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德语小说:艾凡赫-Lösegeldforderungen
日期:2010-12-07 13:11  点击:10

Die Gesichtszüge des Abtes verrieten beleidigten Stolz.

 



"Nun, ihr Herren", sagte er, "seid ihr Türken oder Christen, dass ihr einen Mann der Kirche so behandelt? Ihr habt meine Koffer geplündert und meine Kleider zerrissen."

"Heiliger Vater", begann Locksley, "es tut mir Leid, dass Ihr so schlecht behandelt worden seid. Dennoch ist es mein Ernst, wenn ich Euch sage, dass ihr entweder ein hübsches Lösegeld herausrückt, oder Euer Kloster demnächst einen neuen Prior wählen muss."

"Wäre es nicht gut", flüsterte einer der Geächtete Locksley ins Ohr, "wenn der Jude das Lösegeld des Priors und der Prior das Lösegeld des Juden bestimmen würde?"

"Du bist ein verrückter Hund, aber deine Idee gefällt mir. - Komm, Jude, sieh dir den Prior der reichen Abtei Jorvaulx an und sage uns, welche Summe wir ansetzen sollen. Du kennst bestimmt die Einkünfte des Klosters besser, als wir."

Isaak trat vor und meinte, dass es eine sehr reiche Abtei sei. Wenn er im Jahr das verdienen würde, was dort im Monat eingenommen würde, könne er eine Menge Gold und Silber für seine Freilassung bezahlen.

Der Abt tobte und nannte Isaak einen ungläubigen Hund.

"Das bringt und nicht weiter", sagte Locksley. "Jude, bestimme, was er zahlen kann, ohne ihn völlig auszuziehen."

"Sechshundert Kronen kann der Prior wohl zahlen, ohne es deswegen weniger gemütlich zu haben."

Aymer war entsetzt und erklärte, dass sein Orden damit völlig mittellos sei, außerdem müsse er nach Jorvaulx fahren, um Geld aufzutreiben. Isaak bot an das Geld in York holen zu lassen, wenn der Prior ihm einen Schuldschein ausstelle.

"Eine gute Idee", antwortete Locksley, "und vergiss nicht auch gleich dein Lösegeld mitbringen zu lassen. Was meint Ihr, Prior Aymer, was kann der Jude zahlen?"

Während Isaak lamentiert, dass er nicht einmal mehr fünfzig Kronen besäße, erklärte der Prior, dass der Jude so reich sei, um damit zehn Stämme Israels aus der Gefangenschaft auszulösen. Deswegen könne man ihn gut und gerne tausend Kronen zahlen lassen.

"Der Gott meiner Väter stehe mir bei. Nicht nur dass ich mein Kind verloren habe, nun wollt ihr mir auch noch alles nehmen, was ich zum Leben brauche."

Einer der Geächteten trat hervor und fragte, ob seine Tochter schwarzes Haar hat und einen mit Silber bestickten Schleier trug. Als Isaak diese Frage aufgeregt bejahte, erfuhr er, dass der Templer Rebekka mit sich genommen hatte.

"Männer", sagte der Anführer, "auch wenn der Alte ein Jude ist, rührt mich sein Kummer. Sei aufrichtig, Isaak! Bist du völlig mittellos, wenn du ein Lösegeld von tausend Kronen zahlen musst?"

Der Jude wurde blass, stammelte und konnte nicht leugnen, dass ihm vielleicht noch etwas bliebe.

"Nun, wir wollen nicht kleinlich sein. Ohne Geld bekommst du dein Kind niemals zurück. Du wirst dasselbe Lösegeld, wie der Prior bezahlen und die restlichen fünfhundert Kronen Bois-Guilbert anbieten. Du findest ihn im Ordenshaus von Templestowe."

Dass seine Tochter lebte, machte Isaak schon zur Hälfte zu einem glücklichen Mann. Die ersparten fünfhundert Kronen hätten den Rest getan, wäre da nicht der Prior gewesen, der sich maßlos aufregte.

Robin nahm Isaak zur Seite und sagte: "Überlege es dir gut. Mein Rat ist, mach dir den Abt zum Freund. Um seinen Lebenswandel zu finanzieren, braucht er viel Geld. Geld das du hast. Ich erinnere mich an deine eiserne Truhe, in der sich dein Geld befindet. Ich kenne auch den Stein unter dem Apfelbaum, der den Zugang zu dem Gewölbe unter deinem Garten in York verdeckt."

Der Jude wurde leichenblass.

"Von mir hast du nichts zu befürchten", fuhr Locksley fort, "Erinnerst du dich an den kranken Landsassen, den deine Tochter aus dem Gefängnis befreit und gesund gepflegt hat? Diese Tat hat dir soeben fünfhundert Kronen eingebracht."

"Du bist der, den wir Diccon Bogenspanner genannt haben?", fragte Isaak, "Eure Stimme kam mir gleich so bekannt vor."

"Ich habe viele Namen."

"Aber, was das Gewölbe betrifft, irrt Ihr Euch. Dort liegen nur einige Waren. Die werde ich Euch gerne zukommen lassen, wenn Ihr niemandem davon erzählt."

Die beiden kamen überein, dass Locksley den Abt darum bitten würde, bei Brian de Bois-Guilbert die Freilassung von Rebekka zu erwirken und der Jude ihm dafür Geld gab, um seinen Freuden an Frauen und der Jagd nachgehen zu können.

Nach längerem hin und her sagte der Prior: "Nun gut Jude, gebt mir etwas zu schreiben und ich werde einen Brief an den Templer und einen Schuldschein an Euch für das Lösegeld ausstellen."

Dann ritt Prior Aymer mit seinen Begleitern davon, und das, verglichen mit seiner Ankunft, in klösterlicher Schlichtheit. Isaak machte sich ebenfalls auf den Weg, um seine Tochter aus den Händen des Tempelritters zu befreien.

Der schwarze Ritter, der all den Vorgängen mit großem Interesse zugesehen hatte, nahm jetzt auch Abschied von dem Anführer der Geächteten.

 

"Vielleicht, tapferer Freund, stehen wir uns eines Tages ohne Geheimnisse gegenüber. Für heute trennen wir uns als Freunde, nicht wahr?", sagte der Ritter.

Darauf gaben sie sich die Hand.

 


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