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德语小说:罗宾汉-Robin Hood und der Kesselflicker
日期:2010-12-19 10:49  点击:11

Zweihundert Pfund waren auf Robins Kopf ausgesetzt und der Sheriff von Nottingham hatte geschworen, sich persönlich um Robins Ergreifung zu kümmern. Der Sheriff wusste nicht, dass Robin im Wald viele Gefolgsmänner gefunden hatte, deshalb glaubte er, Robin eine Vorladung zustellen zu können. Eine Vorladung wurde jedem zugestellt, der das Gesetz übertrat. Die Leute in und um Nottingham aber lachten, denn sie kannten Robin Hood besser. Keiner wollte die Vorladung zustellen. "Seltsam.", wunderte sich der Sheriff. "ich habe achtzig Goldpennys für diesen Botengang geboten. Warum hat sich bisher denn niemand gemeldet?"

 


"Robin Hood hat viele Freunde um sich versammelt und aus einer Vorladung macht er sich sicherlich gar nichts.", sagte einer der Gefolgsmänner des Sheriffs. "Niemand wird sich für diesen Botengang melden, denn niemand möchte seine heilen Knochen riskieren." Der Sheriff war wütend. "Sind denn alle Männer hier Feiglinge?", tobte er. "Derjenige, der eine Vorladung von König Heinrich missachtet soll vierzig Ellen hoch gehängt werden. Und wenn die Männer von Nottingham so feige sind, dann finde ich einen Mann von echtem Schrot und Korn eben anderswo."

Bald schon schickte der Sheriff einen Boten nach Lincoln, der dort versuchen sollte jemanden zu finden, der Robin Hood die Vorladung zustellen wollte. Der Weg von Nottingham war trocken und staubig. Auch die Kehle des Boten war trocken. Als er auf halben Weg das Schild des Wirthauses "Zum blauen Eber" entdeckte, war er froh. Erleichtert sprang er vom Pferd, um ein bisschen zu rasten. Um seinen Durst zu löschen, bestellte er ein Bier und genoss den Schatten der hohen Eichen.

Er war nicht allein in dem Wirtshaus. Vor dem Gasthaus saßen ein Kesselflicker, zwei Barfüßer-Mönche und sechs Förster des Königs. Sie sangen und tranken und lachten. Der Lauteste und Lustigste unter ihnen war der Kesselflicker. Tasche und Hammer hatte er an einen Baum gehängt und sein Stock, der so dick wie ein Handgelenk war, lehnte in der Nähe.

Einer der Förster prostete dem Boten zu und rief: "He, Wirt! Ich gebe eine Runde aus. Und du, setz dich zu uns." Der Bote nahm die Einladung gern an, denn sein Becher war schon leer. "Nun?", fragte der Förster, als der Bote sich gesetzt hatte. "Was bringst du für Neuigkeiten?" Der Bote war ein Angeber und ein Großtuer, der nur zu gern seine Neuigkeiten vor den Männern ausbreitete. Er erzählte die ganze Geschichte von Anfang an; wie Robin den Förster totgeschossen hatte und in den Wald fliehen musste, wie er nun gesetzlos und vom Wild des Königs lebte. Er erzählte auch, dass Robin von Rittern, Junkern oder Äbten Wegezoll verlangte und dass der Sheriff - der Himmel segne ihn, da er dem Boten jeden Sonnabend sechs Penny, zum Michaelisfest ein Fass Bier und eine fette Gans zu Weihnachten zahle, Robin nun eine Vorladung zustellen lassen wolle. In ganz Nottingham habe man keinen Mann gefunden, der diese Aufgabe übernehmen wollte, weil alle um ihre heilen Knochen fürchteten. Nun suche der Sheriff einen mutigen und tapferen Mann in Lincoln, um Robin die Vorladung zu überbringen.

Die Förster, die Barfüßer-Mönche, der Kesselflicker und auch der Wirt und die Wirtin lauschten dem Boten mit gespannten Gesichtern. Schließlich sagte der Kesselflicker: "Ich komme aus Banbury. Weder in Nottingham noch in Sherwood gibt es einen, der sich mit mir messen könnte. Ich habe Simon aus Ely auf dem Jahrmarkt zur Herford besiegt. Ich habe noch nie von diesem Robin Hood gehört. Er mag zwar ein Draufgänger sein, aber ich bezweifle, dass er stärker ist als ich. Ich glaube auch nicht, dass er schlauer ist. Man nennt mich Wat mit dem Knotenstock und ich werde diesem Tunichtgut das Handwerk legen. Ich werde ihm die Vorladung überbringen und wehe, wenn er sie missachtet! Dann werde ich ihm ein paar Schläge auf den Schädel verpassen, dass er sich nicht mehr rühren kann. Darauf trinken wir noch einen!"

