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德语小说:艾凡赫-Der Überfall
日期:2010-12-06 10:57  点击:5

Nachdem Ivanhoe auf den Turnierplatz vor Lady Rowena zusammengebrochen war hatte Cedric, sein Vater, Anweisung gegeben, ihn zu versorgen und in Obhut zu nehmen. Vor der Menschenmenge konnte er unmöglich zu erkennen geben, dass dieser junge Mann sein verstoßener Sohn war. Daher wies er Oswald an, ihn nach Ashby zu schaffen, sobald die Menge sich aufgelöst hatte.

 


Doch irgendjemand kam Oswald zuvor, denn wie von Zauberhand war Ivanhoe plötzlich verschwunden. Nur noch sein Blutfleck war zu sehen. Doch was Oswald noch sah, war das Gesicht von Gurth, dem Schweinehirten. Der suchte ebenfalls nach seinem jungen Herrn.

Als Oswald zu seinem Herrn zurückkehrte konnte er zum einen den Schweinehirten übergeben, zum anderen erzählte er, was er von den Leuten erfahren hatte. Ivanhoe war von gut gekleideten Dienern auf die Sänfte einer der Damen aus den Zuschauerrängen gelegt und weggeschafft worden.

Cedric hatte sich große Sorgen gemacht, denn obwohl er seinen Sohn verstoßen hatte, empfand er dennoch väterliche Liebe für ihn. Kaum hatte er aber vernommen, dass Ivanhoe sich in fürsorglichen Frauenhänden befand, siegte sein gekränkter Stolz und er donnerte:

"Soll er seines Weges gehen. Soll ein normannisches Weib seine Wunden pflegen."

Die Nacht nach dem Bankett hatten sie im Kloster St. Withold verbracht. Der Abt war selbst sächsischer Herkunft und hatte seine Landsleute mit überschwänglicher Gastfreundschaft verwöhnt. Am nächsten Morgen verließ der Trupp den Klosterhof, um nach Rotherwood zurückzukehren.

Gurth wurde gefesselt mitgeführt und der Narr Wamba ritt neben seinem Freund. Der Schweinehirte wollte Wamba bitten, bei Cedric für seine Freilassung zu plädieren. Aber der Narr wusste, dass das bei der derzeitigen Laune seines Herrn wenig Aussicht auf Erfolg hatte. So fielen sie in düsteres Schweigen.

Cedric und Athelstane ritten an der Spitze und unterhielten sich über die Lage des Landes. Sein Lieblingsthema war die Befreiung von der normannischen Herrschaft. Der Sachse hatte klare Pläne, wie die Zukunft seines Landes aussehen sollte. Dafür hatte er eine Heirat zwischen seinem Mündel Rowena und seinem Freund Athelstane vorgesehen.

Diesem Plan stand aber ein Hindernis im Weg, nämlich die Liebe von Rowena zu seinem Sohn Wilfred. Und diese Liebe war der eigentliche Grund für die Verbannung seines Sohnes. Doch damit hatte er nichts erreicht. Rowena schwor, lieber ins Kloster zu gehen, als Athelstane zu heiraten.

Diesen Eigensinn hatte Cedric nicht zuletzt seiner Erziehung zuzuschreiben. Rowena war eine direkte Nachkommin von König Alfred, den Cedric vergöttert hatte. Daher behandelte er den einzigen Sprössling dieses Königs mit mehr Verehrung, als sie einer wahren Prinzessin zustand. Rowenas Wille galt im Hause Cedrics als Gesetz.

Allerdings ließ er nichts unversucht, seine Pläne doch noch in die Tat umzusetzen. Das plötzliche Auftauchen Ivanhoes auf dem Turnier war ein harter Rückschlag gewesen.

Zu Mittag machten die Reisenden auf Athelstanes Wunsch Halt in einem schattigen Waldstück unweit einer Quelle, um ihre Pferde ausruhen zu lassen und selbst etwas zu essen. Die Mahlzeit dauerte viel zu lange, und so brachen sie eilig auf, um ihre Reise fortzusetzen.

