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德语小说:80天环游地球-Sturm auf hoher See
日期:2010-11-30 14:05  点击:14

Die Seereise über 800 Meilen zu dieser Jahreszeit war ein echtes Abenteuer. Doch die Tankadère glitt leicht wie eine Möwe über die Wogen.

 


Phileas Fogg stand an Deck, kerzengerade und breitbeinig wie ein echter Seemann und beobachtete das aufgewühlte Meer. Mrs. Aouda saß im Heck des Schiffes. Sie war sehr aufgeregt. Die Nacht brach herein und die Tankadère stellte Positionslichter auf, um Zusammenstöße zu vermeiden.

Fix saß im Bug und döste vor sich hin. Er hatte bemerkt, dass Mr. Fogg nicht gerade gesprächig war, was ihm sehr entgegenkam. Die kommenden Ereignisse beschäftigten ihn. Was, wenn es Fogg erst mal bis Amerika geschafft hat.

Am 8. November hatte das Boot bei Sonnenaufgang bereits 100 Meilen zurückgelegt. Die Aussichten das Ziel plangemäß zu erreichen, standen gut. In einem Gespräch bot Fix Mr. Fogg an, sich an den Reisekosten zu beteiligen. Der lehnte aber entschieden ab, was den Detektiv noch ärgerlicher machte.

Das Schiff kam gut voran. Am nächsten Morgen erreichten sie den Wendekreis des Krebses. Das Meer war in dieser Gegend sehr rau. Die Tankadère büßte Geschwindigkeit ein und es wurde immer schwieriger sich an Deck auf den Beinen zu halten.

Als der Wind immer stärker wurde, trat John Bunsby auf Phileas Fogg zu: "Darf ich offen mit Ihnen reden?"

"Natürlich", entgegnete Mr. Fogg.

"Nun, es wird Sturm geben."

"Aus Nord oder Süd?", war alles, was Mr. Fogg wissen wollte.

"Süd. Da kommt ein richtiger Taifun auf."

"Von Süden her? Umso besser. Der schiebt uns in die gewünschte Richtung!"

"Wenn Sie es so sehen, habe ich nichts weiter hinzuzufügen", sagte der Lotse.

Er traf alle Vorkehrungen, das Boot sturmfest zu machen. Er ließ die Segel reffen, den Klüverbaum in Sicherheit bringen und den Lukendeckel sorgfältig abdichten, damit kein Wasser ins Schiffsinnere dringen konnte.

John Bunsby hatte seine Passagiere gebeten, die Kajüte aufzusuchen, aber der enge, fast luftdichte Raum, glich einem Gefängnis. Die drei Herrschaften zogen den Aufenthalt an Deck vor.

Gegen 8 Uhr brachen Sturm und Regen mit ungeheurer Kraft über das Schiff herein. Die Tankadère flog wie eine Feder durch die Wellen. Den ganzen Tag jagte das Schiffchen mit den Riesenwogen in nördlicher Richtung. Mrs. Aouda hielt ihren Blick tapfer auf Mr. Fogg gerichtet, der wieder einmal den Eindruck erweckte, auch dieser Taifun wäre einkalkuliert. Nur Fix haderte mit seinem Schicksal.

Mit Einbruch der Nacht wurde das Unwetter noch wilder. Mehrmals musste sich Phileas Fogg über Mrs. Aouda werfen, um sie vor der Gewalt der Wogen zu schützen, aber ihr entschlüpfte kein Jammern.

Um die Mittagszeit des nächsten Tages ließ der Sturm endlich nach. Es grenzte an ein Wunder, dass das Boot nicht untergegangen war. Die unteren Segel wurden gesetzt, und der Schoner glitt mit hoher Geschwindigkeit über die Wellen.

Am nächsten Tag, dem 11. November, kam bei Morgengrauen Land in Sicht. John Bunsby versicherte, dass es keine 100 Meilen mehr bis Schanghai wären. Keine 100 Meilen, aber auch nur noch ein Tag. Der Wind wurde immer schwächer, aber das Boot nutzte jede kleine Böe um voranzukommen.

Um 7 Uhr lagen immer noch drei Meilen vor den Reisenden. Der Lotse fluchte. Die Extrabelohnung von 200 Pfund entwischte ihm wohl gerade.

Da schob sich ein langer schwarzer Gegenstand ins Blickfeld, das amerikanische Postschiff! Es hatte Schanghai pünktlich verlassen.

"Verflucht!", schrie John Bunsby.

Signale geben!", sagte Phileas Fogg ganz ruhig.

Im Bug der Tankadère stand eine kleine Bronzekanone. Sie wurde geladen, und der Lotse wollte sie gerade zünden, als Mr. Fogg rief: "Notsignal setzen!"

Die Flagge wurde auf Halbmast gesetzt, was "Schiff in Not" bedeutet. Nun hofften alle, dass der Dampfer es sah und dem kleinen Schoner zu Hilfe kam.

"Feuer!", sagte Mr. Fogg.

Mit Donnergetöse löste sich der Schuss aus der Kanone.

 


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