Der Bote sprang auf. "Ich glaube, du bist der richtige Mann für diesen Auftrag. Am besten kommst du gleich mit nach Nottingham." Der Kesselflicker schüttelte den Kopf. "Ich komme nur aus freien Stücken mit und nicht, weil es mir irgendjemand befiehlt." Der Bote nickte zustimmend. "Das verstehe ich. Der Sheriff hat achtzig Goldpennys für denjenigen ausgesetzt, der die Vorladung überbringt. Ich bin sicher, einen so tapferen Mann wie dich kann man zu nichts zwingen." Der Kesselflicker sah den Boten gierig an. "Nun, tapfer bin ich. Und achtzig Goldpennys sind nicht zu verachten. Lass mich nur rasch meinen Beutel, meinen Hammer und meinen Stock holen. Dann komme ich mit dir und werde diesem Robin schon zeigen, dass man eine Vorladung des Königs nicht zu missachten hat." Der Kesselflicker holte seine Sachen und der Bote bezahlte die Rechnung. Dann saß er auf und lenkte sein Pferd wieder in Richtung Nottingham. Der vorlaute Kesselflicker lief mit langen Schritten neben dem Pferd her.

Nicht lange darauf wanderte Robin nach Nottingham. Pfeil und Bogen trug er auf dem Rücken und an der Hüfte baumelte sein Jagdhorn. Auf seinem Weg begegnete er einem Kesselflicker, der ein fröhliches Lied auf den Lippen hatte. Auf dem Rücken trug er Hammer und Beutel und in der Hand hatte er einen festen Eichenstock mit einer Länge von sechs Fuß. "Hallo, guter Freund.", grüßte Robin höflich, aber der Kesselflicker sang weiter, als habe er Robin nicht bemerkt. "Hallo!", wiederholte Robin seinen Gruß, aber der Kesselflicker sang unbeirrt weiter. "Bist du taub? Ich habe dich gegrüßt.", rief Robin nun ärgerlich. Der Kesselflicker hörte zu singen auf und sah Robin an. "Und wer bist du, dass ich für dich mein schönes Lied unterbrechen soll? Gut Freund? Wer weiß! Ich hoffe es, sonst wird es schlimm für dich enden." "Lass uns gute Freunde sein.", beschwichtigte Robin den Kesselflicker. "Woher kommst du?" "Ich komme aus Banbury." "Wirklich?", rief Robin. "Von dort habe ich ja schlimme Nachrichten gehört. Zwei Kesselflicker sollen im Gefängnis sitzen, weil sie betrunken waren." "Ach, halt doch den Mund.", schimpfte der Kesselflicker. "Aber es ist schon traurig, wenn zwei ehrliche Gesellen im Gefängnis sitzen müssen." Robin lachte. "Ich glaube, du verstehst nicht. Schlimm ist, dass nur zwei Kesselflicker im Gefängnis sitzen und der Rest immer noch frei herum laufen darf." "Lass deine schlechten Witze.", fauchte der Kesselflicker. "Warum läufst du denn noch frei herum, wenn man Leute, die Bier trinken, einsperrt?"

Robin lachte wieder. Dann sagte er: "Du hast gut pariert. Du hast Recht, ich liebe das Bier und deshalb wollen wir nun zusammen trinken. Komm mit mir in den "Blauen Eber". Wenn du so trinken kannst, wie du aussiehst, dann wird dir das Bier dort gut schmecken." Der Kesselflicker lachte nun auch und antwortete: "Du bist ein feiner Kerl, auch wenn deine Witze schlecht sind. Gerne komme ich mit dir in den "Blauen Eber"."