Sie hatten den Rand eines Waldes erreicht, durch den ihr durchaus gefährlicher Weg führte. Geächtete hausten dort, die durch Armut und Unterdrückung dazu gezwungen waren, Reisende auszurauben.

Plötzlich hörten sie einen Hilferuf. Sie näherten sich der Stelle und fanden eine Sänfte, neben der ein jüdisches Mädchen saß und einen alten Mann, dessen gelbe Kappe ihn ebenfalls als Jude erkenntlich machte.

Cedric fragte, was geschehen sei und Isaak von York, denn er war der alte Mann, erzählte laut fluchend, dass die sechs Männer, die er angeheuert hatte, geflohen waren, weil sie Angst vor dem Wald hatten.

"Würdet Ihr nicht erlauben, werte Herren", fragte der Jude demütig, "dass wir unter eurem Schutz reisen. Meine Dankbarkeit sei Euch gewiss."

Athelstane wollte gleich weiter reiten, doch Cedric schlug vor, zwei Männer zum Schutz zurückzulassen, die sie zum nächsten Dorf bringen sollten. Rowena stimmte dem Vorschlag ihres Vormundes zu.

Da erhob sich Rebekka, kniete vor der sächsischen Dame nieder und flehte: "Ich bitte nicht für mich, noch für meinen Vater. Ich weiß, dass es für Christen keine große Sünde ist, Juden zu misshandeln. Aber hier auf der Sänfte ist jemand, den ich Eurem Schutz befehle. Ihr selbst würdet es nicht ertragen, sollte ihm etwas zustoßen."

Die Worte beeindruckten Rowena sehr und so konnte sie Cedric umstimmen, die drei Personen mitzunehmen.

Beim allgemeinen Tumult, gelang es Gurth ins Dickicht zu entkommen. Sein Verschwinden wurde erst bemerkt, als der Trupp sich wieder in Bewegung gesetzt hatte. Da aber die Gefahr durch Geächtete zu groß war, konnte man sich nicht darum kümmern, ihn wieder einzufangen.

Der Pfad führte durch ein enges Tal. Cedric und Athelstane erkannten die Lage und trieben alle zu höchster Eile an. Doch sie waren nicht schnell genug. Plötzlich wimmelte es von allen Seiten von Angreifern.

Die Sachsen hatte keine Chance. Im Nu waren sie, samt ihrem Gefolge in Gefangenschaft geraten. Nur eine konnte entkommen - der Narr Wamba. Er versteckte sich im Dickicht. Plötzlich hörte er jemanden seinen Namen rufen und ein Hund sprang freudig auf ihn zu. Es war Fangs, Gurths Hund.

"Was ist denn passiert?", fragte Gurth.

"Man hat alle gefangen genommen, Mylord und Mylady, Athelstane und Oswald…"

"Wir müssen sie befreien!", rief Gurth.

"Wir sind nur zu zweit", wandte Wamba ein.

"Aber wir sind zwei entschlossene, tapfere Männer. Los, folge mir."

Als der Narr gerade hinter Gurth her wollte, tauchte ein Mann vor ihnen auf. Aus der Kleidung schloss Wamba, dass er ein Geächteter war. Er trug ein silbernes Jagdhorn und einen Bogen und fragte die beiden:

"Was ist hier los? Wer plündert in meinem Wald?"

"Das fragst du? Es werden deine Männer sein - hinter ihren Masken sehen alle gleich aus", entgegnete der Narr.

"Das werde ich gleich wissen. Rührt euch nicht vom Fleck." Damit nahm er sein Jagdhorn von der Schulter, die Feder vom Hut und reichte beides Wamba. Dann zog er eine Maske aus der Manteltasche und schlich davon.

