baron oder Gutsherren um seine Börse erleichtern. Zuerst wird er fürstlich bewirtet und dann muss er berappen."

 


Eines Morgens nahm Robin also seinen Wanderstock und machte sich auf, neue Abenteuer zu erleben. Dabei kam ihm ein junger Metzger mit einem neuen und reich bestückten Wagen entgegen. Der Metzger war vergnügt und als Robin ihn darauf ansprach, antwortete er: "Warum soll ich nicht vergnügt sein? Ich bin jung, ich bin gesund, ich habe eine wunderhübsche Verlobte und ich heirate am nächsten Donnerstag in Locksley. Also habe ich doch wohl allen Grund vergnügt zu sein, oder?" Robin lachte und fragte dann: "Du kommst aus Locksley? Ich bin auch in diesem schönen Städtchen geboren. Aber sag an, wohin fährst du?" "Ich fahre zum Markt nach Nottingham. Und wer bist du und wo willst du hin?" Robin sah den jungen Metzger an. "Ich bin der Freibauer Robin Hood." Der junge Metzger riss den Mund auf. "Ich hab' von dir gehört. Ich kenne viele Geschichten, die über dich erzählt werden. Aber bitte raube mich nicht aus, denn ich bin ein ehrlicher Mann und ich habe noch nie jemandem etwas getan."

Robin lächelte und beruhigte den jungen Mann. "Mach' dir keine Sorgen. Mir gefallen dein offenes Gesicht und deine gute Laune. Außerdem willst du am nächsten Donnerstag heiraten. Nein, nein, ich werde dich nicht berauben. Ich will viel mehr von dir wissen, was du für Pferd und Wagen und für deine Ware haben möchtest, denn ich möchte es dir gerne abkaufen." Der junge Metzger überlegte kurz, dann sagte er: "das Ganze mag wohl ungefähr vier Taler Wert sein." Robin sah in seine Börse. "Ich habe sechs Taler in meiner Börse. Die will ich dir geben, wenn ich für einen Tag deinen Platz einnehmen und statt deiner nach Nottingham fahren darf." Robin reicht dem Metzger die Börse und dieser kletterte vom Wagen herunter. Robin legte des Metzgers Schurz um und machte sich auf den Weg nach Nottingham.

In Nottingham schlug Robin seinen Stand auf und begann, das Fleisch zu verkaufen. Dabei rief er fröhlich: "Kommt nur Leute und kauft. Ich habe feste Preise. Ja, das könnt ihr mir glauben. Einem fetten Bruder oder Priester gebe ich das Fleisch für sechs Pennys, würdevolle Ratsherren zahlen drei und fröhliche Damen einen Penny. Einem hübschen Mädchen aber gebe ich das Fleisch umsonst, wenn ich dafür nur einen Kuss bekomme." Die Kundschaft drängte sich lachend um diesen seltsamen Metzger, der sein Versprechen hielt und hübschen Mädchen für einen Kuss das Fleisch schenkte.

Er verkaufte seine Ware sehr schnell und die anderen Metzger blieben auf ihren Waren sitzen. Sie flüsterten untereinander und meinten, dieser seltsame Metzger sei entweder ein Dieb, der seine Ware gestohlen habe oder ein Verschwender, der sein Leben genieße wolle. Um Klarheit zu haben, gingen die Metzger zum verkleideten Robin und sprachen ihn an: "He, du. Wir gehören derselben Zunft an. Komm mit uns, denn der Sheriff hat alle Metzger zu einem Essen in die Zunfthalle eingeladen." Robin nickte erfreut, denn er hatte alles verkauft und konnte seinen Laden schließen.

In der Zunfthalle waren schon viele Metzger versammelt und auch der Sheriff war schon da. Es wurde über den seltsamen Metzger getuschelt und alle schauten immer wieder verstohlen zu ihm. Der Sheriff erkannte Robin in seiner Verkleidung nicht und rief ihn zu sich an den Tisch, da er ein Geschäft zu wittern glaubte. Wenn dieser Metzger so ein Verschwender war, wie alle sagten, dann sollte er mit seiner Verschwendungssucht die Taschen des Sheriffs füllen!

Der Sheriff hatte schon drei Humpen Bier getrunken und war in bester Laune. Robin setzte sich dazu und legte sein Säckchen mit Geld auf den Tisch. "Ich zahle die nächste Runde.", rief er laut und der Sheriff rief sofort nach einem neuen Humpen. Nun begann Robin zu erzählen, von seinem Haus, seinem Hof, seinem Wald und seinem Vieh. Er gab sich als Erbe eines großen Gutshauses aus, der aber nicht so recht wusste, wie viel das alles wert sei. "Hast du denn auch gehörntes Vieh?", fragte der Sheriff und meinte Rinder. "Aber natürlich, so fünfhundert Stück. Und noch viele Morgen Land. Ich habe unseren Verwalter nie gefragt, wie viele Morgen wir haben. Meine Brüder und ich konnten nicht alles verkaufen, deshalb bin ich Metzger geworden." "Nun, ich könnte dir vielleicht dein gehörntes Vieh abkaufen, denn ich helfe gerne fröhlichen jungen Menschen, so wie du einer bist.", sagte der Sheriff listig, denn er dachte, dass der Metzgerbursche sehr einfältig sei. "Meint ihr, ich bekomme fünfhundert Pfund dafür?", fragte Robin harmlos. Der Sheriff tat, als müsse er sich bedenken. Dann sagte er: "Nein, das glaube ich nicht. Aber vielleicht dreihundert. So viel habe ich auch gerade bei mir."