Die beiden machten sich auf den Weg und Robin fragte: "Was gibt es für Neuigkeiten? Kesselflicker sind doch immer volle Neuigkeiten, oder?" "Natürlich sind wir das.", grinste der Kesselflicker. "Ich habe schon Neuigkeiten, aber eigentlich sollte ich sie für mich behalten. Aber ich will nicht so sein. Also: ich habe einen wichtigen Auftrag. Ich bin hier, um den Räuber Robin Hood zu finden, der in dieser Gegend sein Unwesen treibt. Ich habe eine Vorladung für ihn hier in meinem Beutel, die soll ich ihm überbringen und ich werde ihm alle Knochen im Leibe zerbrechen, wenn er sie missachtet. Sag, guter Freund, kennst du diesen Robin Hood?"

"Ja, ich kenne ihn.", antwortete Robin. "Ich habe ihn heute Morgen sogar noch gesehen. Pass nur auf, denn die Leute sagen, dass er ein gerissener und gemeiner Dieb ist. Zuletzt stiehlt er dir noch die Vorladung aus deinem Beutel!" "Wehe ihm!", rief der Kesselflicker aufgebracht. "Wenn er auch ein Schlitzohr ist, ich bin auch ausgeschlafen! Was ist er denn für ein Mensch, dieser Robin?" "Eigentlich ist er nicht viel anders als ich.", meinte Robin. "Er ist ungefähr so groß wie ich, ungefähr so alt wie ich und ich glaube, er hat auch blaue Augen, so wie ich." "Übertreibe nicht.", brummte der Kesselflicker gutmütig. "Du bist ja noch ein Grünschnabel, eine halbe Portion. Robin Hood aber muss ein kräftiger Kerl sein, sicher hat er einen struppigen Bart und ist riesig groß. Schließlich haben alle Leute Angst vor ihm." Robin schüttelte den Kopf. "Nein, nein. Er ist nicht so alt und riesig wie du denkst. Außerdem soll er gut mit dem Fechtstock sein." Der Kesselflicker schnaubte nur und murmelte etwas davon, dass er ja schließlich Simon aus Ely besiegt habe und ebenfalls gut im Fechten sei. Dann sagte er: "Wenn du Robin Hood kennst, kannst du mich dann nicht zu ihm führen? Ich bekomme achtzig Goldpennys für den Auftrag, davon sollst du zehn haben, wenn du mich zu ihm bringst."

Robin tat so, als überlege er. "Zeig mir doch erst einmal die Vorladung, damit ich weiß, dass du kein Aufschneider bist." Der Kesselflicker wehrte erschrocken ab. "Nein, nein! Die Vorladung darf ich niemandem zeigen." Robin zuckte mit den Schultern und lächelte: "Wem willst du diese Vorladung zeigen, wenn nicht mir? Aber sieh' nur: wir sind beim "Blauen Eber" angekommen. Nun werden wir uns zuerst einmal das Bier schmecken lassen!"

Der "Blaue Eber" war der netteste Gasthof in Nottinghamshire. Er stand inmitten hoher Eichen und es rankten sich Efeu und Waldreben an ihm empor. Das Bier war das beste Bier weit und breit. Und im Winter, wenn der Nordwind heulte, war es im "Blauen Eber" am gemütlichsten, weil das Feuer so prächtig prasselte. Robin Hood und seine Männer waren im "Blauen Eber" wohl bekannte Gäste. Oft hatten sie im "Blauen Eber" gesessen und getrunken. Der Wirt war verschwiegen, denn Robin und seine Männer waren seine besten Kunden. Sie tranken viel, zahlten bar und ließen nie etwas anschreiben. Auch jetzt ließ der Wirt sich nicht anmerken, dass er Robin kannte. Robin bestellte zwei Krüge Bier und sagte zum Kesselflicker. "Setz dich nur schon hin. Ich will sehen, dass der Wirt uns auch sein bestes Bier gibt. Er bekommt es aus Tamworth." So ging er hinein zum Wirt und bat ihn, in das Bier für den Kesselflicker auch einen gehörigen Schuss flämischen Schnaps zu mischen. Der Wirt tat, was Robin wünschte. So tranken Robin und der Kesselflicker Bier, bis dem Kesselflicker die Zunge und der Kopf schwer wurden. Schließlich schlief der Kesselflicker sturzbetrunken ein.

