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德语小说:汤姆叔叔的小屋-Freiheit
日期:2010-12-19 10:31  点击:15

Tom Locker warf sich ächzend in seinem weißen Bett hin und her. "Zum Teufel! Es ist so verdammt heiß." Tante Dorcas, die Tom hingebungsvoll pflegte war eine stattliche Erscheinung mit silbergewelltem Haar und einem braunglänzenden Kleid, das bei jeder Bewegung raschelte. "Hör' auf zu fluchen und denk' lieber an deinen Lebenswandel." Sie nahm Tom Locker eine Decke ab und strich die Laken darunter glatt. Tom wühlte im Bett herum und sagte schließlich: "Der Bursche und das Mädchen sind hier, oder? Die sollte sich lieber über den See verziehen. Wir haben Häscher auch in Sandusky, merkt Euch das! Die Dampfer werden überwacht. Aber ich hoffe, sie entwischen, nur um Marks ein Schnippchen zu schlagen, damit er sich ärgert. Und sie sollten sich besser verkleiden. Es hängen überall Steckbriefe von dem Mädchen." Tante Dorcas nickte gelassen. "Wir werden uns die Sache überlegen."

Tom Locker hatte die Flüchtlinge gewarnt. In Sandusky wurden sie erwartet und so beschloss man, sich zu trennen. Jim und seine Mutter gingen voraus und zwei Nächte später ließen sich Elisa, Georg und Harry gesondert nach Sandusky fahren. Von hier aus wollten sie die Fahrt nach Kanada wagen. Wie Tom ihnen geraten hatte, verkleideten sie sich. Harry wurde ein hübsches kleines Mädchen, während Elisa sich von ihren Haaren trennte und ein ansehnlicher junger Bursche wurde. Mrs. Smyth - eine ehrbare ältere Frau - hatte sich bereit erklärt, die kleine Familie zu begleiten. Sie war eine angesehene Frau aus einer Quäkersiedlung in Kanada und befand sich gerade auf der Rückreise. "Ich war unten am Hafen und habe gehört, dass alle Kapitäne davor gewarnt wurden, eine Frau mit Kind und einen Mann an Bord zu nehmen." Georg lachte tapfer. "So, so. Wenn wir diese Leute sehen, dann werden wir sie melden."

Eine Kutsche hielt vor der Tür. Georg, Elisa, Harry und Mrs. Smyth griffen nach den Gepäckstücken und stiegen ein. Die Kutsche brachte sie zum Hafen. Georg kaufte gerade die Fahrkarten, als er zwei Männer reden hörte. "Ich habe alle Fahrgäste auf dem Schiff beobachtet. Sie sind nicht hier." Der Schiffsangestellte sprach mit Marks! "Der Mann ist sehr hellhäutig und gibt sich gern als Spanier aus. Auch die Frau ist sehr hell.", hörte Georg jetzt Marks antworten. Seine Hände zitterten aber er ließ sich die Angst nicht anmerken. Mrs. Smyth war mit Harry, der als Mädchen verkleidet war, schon an Bord gegangen. Elisa war ein junger Mann, in dessen Begleitung er selbst reiste. Kaltblütig drehte Georg sich um und ging direkt an Marks und dem Schiffsangestellten vorbei, an Deck des Dampfers, der sie in die Freiheit tragen sollte.

Elisa und Georg standen an der Reling. Beim Abschiedsläuten sah Georg Marks über das Fallreep zurück an Land gehen und atmete auf. Der Dampfer legte ab. Niemand kann sich vorstellen, was Georg dachte, als er in diesem Moment an der Reling stand. Sollte die Freiheit für ihn seine Familie Wirklichkeit werden? Der Dampfer pflügte durch das Wasser. Stunden später tauchte die kanadische Küste auf. In der kleinen Stadt Amherstberg legte der Dampfer schließlich an. Die Glocke läutete. Die kleine Familie suchte das Gepäck zusammen und ging von Bord. An Land standen sie und warteten, bis das Schiff sich geleert hatte. Dann kniete Georg mit seiner Frau unter Tränen auf dem Boden der Freiheit nieder. Mrs. Smyth brachte alle zu dem gastlichen Haus eines Missionars, der Vertriebenen und Heimatlosen Unterschlupf gewährte.

 


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