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德语文章选读:Der Mann, der die Maus erfand
日期:2010-12-15 16:19  点击:167

Hintergrundinformation für Deutschlernende
Die Sendung mit der Maus ist eine bekannte Kindersendung im deutschen Fernsehen. Mit ihren intelligenten und witzigen Erklärungen, wie Dinge hergestellt werden, besitzt sie nicht nur bei Kindern Kultstatus.

 

 

Um den Kindern in der Stadt zu zeigen, "dass Milch und Eier nicht im Kühlschrank wachsen", entwickelte Armin Maiwald Ende der sechziger Jahre zusammen mit zwei Kollegen die "Lach- und Sachgeschichten". Erst 1971 kam die Maus dazu und mit ihr begann der Erfolg der lehrreichen Serie. Armin Maiwald, 60 Jahre alt, tritt regelmäßig selbst in den Sendungen auf. Bevor er beim Fernsehen zu arbeiten begann, studierte er Geisteswissenschaften und arbeitete nebenher als Komparse beim Theater. Maiwald ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn.


Wozu sind gute Freunde da?
Wenn Sie mich nach der Maus fragen: Für sie haben wir Freunde erfunden, damit sie Spielpartner hat. Der Elefant hilft der Maus. Er macht seinen Rüssel lang, und dann läuft die Maus über einen Graben. Seitdem die Ente dazugekommen ist, gibt es viel mehr Chaos. Die Freunde der Maus sind dazu da, mehr Dramatik in die Geschichten zu bringen und die Probleme müssen die Freunde dann gemeinsam lösen.

Wie kann ich komplizierte Dinge einfach erklären?
Man kann da nie auf seine Routine zurückgreifen, manchmal renne ich tagelang rum und denke: "Wie erklärst du das nur?" Die klassischen Sachgeschichten wie "Das Streichholz" gibt es nicht mehr, denn in den Fabriken sieht man heute nichts mehr von den Arbeitsabläufen. Heute haben sie eine Riesenmaschine, da kommt vorn ein Pulver rein und hinten das fertige Auto raus.

Kann ich für die Maus zu alt werden?
Ich gucke auch noch regelmäßig die Sendungen. Und ich lerne auch immer noch was Neues aus den Beiträgen der anderen Kollegen. Es gibt aber Fernsehsendungen, für die mir meine Zeit zu schade geworden ist, zum Beispiel Talkshows. Ich kann es auch nicht ertragen, alle zwanzig Minuten mit Werbung aus einer Geschichte gezogen zu werden.

Soll ich auf die große Liebe hoffen?
Man darf die Geduld nicht verlieren, denn jeder, der seine große Liebe gefunden hat, ist ein glücklicher Mensch. Meine Frau und ich haben sehr früh gemerkt, dass wir beide ähnlich verrückt und gleichzeitig auch sehr unterschiedlich sind. Meine Frau ist Kostümbildnerin und sehr modebewusst, und ich habe immer nur die gleichen Klamotten an. Ich bin seit über dreißig Jahren in keinem Laden mehr gewesen. Wichtig ist, dass man sich aufeinander einlässt, auch zusammen schweigen kann. Ob die Maus jemals verliebt war, kann ich nicht sagen, denn niemand weiß, ob sie männlich oder weiblich ist. Außerdem ist die orangene Maus ja keine natürliche Maus: Sie macht den Bauch auf und hat ein Uhrwerk drin oder ihr Schwanz ist der Propeller für ein Flugzeug.

Warum Kinder?
Ich halte die Neugier der Kinder für unseren besten Verbündeten, ein richtiges Lebenselixier. Ich meine Neugier nicht im voyeuristischen Sinn, wie beim Bildzeitungs-Journalismus. Das interessiert mich nicht. Die unverstellte Neugier der Kinder halte ich für die eigentlich spannende. Kinder denken nicht: Oh, das darf ich vielleicht gar nicht fragen. Kinder sind das Wichtigste, was wir haben und es gibt ja viel zu wenig Kinder.

Muss ich Angst haben vor dem Tod?
Ich bin schon mehrmals fast über die Klinge gesprungen. In meinen ersten fünf Lebensjahren, während des Kriegs, habe ich mehr Tote gesehen, als andere in ihrem ganzen Leben. Ich habe in Luftschutzkellern gesessen, wo Bomben reingefallen sind und bin mit Zügen gefahren, die von Tieffliegern angegriffen wurden. Meine Mutter und ich sind aus dem fahrenden Zug rausgesprungen, haben uns auf die Wiese geschmissen und nachher ist nur die Hälfte der Leute wieder aufgestanden. Das prägt. Ich bin dem Schicksal deshalb völlig ergeben. Einige Male habe ich mich auch richtig verletzt: Bei Dreharbeiten ist mir vor ein paar Jahren eine Fahnenstange auf den Kopf gefallen, so dass ich im Krankenhaus genäht werden musste. Zum Glück hatte ich keinen Schädelbruch. Ein andermal bin ich mit einem brennenden Hubschrauber über Schottland abgestürzt - das hätte jedes Mal mein letztes Minütchen sein können. Durch glückliche Fügung, Schicksal, den lieben Gott, was auch immer, war es das bis heute nicht. Meine Sanduhr ist noch nicht abgelaufen. Ich habe keine Angst vor dem Tod, ich versuche, so zu leben, als sei jeder Tag mein letzter.

 


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