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日期:2010-12-04 13:02  点击:41

 


Bis vor einer Woche saß der Hamburger Biologie-Student Florian Schulz mit anderen Greenpeace-Aktivisten für mehrere Wochen in 65 Metern Höhe im australischen Tasmanien auf einem Riesen-Eukalyptusbaum. Damit protestierte der 25-Jährige gegen die Rodung der Eukalyptus-Bäume, die nach den Redwood-Bäumen in Kalifornien die höchsten der Welt sind. Sie können über 400 Jahre alt und bis zu 85 Meter groß werden, so hoch wie ein 25-stöckiges Hochhaus.

Florian, warum die Protestaktion?
Hier werden Bäume für die Papierindustrie in Japan gerodet. Und um Platz zu schaffen für Nutzwälder. Das Perverse ist, dass nach dem Roden auch noch Gift ausgelegt wird, um Tiere wie Wallabies und Possums umzubringen, damit die das Saatgut der Nutzwälder nicht fressen.

Wie kamst du von Hamburg auf den Baum?
Ich bin seit drei Jahren bei Greenpeace als Aktivist tätig. Die australischen Kollegen haben jemanden gesucht, der Kletter-Erfahrung hat, und ich habe eine Ausbildung als Kletterer.

Wann bist du hochgeklettert?
Das war am 13. Dezember. Ich war eigentlich ziemlich müde. Aber ich musste mir das unbedingt anschauen.

Und, wie ist es dort oben?
Wunderschön. Alles ist sehr lebendig. Man sieht riesige Moose an den Bäumen. Es fühlt sich an wie die totale Wildnis. Es ist ganz anders als ein deutscher Wald.

Wie habt ihr gelebt?
Wir sind ständig angeseilt, selbst beim Schlafen, das ist nach einer Weile schon sehr lästig. Wir hatten drei begehbare Plattformen. Und ein Zelt, das mit jeder Menge High-Tech ausgestattet war, Satellitentelefon, Laptop und so weiter. Dort konnten zwei Personen schlafen, ein anderes Zelt hatte noch mal Platz für vier Personen.

Wie kocht man auf so einem Baum?
Wir hatten zwei große Mülltonnen. Eine mit Material und eine voll mit Essen. Und einen kleinen Gasherd. Aber wir waren auch den Leuten aus dem Base-Camp am Fuß des Baumes sehr dankbar. Die haben uns oft Essen gekocht, und das haben wir an einem Flaschenzug hochgezogen. Das Wasser kam von einem nahe gelegenen Fluss und die Toiletten, na ja, das waren Eimer.

Deine Kollegen sind geblieben – welche Reaktionen habt ihr bisher bekommen?
Der Chef der Grünen war schon da. Und es gibt sehr viele Menschen, die kommen, ohne zu Greenpeace zu gehören. Deshalb merkte ich, die Aktion hat Hand und Fuß, denn das ist wirklich etwas, das auch einfache Leute unterstützen. Ich bin während meiner Zeit zweimal in die tasmanische Hauptstadt gefahren, um private Dinge zu organisieren. Ich kam mit einem Cafébesitzer ins Gespräch. Als er merkte, dass wir von diesem Baum kamen, meinte er: „Der Kaffee geht aufs Haus.“ Als ich vor der Abreise noch mal vorbeikam, hatte er ein Poster von unserer Aktion ins Café gehängt.

 


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