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德语小说:吸血鬼伯爵德古拉-Kapitel 2
日期:2010-11-05 16:41  点击:23

Jonathan Harkers Tagebuch - Fortsetzung
5. Mai. Schweigend blieb ich stehen, denn ich wusste nicht, was ich tun sollte. Die drohenden Mauern und die dunklen Fensterhöhlen entfachten Furcht und Zweifel in mir. Wohin war ich geraten? War es normal für einen Anwaltsschreiber, sich in ein solches Abenteuer zu stürzen? Ich dachte mit einem wehmütigen Lächeln an Mina, die das Wort "Anwaltsschreiber" gar nicht gern hörte. Ich war nun selber Anwalt! Kurz bevor ich London verließ, hatte ich von meinem bestandenen Examen erfahren.

Vielleicht träumte ich das alles ja hier. Ich begann mich zu kneifen und spürte den Schmerz nur allzu klar. Nein - es gab keinen Zweifel. Ich war wach und stand mutterseelenallein an einem der unheimlichsten Orte, die ich mir nur vorstellen konnte. Mir schien es so, als hätte ich schon eine Ewigkeit im dunklen Hof gestanden, als ich das Rasseln von Ketten hinter dem großen Tor hörte, das sich gleich darauf quietschend öffnete. Vor mir stand ein alter, hoch gewachsener Mann, der bis auf seinen langen weißen Schnurrbart glatt rasiert war. Er war ganz in Schwarz gekleidet und trug eine altmodische silberne Lampe in der Hand. Der alte Mann machte eine einladende Geste und sagte in bestem Englisch, allerdings nicht ohne fremdartigen Akzent:

"Willkommen auf Schloss Dracula! Treten Sie frei und freiwillig herein." Er stand steif wie eine Statue, griff aber, in dem Augenblick als ich die Schwelle überschritten hatte, schnell nach meiner Hand und drückte sie heftig. Ich zuckte heftig zusammen; sein Griff war über die Maßen hart und seine Hand so kalt wie die Hand eines Toten.

"Kommen Sie frei und freiwillig herein!", wiederholte der Graf. "Gehen Sie gesund wieder und lassen Sie etwas von der Freude zurück, die Sie mitbrachten." "Graf Dracula?", fragte ich vorsichtig, denn die Gestalt, die vor mir stand, erinnerte mich doch sehr an meinen unerschrockenen und schweigsamen Kutscher. "Ich bin Dracula. Seien Sie in meinem Hause herzlich willkommen, Herr Harker. Kommen Sie herein. Die Nacht ist kalt und sie werden hungrig und durstig sein." Während er sprach, stellte er die Lampe ab und griff nach meinem Gepäck. Ich protestierte, aber der Graf hob nur abwehrend die Hand. "Sie sind mein Gast. Es ist spät und die Dienerschaft nicht mehr verfügbar. Sie werden nach der langen Reise Toilette machen und sich waschen wollen. Folgen Sie mir." Und der Graf führte mich eine steile Wendeltreppe hinauf und durch einen mit Steinen gefliesten Korridor. Er öffnete eine schwere Tür und führte mich in ein hell erleuchtetes Zimmer, in dem ein gedeckter Tisch stand. In dem mächtigen Kamin brannte knackend ein Feuer. Der Graf schloss die Tür hinter mir und stellte mein Gepäck ab. "Ihr Schlafzimmer befindet sich gleich hier", sagte der Graf und öffnete eine Tür auf der anderen Seite des Zimmers. Wir durchschritten einen achteckigen, fensterlosen Raum und gelangten in das Schlafgemach. Auch in diesem Zimmer brannte ein anheimelndes Feuer und wärmte den großzügigen Raum. "Ich denke, Sie finden alles nach Wunsch. Wenn Sie fertig sind, kommen Sie bitte in das andere Zimmer, wo das Abendbrot Ihrer wartet." Mit diesen Worten ging der Graf.

Die Wärme und das Licht hatten meine gereizten Nerven beruhigt. Meine Zweifel und Beunruhigungen waren dahin und ich hatte Zeit zu bemerken, dass ich hungrig war. Schnell machte ich mich zurecht und kehrte in das Speisezimmer zurück. Das Souper war angerichtet und Graf Dracula lud mich herzlich ein, zu zulangen. "Sie werden es mir nicht verübeln, wenn ich nicht mit Ihnen speise", bemerkte der Graf. "Aber ich bin es nicht gewohnt, so spät zu soupieren."

