Unser Kutscher wird Ihr eine Schachtel mit Pfirsich bringen, verderb' Sie sich nicht den Magen, denn der ist nicht göttlich und läßt sich leicht verführen.
Wir waren am letzten Donnerstag mit den beiden Schlossers bis Lorch. Man fuhr auf dem Wasser, Christian Schlosser glaubte die Wasserfahrt nicht vertragen zu können und ging den Weg zu Fuß; ich ging mit ihm, um ihm die Zeit zu vertreiben, aber ich hab's bereut. Zum erstenmal hab' ich über den Wolfgang mit einem andern gesprochen wie mit Ihr, und das war eine Sünde. Alles kann ich wohl vertragen von ihm zu hören, aber kein Lob und keine Liebe; Sie hat Ihren Sohn lieb und hat ihn geboren, das ist keine Sünde, und ich lasse mir's gefallen: aber mehr nicht; die andern sollen nur keine weitere Prätensionen machen. Sie frägt zwar, ob ich ihn allein gepacht habe? – Ja, Fr. Rath, darauf kann ich Ihr antworten. Ich glaub', daß es eine Art und Weise gibt, jemand zu besitzen, die niemand streitig machen kann; diese üb' ich an Wolfgang, keiner hat es vor mir gekonnt, das weiß ich, trotz allen seinen Liebschaften, von denen sie mir erzählt. – Vor ihm tu' ich zwar sehr demütig, aber hinter seinem Rücken halte ich ihn fest, und da müßte er stark zappeln, wenn er los will.
Fr. Rat! – Ich kenne die Prinzen und Prinzessinnen nur aus der Zauberwelt der Feenmärchen und aus Ihren Beschreibungen, und die geben einander nichts nach; dort sind zwar die schönsten Prinzessinnen in Katzen verwandelt, und gewöhnlich werden sie durch einen Schneider erlöst und geheiratet. Das überleg' Sie doch auch, wenn Sie wieder ein Märchen erfindet, und geb' Sie diesem Umstand eine moralische Erläuterung.