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德语小说:艾凡赫-Die Heilerin
日期:2010-12-07 11:48  点击:4

Als Ivanhoe nach seinem Sieg in Ashby ohnmächtig zu Boden gesunken war und von allen verlassen schien, war es Rebekka, die ihren Vater überredete, den jungen Ritter vom Turnierplatz zum Haus bei Ashby bringen zu lassen.

 


Isaak versuchte seine Tochter davon abzubringen, aber Rebekka ließ sich nicht von ihrem Vorhaben abhalten. Sie gab Anweisungen, den Verletzten in ihre Sänfte zu legen. Und schließlich konnte auch der Jude nicht anders, als seine Tochter gewähren zu lassen. Schließlich hatte der junge Ritter auch sein Leben gerettet.

In ihrer Unterkunft angekommen, untersuchte Rebekka ihn. Sie war, nach jüdischer Tradition in der Heilkunst sorgfältig ausgebildet worden. Danach erklärte sie ihrem Vater, dass Ivanhoe kräftig genug sei, die Reise nach York am nächsten Tag anzutreten.

Isaak schaute seine Tochter ungläubig an. Er wäre gerne einige Tage länger in Ashby geblieben oder hätte für viel Geld einen Pfleger besorgt, aber ihn mit nach York nehmen? Rebekka hatte aber die passenden Einwände. Zum einen wollte sie nicht, dass jemand das Geheimnis ihres kostbaren Heilbalsams herausfand. Zum anderen war Ivanhoe ein Günstling von König Richard.

Sollte der aus der Gefangenschaft zurückkehren, dann bräuchte ihr Vater, der mit Prinz John lukrative Geschäfte getätigt hatte, einen einflussreichen Beschützer. Dieses Argument überzeuge Isaak vollkommen.

Mit Einbruch der Nacht kehrte Ivanhoes Bewusstsein wieder. Er wunderte sich über die orientalische Umgebung, in der er sich befand. Rebekka beantwortete all seine Fragen bereitwillig und versprach ihm, dass er in acht Tagen wieder seine Rüstung tragen könne, wenn er sich von ihr pflegen ließe.

"Wenn dir das gelingt, bezahlte ich dich mit einem Helm voller Gold", sagte Ivanhoe.

"Ich werde mein Versprechen halten. Allerdings müsst Ihr mir statt des Goldes eine Bitte erfüllen."

"Stelle deine Bitte, wenn ich kann, werde ich sie erfüllen."

"Ich bitte Euch, von nun an zu glauben, dass ein Jude einem Christen einen guten Dienst erweist, ohne einen Lohn zu erwarten."

"Daran habe ich nie gezweifelt, Mädchen. Ich werde mich dir anvertrauen."

Am anderen Morgen fand ihn seine sanfte Ärztin ohne Fieber und imstande die Reise anzutreten. Er wurde in die Sänfte gebracht, in der er auch vom Turnierplatz gebracht worden war. Auf ihrem Weg nach York waren sie von den Dienern im Stich gelassen worden und auf den Trupp von Cedric dem Sachsen gestoßen um wenig später de Bracy und seinen Leuten in die Hände zu fallen.

De Bracy hatte in der Sänfte Lady Rowena vermutet und als erstes hineingeschaut. Ivanhoe, der sich in der Gewalt von Geächteten vermutete, gab sich gleich zu erkennen. Der Normanne entschied blitzschnell, dass er Ivanhoe heimlich mit aufs Schloss nehmen würde. Sollte Front de Boeuf davon erfahren, wäre der junge Ritter des Todes, aber die Freiheit wollte er ihm auch nicht schenken, schließlich buhlten sie um dieselbe Frau.

So kam es, dass im Schloss die Aufgabe der Pflege wieder Rebekka zufiel, da die alte Ulrica, deren Amt es gewesen wäre, die Arbeit an die Jüdin abtrat. Sie selbst war zu beschäftigt ihren düsteren Racheplan auszuführen.

Rebekka fühlte den Puls von Ivanhoe und berührte seine Stirn. In ihren Handlungen lag mehr Zärtlichkeit, als sie sich selbst hätte eingestehen wollen.

"Wie fühlt Ihr Euch, edler Ritter?"

"Ich fühle mich besser, dank deiner Hilfe, liebe Rebekka. Außerdem ist mein körperlicher Schmerz nichts gegen meine inneren Qualen. Aus den Worten meiner Bewacher habe ich entnommen, dass wir gefangen sind und wenn ich mir alles richtig zusammengereimt habe, sind wir im Schloss von Front de Boeuf. Ich liege hier und kann meinen Vater und Rowena nicht zu Hilfe eilen."

Der Lärm der Kampfvorbereitungen war ohrenbetäubend und Ivanhoe lag zur Untätigkeit verdammt auf seinem Bett. "Wenn ich mich nur zum Fenster schleppen könnte, um den Verlauf des Kampfes zu sehen."

"Quält Euch nicht, Ivanhoe. Ihr werdet Euch nur selbst schaden. Ich will mich selbst ans Gitter stellen und Euch beschreiben, was draußen vor sich geht."

Ivanhoe warnte die Jüdin, dass es zu gefährlich sei. Ein Pfeil könne sie treffen. Deswegen nahm sie ein altes Schild und schützte sich damit, so gut es ging. Von ihrem Posten konnte sie sehen, wie der Waldrand mit Bogenschützen besetzt war. Dann beschrieb sie Ivanhoe den Anführer, ein Ritter mit schwarzer Rüstung und einem Wappen auf dem eine Art Eisenstange und ein blaues Vorhängeschloss auf schwarzen Grund zu sehen war.

"Ich kenne niemanden, der ein solches Schildzeichen trägt." Ivanhoe grübelte.

Rebekka beobachtete, wie die Angreifer begannen vorzurücken: "Gott Zions, beschütze uns! Welch ein furchtbarer Anblick! Jetzt heben die ersten ihre Bogen."

Da ertönte das Signal zum Sturm, durch ein Jagdhorn. Von normannischer Seite wurde mit Trompetenfanfaren und Paukenschlägen der Gegenangriff angezeigt. Die Bogenschützen schickten sofort einen solchen Hagel von Pfeilen ab, dass keine Stelle ihren Pfeilen entging. Die Verteidiger wurden mit der ersten Angriffswelle ernsthaft getroffen.

Während Ivanhoe mit seinem Schicksal haderte, beschrieb Rebekka weiterhin, was draußen vor sich ging. Die Angreifer, unter der Führung des schwarzen Ritters, schlugen mit Äxten einen Durchgang in die Palisaden und drangen in das Schloss ein.

Front de Boeuf kämpfte mit aller Kraft dagegen, aber der schwarze Ritter setzte ihm so gewaltig zu, dass er zu Boden ging. Seine Leute eilten herbei und brachten ihn in Sicherheit. Bois-Guilbert übernahm seine Position.

Es gelang ihm, die Angreifer zurückzudrängen, nur wenige schafften es, sich ins Schloss in Sicherheit zu bringen, und der Templer zerstörte die Planken hinter sich. Damit war der Kampf fürs erste beendet. Ivanhoe war tief beeindruckt von Rebekkas Beschreibung über den schwarzen Ritter.

"Du schildert einen Helden. Gerne würde ich zehn Jahre Gefangenschaft ertragen, um nur einen Tag an der Seite dieses edlen Ritters kämpfen zu können!"

 


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