Die beiden entschieden, auf den Fremden zu hören, und abzuwarten. Nach wenigen Minuten kehrte der Bogenschütze zurück. "Meine Freunde, ich habe mich unter die Kerle gemischt, und weiß jetzt, wer sie sind. Sie werden den Gefangenen keine Gewalt antun. Aber wir drei können gegen sie nichts ausrichten. Sie sind zu gute Kämpfer.

Ich werde meine Männer zusammentrommeln und dann werden wir euren Herrn, Cedric den Sachsen und seine Leute aus der Not befreien. Folgt mir!"

Mit großen Schritten ging er durch den Wald und Gurth und Wamba folgten ihm. Da es nicht in Wambas Natur lag, lange zu schweigen, meinte er: "Ich glaube, ich sah den Pfeil fliegen, der dieses Jagdhorn gewonnen hat."

"Und ich", fügte Gurth hinzu, "ich wette, dass ich eure Stimme kenne."

"Meine Freunde", sagte der Bogenschütze, "wer ich bin, tut hier nichts zur Sache. Wenn ich euren Herrn befreie, könnt ihr mich als euren besten Freund betrachten."

Nach gut drei Stunden Wanderung erreichten die drei Männer eine Lichtung, in deren Mitte eine gewaltige Eiche stand. Darunter lagen fünf Männer. Als der Wachposten das Geräusch nahender Schritte bemerkte, schlug er Alarm. So wurden die drei von sechs aufgespannten Bogen begrüßt.

Als sie Locksley erkannten grüßten sie ihn freundlich und voller Respekt. Er erfuhr, dass sich einige seiner Männer auf Beutezug befanden.

"Wo ist der Mönch?"

"In seiner Klause!"

"Dann will ich zu ihm. Ihr verteilt euch und sucht eure Gefährten. Sammelt so viele ihr könnt. Bei Tagesanbruch trefft ihr mich hier."

Locksley und seine beiden Begleiter setzen ihren Weg fort in Richtung der Klause des Mönches. Als sie ganz in der Nähe waren flüsterte Wamba Gurth ins Ohr: "Auch wenn das Harfentöne sind, ein Sanctus hört sich anders an!"

In der Tat hatten der Mönch und sein Gast in der Hütte gerade aus vollen Lungen ein Trinklied angestimmt und wurden durch Locksleys Klopfen aufgeschreckt. Schnell ließen sie alle Spuren der Völlerei verschwinden und der schwarze Ritter setzte sich seinen Helm auf.

"Der Himmel vergebe Euch, werter Reisender", säuselte der Mönch, "geht Eures Weges mit Gottes Segen und stört nicht weiter meinen Bruder und mich bei unserer Andacht!"

"Verrückter Pfaffe! Erkennst du mich nicht? Ich bin's Locksley!"

Da öffnete sich die Tür und die drei Männer betraten die kleine Hütte.

Robin zog den Mönch zur Seite und flüsterte: "Bist du verrückt? Einen Ritter, den du nicht kennst, einzulassen? Hast du unsere Gesetze vergessen?

Da mischte sich der schwarze Ritter ein: "Guter Mann, streitet nicht mit einem gutmütigen Wirt. Er war so freundlich mir ein Lager für die Nacht zu geben."

"Seid Ihr nicht der Ritter, der beim Turnier von Ashby dem enterbten Ritter beigestanden hat? So seid Ihr auf unserer Seite?"

"England und das Leben jedes Angelsachsen kann niemandem wertvoller sein als mir."

"So hört beide gut zu. Du mein Freund, musst die Kutte gegen das Wams tauschen, wir brauchen jede Hand. Eine Bande von Schurken in der Verkleidung von Geächteten hat den edlen Cedric sowie seine Tochter und seinen Freund Athelstane gefangen genommen und auf ein Schloss hier in der Gegend gebracht. Ich frage Euch nun, Ritter, wollt Ihr bei der Befreiung helfen?"

"Das ist meine Pflicht!"

 


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