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德语小说:艾凡赫-Das Bankett
日期:2010-12-06 10:22  点击:5

Das Schloss zu Ashby gehörte damals Roger de Quincy, Graf von Winchester, der sich derzeit im Heiligen Land aufhielt. Prinz John hatte sich dessen einfach bemächtigt.

Was das Land zu bieten hatte, fand man auf der Tafel und die Zahl der Gäste war außerordentlich groß. Gerade in diesen unruhigen Zeiten war es klug sich mit den angelsächsischen Familien gut zu stellen. So empfing Prinz John Cedric und Athelstane und zeigte keinen Unmut darüber, dass sich Lady Rowena als krank entschuldigen ließ.

Die Normannen neigten zwar zum Luxus, aber schätzten eher die Qualität als die Quantität. Das unterschied sie zu den lebenslustigen Angelsachsen. Und so wurden Cedric und Athelstane wegen ihrer unzureichenden Tischmanieren und der Massen, die sie zu sich nahmen, zum heimlichen Gespött.

Ansonsten sprach man von den Ereignissen des Turniers. Von dem Sieger im Bogenschießen, dem schwarzen Ritter und dem tapferen Ivanhoe.

Nur auf dem Gesicht von Prinz John zeigten sich düstere Wolken. Auf einmal sprang er auf, hob seinen Becher und rief: "Wir trinken auf das Wohl Wilfreds von Ivanhoe, des Siegers des Turniers. Leider kann er aufgrund seiner Verletzung nicht an diesem Mahl teilnehmen. Hebt alle Eure Becher, besonders Ihr, Cedric von Rotherwood müsst doch stolz sein auf einen solchen Sohn."

"Nein, Mylord. Ich trinke nicht auf einen Sohn, der seinem Vater nicht gehorcht. Er hat mein Haus verlassen um an den Hof Eures Bruders zu gehen. Dort hat er alles gelernt, was Ihr heute sehen konntet. Außerdem hat er das Land als Lehen angenommen, das seit jeher unser rechtmäßiger Besitz war."

Die Stimmung an der Tafel schwankte und der Ton wurde immer aggressiver. Prinz John versuchte weiter mit spitzen Bemerkungen Cedric zu provozieren.

Der Sachse unterdrückte seinen Zorn nur mit Mühe, hob dann aber seinen Becher und rief: "Ich trinke auf das Wohl Richards - auf Richard Löwenherz!"

Das hatte der Prinz nicht erwartet und seine Augen funkelten in die Runde, wie sich seine Anhänger verhalten würden. Viele der Anwesenden verhielten sich still, doch einige riefen: "Lang lebe König Richard!"

Nachdem Cedric seinen Triumph kurz genossen hatte, wandte er sich an Athelstane und die beiden erhoben sich und verließen stolz den Saal.

"Das ist Eure Schuld Fitzurse", zürnte der Prinz. "Niemals hätte ich diese angelsächsischen Flegel an meinen Tisch einladen sollen."

Fitzurse neigte sich zu de Bracy und flüsterte: "Schon der Name seines Bruders macht ihm Angst. Da haben wir es schwer als seine Berater, wenn es ihm an Ausdauer und Entschlossenheit fehlt."

Und so machte sich Waldemar Fitzurse daran die Untertanen wieder eindeutig auf die Seite von Prinz John zu bringen. Das Argument, das dabei die größte Rolle spielte, war Geld, denn keiner folgte Prinz John, weil er ihn besonders mochte. Vielmehr war es die Angst vor der Rückkehr von König Richard. Was würde der mit den untreuen Gefolgsleuten machen?

John lockte mit Reichtum und Privilegien, während sie fürchten mussten, dass Richard mit dem Racheschwert zurückkehren würde.

Diese Situation erleichterte die neuesten Pläne des Prinzen. Er rief eine Versammlung in York ein, bei der alle Vorbereitungen für eine Krönung von Prinz John getroffen werden sollten. Und die meisten willigten ein, sich dort einzufinden.

Es war tief in der Nacht im Schloss von Ashby, als die beiden Berater des Prinzen Fitzurse und de Bracy aufeinander trafen. De Bracy trug nicht mehr seine Festkleidung, sondern die Kluft eines sächsischen Kriegers.

"Was ist das für eine Verkleidung?", fragte Fitzurse.

"Ich werde mir eine Frau verschaffen."

"Und wie, wenn man fragen darf?"

"Nun, ich werde in dieser Verkleidung die Herde sächsischer Ochsen überfallen, die heute Nacht das Schloss verlassen hat. Von ihnen werde ich die liebenswürdige Rowena erbeuten."

"Ihr seid verrückt, de Bracy!"

"Keiner wird mich erkennen. Jeder wird glauben, dass es Geächtete aus den Wäldern von Yorkshire waren. Sie verbringen die Nacht im Kloster des Heiligen Withold. Im Morgengrauen überfallen wir sie. Gleich darauf erscheine ich in meiner eigenen Gestalt, spiele den galanten Ritter, befreie die Schöne aus den Händen der Räuber und führe sie auf das Schloss von Front de Boeuf. Dann lasse ich sie nicht eher zurück, bis sie meine Gemahlin ist."

"Ein wunderbarer Plan. Fast zu gut, als das er von Euch sein kann. Wer hat Euch geholfen?"

"Der Tempelritter. Er wird mir helfen und mit seinen Leuten die Geächteten spielen."

"Es wird Euch wahrlich gelingen, Lady Rowena aus den Händen der Sachsen zu reißen. Aber wie Ihr sie später aus den Klauen von Bois-Guilbert befreien wollt, scheint mir die schwerere Aufgabe zu sein", warf Fitzurse ein.

"Aber er ist ein Templer! Er kann unmöglich mein Nebenbuhler sein. Außerdem würde er es niemals wagen, mich so zu beleidigen. Ah, ich höre draußen meine Gefährten und ihr Pferde. Lebt wohl!"

Fitzurse schüttelte den Kopf und blickte dem Trupp hinterher.

 


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