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关于13-16岁女孩的德语故事:Ausgeliehen-4
日期:2024-09-12 14:43  点击:300

Er empfing Gretchen sehr freundlich, und während er sie nach Hause geleitete, erzählte er von Frau und Kind.

 

„Es ist eine böse Sache,“ sagte er. „Susi muß mit Hugo abgesperrt sein von uns andern, und das ist das Schlimmste von allem; der Bub macht es schon durch, für ihn habe ich keine Sorge. Aber Susi fehlt hinten und vorne, ohne sie geht’s bei uns absolut nicht; du mußt nun eben sehen, wie du zurecht kommst!“

 

„Darf ich auch nicht zu der Tante?“ fragte Gretchen.

 

„Ach so, du sagst natürlich Tante zu Susi, das habe ich ganz vergessen, entschuldige. Nein, es darf niemand ins Krankenzimmer, das ist ja eben die Sache, die Ansteckung könnte sonst den andern Kindern mitgeteilt werden; aber diese Trennung ist unausstehlich, für mich und die Kinder am meisten, aber auch für Susi.“

 

Gretchen mußte still vor sich hinlächeln, daß der onkel schon wieder Susi sagte; wie war er doch so ganz anders als ihr Vater.

 

Sie kamen ans Haus. Mit elastischen Schritten, gelegentlich ein paar Stufen überspringend, eilte Herr van der Bolten voran, die Treppe hinauf. Oben an der geschlossenen Türe drückte er dreimal auf die Glocke. Auf dies Zeichen wurde augenblicklich geöffnet von einem Dienstmädchen, das aber sofort wieder verschwand und sich nicht um Gretchens Gepäck kümmerte. Unter der Zimmertüre erschien das kleine Geschwisterpärchen, zuvorderst Rudi, der fünfjährige, ein strammer, kleiner Gesell, und hinter ihm ein wenig schüchtern Betty, die vierjährige, die mit großen blauen Augen voll Verlangen den beiden Ankommenden entgegensah, die sie doch nicht zu begrüßen wagte, während Rudi seiner großen Cousine unaufgefordert die Hand reichte.

 

„Willst du mir auch die Hand geben?“ fragte Gretchen die Kleine, und Rudi antwortete für sie: „Das tut sie schon, sie ist nur noch so dumm, sie ist unsere jüngste. Betty, gib die Hand.“ Und als die Kleine sich noch besann, sagte Rudi entschuldigend zu Gretchen: „Weißt du, sie hat dich kleiner gedacht, denn die Rieke hat gesagt: jetzt kommt noch ein Kind und wir haben doch schon vorher genug Kinder!“

 

„Nun, schwätz nur nicht so viel,“ wehrte der Vater und führte Gretchen in das Zimmer.

 

Auf den ersten Blick wußte man beim Eintritt in dies Zimmer, daß hier die Kunst zu Hause war. Die beiden langen Wände rechts und links waren mit großen Ölgemälden geschmückt, Landschaften darstellend, die durch ihre frischen, warmen Farben das ganze Zimmer belebten. Gretchen war ganz entzückt von diesem Anblick. „Hast du das alles selbst gemalt, Onkel?“ fragte sie.

 

„Freilich, die gehören alle Susi; es sind ihre Geburtstagsgeschenke von mir; das heißt, sie gehören ihr für so lange, als wir sie nicht brauchen. Weißt du, wenn dürre Zeiten kommen, wenn kein Geld mehr im Haus ist, dann muß ab und zu so eine Landschaft herunter und verkauft werden.“

 

Gretchen sah den onkel erstaunt an; sie wußte nicht, ob das Scherz oder Ernst sei. Er lachte. „Das ist dir wohl ganz fremd; was macht ihr denn, wenn euch das Geld ausgeht?“

 

„Das weiß ich nicht,“ sagte Gretchen. „Es ist, glaube ich, immer welches da.“

 

„So? Dann ist’s bei euch anders als bei uns, da wechselt Ebbe und Flut. Aber in Zeiten der Flut geht es hoch her, das heißt, soweit es deine Tante erlaubt; sie legt dann zurück für die Zeiten der Ebbe. Wenn ich dann nichts mehr habe, hat sie immer noch etwas. Ja, deine Tante, die hält das Haus zusammen! Ist’s bei euch nicht so?“

 

„Von Geld weiß ich gar nichts, Onkel, ich habe die Eltern noch nie darüber reden hören.“ 

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