Ich übergab dem Grafen den versiegelten Brief von Mr. Hawkins, meinem Herren, und sah zu, wie Dracula ihn las. Als er geendet hatte, reichte er mir den Brief zurück. Was ich las, erfreute mein Herz:

"Ich bedauere, dass ein Anfall von Gicht es mir unmöglich macht, Ihre Angelegenheiten selbst zu ordnen. Ich schicke Ihnen aber einen Stellvertreter, der mein vollständiges Vertrauen besitzt. Sie werden einen jungen Mann kennen lernen, der talentiert, energisch und überaus zuverlässig ist. Er ist in meinen Diensten aufgewachsen und sehr diskret. Während seines Aufenthaltes wird er Ihnen uneingeschränkt zur Verfügung stehen und er ist darüber hinaus ermächtigt, Aufträge jeder Art von Ihnen entgegen zu nehmen."

Der Graf hob den Deckel von einer Terrine und darunter lag ein prächtiges gebratenes Huhn. Ich verspeiste es - zusammen mit Käse, Salat und zwei Gläsern eines alten Tokaier - zu Abendbrot, während der Graf mich über meine Reise ausfragte. Nach der Mahlzeit bot er mir eine Zigarre an, die ich erfreut annahm. Behaglich saß ich nun an einem warmen Kaminfeuer, genoss die Zigarre und fand Zeit, den Grafen etwas näher zu betrachten. Sein Gesicht hatte etwas von einem Raubvogel, der Nasenrücken war scharf gebogen und sehr schmal, die Nasenflügel auffallend geformt. Seine Stirn wölbte sich hoch auf, mit dünnem Haar an den Schläfen und vollerem Haar am Rest des Kopfes. Die Augenbrauen waren buschig und wuchsen über der Nase beinahe zusammen. Unter dem weißen Schnurrbart sah sein Mund hart und grausam aus, die Zähne ragten scharf und elfenbeinweiß über die stark geröteten Lippen heraus. Die Ohren waren ungewöhnlich spitz, während das Kinn breit und fest und die Wangen schmal aber straff erschienen. Der allgemeine Eindruck aber war der einer außerordentlichen Blässe.

Erst später bemerkte ich die Hände des Grafen. Sie waren nicht schmal und weiß - im Gegenteil. Sie waren grob, breit mit eckigen Fingern, die Nägel zu nadelscharfen Spitzen geschnitten. Seltsamerweise wuchsen ihm Haare auf der Handfläche. Als der Graf im Laufe des Abends mich einmal zufälligerweise mit diesen Händen berührte, konnte ich mich des Grauens nicht erwehren. Möglicherweise lag es aber auch an seinem unreinen Atem, der mich streifte und bei mir ein Gefühl der Übelkeit auslöste, das ich nicht verbergen konnte. Der Graf indes war aufmerksam genug und zog sich mit einem grimmigen Lächeln zurück. Wir schwiegen eine Weile und ich fühlte, wie sich eine beängstigende Stille über das Schloss legte. Plötzlich war mir, als hörte ich wieder die Wölfe heulen. Auch der Graf hatte dies bemerkt. "Hören Sie nur. Es sind die Kinder der Nacht, die Musik für uns machen!" Der Graf musste meinen entsetzen Gesichtsausdruck gesehen haben, denn er fügte rasch hinzu: "Ja, ihr Stadtbewohner seid eben nicht imstande dem Jäger nachzufühlen. Und außerdem, werdet Ihr müde sein. Das Bett ist bereit. Schlafen Sie morgen nach Belieben aus, denn ich habe bis abends auswärts zu tun. Träumen Sie wohl." Er verbeugte sich höflich und öffnete mir die Tür zu dem achteckigen fensterlosen Raum, der zwischen dem Speisezimmer und meinem Schlafzimmer lag. Mit gemischten Gefühlen begab ich mich in mein Schlafzimmer. Ich dachte an viele seltsame Dinge und hoffte, dass Gott mich beschützen würde.

7. Mai. Früher Morgen, aber die letzten vierundzwanzig Stunden waren geruhsam und angenehm. Ich schlief lange, aß ein bereitgestelltes Frühstück und las die Worte, die der Graf mir auf einem Kärtchen hinterlassen hatte: "Ich muss leider noch einige Zeit fernbleiben. Warten Sie nicht auf mich. D." Nach dem Frühstück suchte ich nach einer Glocke, um nach der Dienerschaft zu läuten, konnte aber keine entdecken. Es ist seltsam, dass es in diesem offensichtlich reichen Haushalt keine Diener zu geben scheint. Das Tafelservice ist aus reinem Gold und reich verziert. Auch die Stoffe des Zimmers sind erlesen und kostbar. Sie sehen aus, als ob sie sich schon Jahrhunderte lang vorzüglich halten. Was bemerkenswert ist, dass sich in keinem Zimmer ein Spiegel befindet. Zum Rasieren muss ich meinen kleinen Handspiegel benutzen, was nicht sehr bequem ist. Nach dem Essen sah ich mich nach einer Lektüre um. Ich wollte nicht ohne Erlaubnis in dem Schloss umher wandern und so öffnete ich nur vorsichtig eine weitere Tür. Wunderbarerweise befand ich mich in einer Art Bibliothek, die mir eine reiche Auswahl englischer Bücher bot.