Robin funkelte den Sheriff an. "Ihr, der ihr schon graue Haare habt, wollt euch wohl die Dummheit eines jungen Draufgängers zunutze machen, oder? Ihr wisst doch sehr genau, dass fünfhundert Stück Hornvieh mindestens fünfhundert Pfund wert sind. Aber gut, wir brauchen das Geld, denn ein lustiges Leben ist teuer. Ich hoffe, es sind gute dreihundert Pfund. Ich kann euch nicht recht über den Weg trauen!"

"Ich werde das Geld bei mir haben.", sagte der Sheriff. "Aber mit wem habe ich es zu tun? Nennt euren Namen." "Ihr könnt mich Robert o'Locksley nennen.", antwortete Robin.

"Wollt Ihr denn das Land einmal ansehen? Ich wäre froh, es los zu werden." Der Sheriff war so gierig, dass er sofort aufstand. Er glaubte, ein wirklich gutes Geschäft mit dem dummen Metzger machen zu können. "Ich will nur einen Schreiber bitten, einen Vertrag aufzusetzen, damit ihr das Land auch wirklich an mich verkauft.", meinte der Sheriff und stieg auf sein Pferd.

Nach Mittag wartete Robin vor dem Tor auf den Sheriff. Er hatte seinen Wagen und das Pferd verkauft. Der Sheriff erschien und die beiden machten sich auf den Weg. Der Sheriff zu Pferd, Robin zu Fuß daneben. "Wir müssen durch diesen Wald.", sagte Robin schließlich und der Sheriff erschauerte. "Hoffentlich treffen wir nicht auf Robin Hood." Robin zuckte mit den Schultern. "Das macht nichts, ich kenne Robin Hood gut. Er wird uns nicht tun." Der Sheriff war beruhigt und dachte vor allem an das dicke Geschäft, das er zu machen glaubte.

Als sie an einer Herde Rotwild vorbeikamen, hielt Robin an. "Hier ist meine erste Herde gehörntes Vieh!", sagte er. Der Sheriff fuhr auf. "Was soll das? Das ist das Wild des Königs. Ich wollte, wir wären aus diesem Wald heraus. Ich möchte, dass du mich allein weiter reiten lässt. In deiner Gesellschaft will ich nicht länger sein." Aber Robin lachte nur und fasste nach den Zügeln des Pferdes. Dann stieß er kräftig in sein Horn und kurze Zeit später waren Robins Männer zur Stelle. " Ich bin der Herr der Wälder, hast du mich nicht erkannt?", lachte Robin. Der Sheriff schwieg, denn er fürchtete nicht nur um die dreihundert Pfund, die er bei sich hatte, sondern auch um sein Leben, denn er hatte Robin und seinen Männern das Leben ja oft schon sehr schwer gemacht.

Der Sheriff war bald von Robins Männern umringt. Sie verbanden ihm die Augen und führten ihn zu ihrem geheimen Lagerplatz. "Hier, nun kannst du von meinem Vieh auch kosten.", lachte Robin und überreicht dem Sheriff eine gebratene Hirschkeule. Er unterhielt den Sheriff in königlicher Manier, so dass der Sheriff bald vergaß, wo er eigentlich war und den Stockfechtern und Bogenschützen applaudierte. Schließlich stand er auf und bedankte sich für die Gastfreundschaft. "Es wird bald dunkel und ich sollte mich auf den Heimweg machen, ehe ich mich im Wald verirre.", sagte der Sheriff. Robin beugte sich vor und sagte: "Bester Herr, wie schön, dass es euch geschmeckt hat. Nun zahlt die Zeche, wie wir es verabredet haben. Dreihundert Pfund waren abgemacht." Er hielt die Hand auf und Little John piekte dem Sheriff das Schwert zwischen die Rippen.

Der Sheriff knirschte mit den Zähnen, aber er zahlte. Robins Männer brachten ihn mit verbundenen Augen zurück zur Stadt, wo sie ihn unter lautem Gelächter dem Stadttor zu reiten ließen. Der Sheriff aber schwor abermals Rache an Robin Hood zu nehmen. Er war an diesem Tag um dreihundert Pfund ärmer und einige Erfahrungen reicher geworden, davon sangen unzählige Spottlieder im Land.

 


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