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德语小说:艾凡赫-Cedric von Rotherwood
日期:2010-12-03 11:07  点击:8

"Ihr kennt diesen Cedric?", fragte der Tempelritter den Prior.


Cedric von Rotherwood

"Er ist ein stolzer, wilder und reizbarer Mann. Ein Widersacher des Adels, den selbst seine Nachbarn Reginald Front de Boeuf und Philip de Malvoisin nicht gezähmt bekommen. Er kämpft unerbittlich für sein Volk und ist stolz auf seine direkte Abstammung der Könige von Angeln und Sachsen im vergangenen Jahrtausend.I"

"Mein lieber Prior. Ihr verlangt sehr viel von mir, bei einem solch aufrührerischen Mann zu nächtigen. Einzig Ihre Erzählungen über die Schönheit seiner Tochter Rowena wird mir helfen, mich zu beherrschen."

"Ihr irrt. Rowena ist nicht seine Tochter, nur eine entfernte Verwandte. Sie trägt höheres Blut in sich als er. Cedric ist ihr Vormund. Von ihrer Schönheit werdet Ihr Euch bald selbst ein Bild machen können."

"Nennt mir Euren Einsatz, falls Euer Versprechen nichts das hält, was es verspricht", forderte der Tempelritter.

"Ich verwette meine goldene Kette gegen zehn Eimer des besten griechischen Weins. Seid Ihr einverstanden?"

"Da die Entscheidung bei mir liegen wird, sehe ich Eure Kette in Gefahr. Sie wird mich bei dem Turnier von Ashby zieren."

"Ihr seid ein Ehrenmann. Ich vertraue darauf. Aber einen Ratschlag möchte ich Euch noch geben. Feilt Eure Zunge. Cedric ist sehr empfindlich und solltet Ihr nur ein falsches Wort sagen, setzt er uns augenblicklich wieder an die Luft."

Bruder Brian nickte gerade gequält, als sie das versunkene Kreuz erreichten.

"Man kann es kaum erkennen", sagte der Prior. "Sagte der Narr, wir müssen links abbiegen?"

"Nein, nach rechts", erwiderte Brian.

"Ich bin mir sicher, er hat links gesagt", beharrte der Prior.

Da entdeckten sie am Fuße des Kreuzes eine schlafende Gestalt. Ein Knappe weckte ihn mit der Lanze auf. Sofort sprang der Mann auf und grüßte vorsichtig. Der Prior fragte nach dem Weg.

"Hätte ich ein Pferd, könnte ich Euch führen."

"Du kannst eines unserer Pferde haben, wenn du uns sicher nach Rotherwood bringst."

Der Fremde schlug nicht die Richtung ein, die Wamba genannt hatte, um die Reiter in die Irre zu führen. Der Pfad ging tief in Wald hinein und wurde immer unwegsamer, aber der Führer brachte sie sicher hindurch. Schließlich deutete er auf ein flaches Gebäude am Ende des Weges.

"Dort liegt Rotherwood, das Haus Cedrics des Sachsen."

Aymer fragte den Mann, wer und was er sei und der erklärte, er wäre ein Pilger und gerade erst aus dem Heiligen Land zurückgekehrt. Er war in dieser Gegend geboren und kenne sich deswegen so gut aus.

Inzwischen waren sie am Haus angekommen, um das ein breiter Wassergraben gezogen war. Der Tempelritter zog sein Horn hervor und blies kräftig hinein, weil der Regen nun mit aller Gewalt losbrach.

Die Halle von Rotherwood bildete den Mittelpunkt des Anwesens. Von dort zweigten Flügeltüren in die angrenzenden Räume. Alles war von einer rauhen Schlichtheit, wie es der angelsächsischen Art entsprach, worauf Cedric sehr stolz war.

Zwei lange Tafeln bildeten ein T und am Kopf der oberen Tafel saß Cedric. Sein Gesicht verriet einen aufrichtigen Mann, mit unbeherrschtem Temperament. Er hatte blondes, gescheiteltes Haar, das bis auf die Schultern reichte. Obwohl er sich seinem sechzigsten Geburtstag näherte konnte man kaum eine graue Strähne entdecken.

Eine Anzahl von Dienern stand bereit, ihrem Herrn jeden Wunsch zu erfüllen. Doch heute hatten sie es schwer Cedric zufrieden zu stellen, weil seine Laune nicht die beste war. Lady Rowena, die zu einer Abendmesse in einer weit entfernten Kirche ausgeritten war, kam völlig durchnässt zurück und wechselte gerade ihre Garderobe.

Gurth hätte mit seiner Herde längst eintreffen sollen. In diesen unruhigen Zeiten konnte eine solche Verspätung schnell bedeuten, dass er von Geächteten überfallen worden war. Auch die Abwesenheit seines Narren Wamba ärgerte ihn, denn dessen Späße würzten stets die Mahlzeiten, wie Salz die Suppe.

Plötzlich hörte Cedric ein Horn ertönen. "Ans Tor!", rief er. "Seht nach welche Botschaft man uns überbringt. Ich vermute, Raub und Plünderung meines Eigentums."

Nach wenigen Minuten meldete ein Diener, der Prior Aymer von Jorvaulx und der edle Ritter Brian de Bois-Guilbert, Befehlshaber des Ordens der Tempelritter, bäten mit ihrem Gefolgte für eine Nacht um Unterkunft. Sie seien auf dem Weg zum Turnier, das in zwei Tagen in der Nähe von Ashby stattfinden solle.

"Normannen!", murmelte Cedric. "Nun egal, ob Normanne oder Sachse - die Gastfreundschaft von Rotherwood muss gewahrt bleiben. Geht Hundebert", wandte er sich an seinen Majordomus, den obersten Aufseher über Haus und Hof, "begleite die Gäste in die Fremdenzimmer, versorge ihre Pferde und sage den Köchen Bescheid."

An seinen Mundschenk richtete er die Frage: "Prior Aymer - ist das nicht der Bruder, von Giles de Mauleverer, dem Lord von Middleham?"

"Ganz recht", erwiderte Oswald.

"Damit hat er das Erbe eines besseren Geschlechts an sich gerissen. Wie alle Normannen. Der Prior soll ein heiterer Zeitgenosse sein. Einer der Wein und Weib mehr liebt als Gebetbuch und Bibel. Wie hieß der Templer?"

"Brian de Bois-Guilbert."

"Sein Name ist weithin bekannt. Er steht für Gutes und Böses. Die Leute sagen, er sei der Tapferste seines Ordens. Aber ebenso ein hartherziger Mensch. Wie dem auch sei, für eine Nacht sei auch er willkommen. Oswald zapfte das beste Weinfass an und bringe das beste Met."

Er rief eine Zofe herbei. "Elgitha, melde Lady Rowena, dass wir sie heute Abend nicht in der Halle erwarten, es sei den sie wünscht es ausdrücklich."

"Sie wird es sicherlich wünschen. Über die neuesten Nachrichten aus Palästina kann sie nie genug hören", antwortete die Zofe.

"Sei still Mädchen! Deine Zunge reicht weiter als dein Verstand. Teile deiner Herrin meine Nachricht mit. Sie soll selbst entscheiden!"

Elgitha verließ den Raum, aber Cedric zürnte ihr nicht lange, weil alles, was zu Rowena gehörte seine besondere Gunst besaß.

Er zog die Augenbrauen zusammen und starrte auf den Boden. Als er wieder aufsah, öffnete sich die Flügeltür und angeführt vom Majordomus traten die Gäste ein.

 


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