Robin holte rasch die Vorladung aus dem Beutel des Kesselflickers. Er bezahlte beim Wirt die Zeche und bedankte sich. "Fordere noch einmal zehn Schilling von dieser Schnapsdrossel, wenn sie erwacht. Wenn er nicht zahlen will, dann behalte seinen Hammer und seinen Beutel. Das ist meine Strafe für alle, die hierher kommen und mir etwas Böses wollen. Und du Wirt, kannst die Zeche zweimal bekommen." Dann eilte er davon. Spät am Abend erwachte der Kesselflicker und war verwirrt und böse. "Ich muss Robin Hood finden!", schrie er. "Aber du hast doch vorhin mit ihm gezecht und geschwatzt.", antwortete der Wirt und tat ganz erstaunt. "Das habe ich nicht gewusst. Das war Robin Hood?", brauste der Kesselflicker auf. "Warum hast du mir das nicht gesagt? Gleich bekommst du meinen Eichenknüttel zu spüren!" "Ich konnte doch nicht wissen, dass du Robin nicht kanntest.", verteidigte sich der Wirt. "Spar dir deine Worte.", knurrte der Kesselflicker. "Ich muss jetzt weiter." "Aber nicht, ohne die Zeche zu bezahlen.", sagte der Wirt und stellte sich dem Kesselflicker in den Weg. "Aber... ich habe gar kein Geld.", gab der Kesselflicker nun kleinlaut zu. "Das ist nicht meine Sorge.", versetzte der Wirt. "Wenn du kein Geld hast, lass mir deinen Beutel und dein Wams hier. Das ist zwar keine zehn Schilling wert und ich werde bei diesem Geschäft drauf zahlen, aber so sei es denn. Mach' schon oder ich hetze den Hund auf dich." Der Kesselflicker sah ein, dass Robin Hood ihn überlistet hatte. Und mit Hunden hatte er schlechte Erfahrungen gemacht. Also gehorchte er. Er zog das Wams aus und legte den Beutel dazu. Dann verließ er die Schenke, während der Wirt ihm freundlich nachwinkte.

Einige Tage später traf der Kesselflicker erneut auf Robin. Zunächst standen sich die beiden schweigend gegenüber. Dann knurrte der Kesselflicker: "Wie gut, dass ich dich treffe. Ich möchte dir gern sämtliche Knochen im Leibe brechen und wenn ich es nicht kann, dann darfst du mir den Fuß in den Nacken setzen." Robin antwortete gelassen: "Das werde ich auch tun. Komm nur und versuche, mir dir Knochen zu brechen." Der Kesselflicker spuckte in die Hände und packte seinen Stock fester. Hart schlug er los, aber er musste nach einigen Hieben feststellen, dass er in Robin seinen Meister gefunden hatte. Der Kesselflicker war sehr wütend und hieb mit immer größerer Kraft auf Robins Stock ein, bis dieser schließlich zerbrach. "Jetzt hat dein letztes Stündlein geschlagen!", brüllte der Kesselflicker. Robin aber hob schnell sein Jagdhorn an die Lippen und blies dreimal hinein.

"Blas du nur!", höhnte der Kesselflicker. "Du musst ja doch mit nach Nottingham." "Das glaube ich nicht.", versetzte Robin. "Ich habe mich noch keinem Mann ergeben und das werde ich auch heute nicht tun. Hier sind meine Freunde. Seht nur, dieser Kesselflicker will mich nach Nottingham führen. Dort will er mich hängen sehen." Little John war zu Robin getreten und hatte ihm aufmerksam zugehört. "Nun, dann werden wir jetzt eben diesen Kesselflicker aufhängen.", schlug er vor und er und die anderen gingen langsam auf den Kesselflicker zu, um ihm ein Leid anzutun.

"Wartet!", fuhr Robin dazwischen. "er ist ein Kesselflicker. Außerdem kann er ziemlich gut singen. Sag, Kesselflicker, willst du dich uns vielleicht anschließen? Du bekommst drei Jacken aus grünem Tuch und zwanzig Taler. Wir führen ein schönes Leben im Sherwood-Forest und kennen keine Sorgen. Willst du mit uns kommen?" Der Kesselflicker blickte von einem zum anderen. "Nun, ich bin ehrlich genug zuzugeben, dass du tapferer und schneller bist als ich. Du hast mich zwar überlistet und mir böse mitgespielt, aber du bist einfach der bessere Mann. Ich werde dir immer gehorchen und ein treuer Diener sein."

Der Kesselflicker ging mit Robin und seinen Männern in den Wald. Dort sang er für sie seine Lieder, bis Allan a Dale zu der Schar stieß, dessen weiche Stimme alle anderen Stimmen übertraf, aber davon werden wir noch berichten.

 


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