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德语小说:艾凡赫-Der priesterliche Narr
日期:2010-12-06 11:07  点击:9

Als Bois-Guilbert die Halle betrat, war de Bracy bereits dort. Sie tauschten sich kurz über ihre vergeblichen Versuche, um die Damen zu werben, aus.

 


Front de Boeuf und ein Diener betraten aus zwei Richtungen die Halle. Der Diener übergab seinem Herrn einen Brief, der in sächsischer Sprache verfasst war. Er drehte und wendete das Blatt und gab es weiter an de Bracy. Der konnte, ähnlich wie die meisten Ritter nicht lesen und reichte den Brief an den Tempelritter weiter.

Der überflog den Inhalt. "Es muss sich um einen Scherz handeln!"

"Scherz?", fragte Front de Boeuf. "Wer wagt es, mit uns zu scherzen?"

Sir Brian las Folgendes: "Ich, Wamba, der Sohn des Witless, Hausnarr von Cedric von Rotherwood dem Sachsen und ich, Gurth, der Sohn des Beowulph, der Schweinehirt…"

"Ihr seid wohl verrückt", unterbracht Front de Boeuf den Lesenden.

"Ich schwöre, das steht hier", versicherte der Ritter.

Der Brief war unterzeichnet von Wamba, Gurth, Locksley und dem schwarzen Ritter, aufgesetzt in der Kapelle von Copmanhurst vom dortigen Geistlichen. Den Normannen wurde ein Ultimatum von einer Stunde gesetzt, in der sie die Gefangenen frei lassen mussten. Sollte das nicht geschehen, würden sie angegriffen.

Als das ungewöhnliche Schriftstück vorgelesen war, brachen der Templer und de Bracy in schallendes Gelächter aus. Front de Boeuf hingegen reagierte äußerst verstimmt. Immerhin war es sein Schloss, das angegriffen werden sollte. Von Spähern erfuhren sie, dass sich mindestens zweihundert Mann im Wald versammelt hatten.

Die drei beratschlagten den Geächteten ebenfalls eine schriftliche Botschaft zukommen zu lassen. Ein Diener ging, um die Schreibsachen zu holen. Der Templer setzte sich und schrieb: Sir Reginald Front de Boeuf und seine ritterlichen Verbündenten nehmen keine Herausforderung von Sklaven, Knechten und Flüchtlingen an. Wir erlauben euch noch einen Geistlichen zu senden, der den Gefangenen die Beichte abnimmt, bevor ihre Köpfe auf den Mauern des Schlosses baumeln.

Das Schriftstück wurde von einem Diener dem Boten überreicht, der auf eine Antwort gewartet hatte. Dieser Bote eilte schnell zu Wamba, Gurth, den schwarzen Ritter und Locksley. Die waren umringt von einer immer größer werdenden Menge sächsischer Einwohner, die alle gekommen waren, um ihren Herrn, Cedric und sein Gefolge zu befreien.

Man bat den Mönch von Copmanhurst den Brief vorzulesen. Als er geendet hatte, rief er: "Bei allen Heiligen, mich bringen keine zehn Pferde in das Schloss. Ich habe meine Kutte abgelegt und meine grüne Jacke übergestreift."

"Aber das Pack droht unseren Herrn Cedric hinzurichten", sagte Wamba. "Einer von uns muss da hineingehen und die Lage ausspionieren."

Ratloses Schweigen trat ein.

"Ich sehe", sagte Wamba, "es ist immer der Narr, der seinen Hals hinhalten muss. Ihr müsst wissen, dass ich die dunkelbraune Kutte trug, bevor mir ein Nervenfieber den Verstand nahm und ich nunmehr zum Narren reiche. So werde ich gehen und hoffe, ich kann unserem Herrn helfen."

Wamba zog die Kutte an, die der Mönch bei sich trug und machte sich mit den Worten "Pax vobiscum", was "Friede sei mit euch!" bedeutet, auf den Weg seine Mission zu erfüllen.

Am Tor des Schlosses angekommen, fragte ihn der Wachmann, was er wolle.

"Pax vobiscum!", antwortete Wamba, "Ich bin ein Ordensbruder des heiligen Franziskus und bin von den Geächteten geschickt worden, um den Gefangenen den Trost der Kirche zu spenden."

Wie er schließlich Front de Boeuf gegenüberstand, schwand sein Mut doch beträchtlich. Aber er sagte sein Sprüchlein auf und vergaß nicht, darauf hinzuweisen, dass er den Räubern in die Hände gefallen sei und sie ihn gezwungen hatten zum Schloss zu gehen.

"Gut, dass du kommt, heiliger Mann", sagte Front de Boeuf. "Kannst du uns die Zahl der Banditen nennen?"

"Ach Herr, ich starb beinahe vor Angst. Ich schätze mit Landsassen, Bauern und all den anderen sind es wohl fünfhundert Mann."

Der Templer zog den Schlossherrn zur Seite und raunte: "Wir werden dem Mönch ein Schriftstück mit dem Befehl auf Verstärkung mitgeben, dass er nach York bringen soll. In der Zwischenzeit, lassen wir ihn sich hier frei bewegen, damit er keinen Verdacht schöpft."

Front der Boeuf nickte und gab einem Diener Anweisungen, den Geistlichen zu Cedric und Athelstane zu bringen.

"Pax vobiscum", sagte der Narr, während er den Raum betrat.

"Tritt nur ein", antwortete Cedric, "in welcher Absicht kommst du hierher?"

"Um Euch auf den Tod vorzubereiten."

"Unmöglich", erwiderte Cedric. "Eine so nutzlose Gewalttat werden sie nicht wagen. Aber tu du nur deine Arbeit, heiliger Mönch."

"Nicht so eilig, guter Herr", entgegnete Wamba mit seiner natürlichen Stimme. "Hättet Ihr früher auf den Rat Eures Narren gehört, wärt Ihr nicht in dieser Situation. Aber ich hoffe, Ihr nehmt jetzt meinen Rat an."

"Wamba, was meinst du damit?"

"Hüllt Euch in diese Kutte und verlasst in aller Ruhe das Schloss. Ich werde für Euch hierbleiben."

"An meiner Stelle? Sie würden dich hängen, guter Kerl."

Da ergriff Athelstane das Wort: "Cedric, Ihr müsst gehen. Wenn Ihr frei seid, könnt Ihr auch uns retten. Bleibt Ihr hier, sind wir alle verloren."

Cedric stimmte ein und die Kleidung wurde getauscht. Doch dann kamen ihm plötzlich Zweifel: "Höre, Wamba, ich spreche nur sächsisch und ein wenig normannisch. Wie soll ich mich ohne Latein als Ordensbruder ausgeben?"

"Der Zauber liegt in zwei Worten. Pax vobiscum hilft Euch überall hindurch."

Der Sachse verabschiedete sich herzlich von seinen Gefährten und verließ den Raum mit dem Ziel so schnell wie möglich die Halle zu erreichen. Auf dem dunklen, niedrigen Gang traf er plötzlich auf eine alte Frau.

"Pax vobiscum", murmelte Cedric.

"Kommt mit mir, Vater. Ihr seid fremd in diesem Schloss und werdet Euch verlaufen. Ich werde Euch den Weg zeigen, aber zuvor muss ich mit Euch sprechen!"

 


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