Ich stöberte also in den Büchern, als sich plötzlich die Tür öffnete und der Graf eintrat. "Oh, Sie haben meine guten Freunde gefunden", rief der Graf und deutete auf die Bücher. "Durch diese Bücher habe ich England lieben gelernt. Ich sehne mich danach, in den belebten Straßen Ihres herrlichen Londons zu promenieren. Leider kenne ich Ihre Sprache nur aus den Büchern, auch wenn Sie behaupten, ich spräche Ihre Sprache." "Aber bester Graf,", erwiderte ich, "Sie sprechen ungeheuer gut Englisch." "Sie schmeicheln mir", versetzte der Graf. "Man wird mit immer gleich den Fremden anmerken. Das ist mir nicht genug. Hier bin ich ein Adliger, ein Bojar. Das Volk kennt mich und ich bin sein Herr. Ich will nicht, dass jemand sagt: Hört, da spricht ein Fremder. Ich bin lange Herr gewesen und das will ich auch bleiben. Und deshalb hoffe ich, dass Sie nicht nur als Geschäftsträger meines Freundes Peter Hawkins hier sind, sondern noch eine zeitlang bei mir bleiben und mich das Sprechen lehren. Verzeiht mir außerdem, lieber Freund, wenn ich heute lange ausblieb. Ich habe viele Geschäfte zu erledigen."

Ich nickte nur und fragte, ob ich jederzeit in dies Bücherzimmer treten dürfe. "Gewiss!", versicherte mir der Graf und fügte hinzu: "Sie dürfen im Schloss überall hingehen. Nur die verschlossenen Türen dürfen Sie nicht öffnen. Es hat Gründe, warum Dinge so sind, wie sie sind. Wir sind in Transsylvanien und nicht in England. Ich denke, Sie wissen ohnehin, dass hier seltsame Dinge geschehen." Dieser Einwurf des Grafen führte zu einer ausgedehnten Konversation und mit der Zeit wurde ich etwas kühner. Ich befragte den Graf zu den seltsamen Dingen, die ich in der ersten Nacht gesehen hatte. "Ist es wahr,", fragte ich den Grafen, "dass die blauen Lichter vergrabene Schätze anzeigen?" "Der Glaube ist weit verbreitet, dass in einer Nacht wie der St. Georgsnacht, in der alle bösen Geister freie Bahn haben, die blauen Flammen sich an den Plätzen zeigen, an denen verborgene Schätze liegen." "Und niemand kommt, um die Schätze zu bergen?" Der Graf lächelte böse. "Unsere Bauern sind feige und dumm. Diese Flämmchen erscheinen nur in einer Nacht. Und in dieser Nacht geht niemand, der nicht muss, aus seinem Haus. Und wenn es jemand wagen würde, so könnte er doch am nächsten Tag nicht mehr sagen, wo er die blaue Flamme gesehen hat. Oder können sie sich an einen dieser Orte erinnern?" Ich verneinte und wir wechselten das Thema.

"Erzählen Sie mir von London und dem Haus, das Sie für mich ausgesucht haben." Sofort erhob ich mich und holte aus meinem Koffer die nötigen Papiere. Der Graf sah sich die Papiere genau an und stellte mir hundert Fragen über das Grundstück und seine Umgebung. Mir aber schien, dass er alles so gründlich studiert hatte, dass er eigentlich viel mehr wusste als ich. Als ich mein Erstaunen darüber offenbarte, antwortete der Graf: "Sehen Sie, mein lieber Freund. Ich bin allein und niemand - auch Sie nicht - wird mir in der Fremde zur Seite stehen, nicht wahr?" Dann wandte er sich wieder den Papieren zu und vertiefte sich in das Problem des Ankaufs des Besitzes. Er unterschrieb einige Schriftstücke und fügte dem bereits fertigen Brief an Herrn Hawkins einen weiteren hinzu. Dann fragte er mich, wie ich eigentlich auf den Besitz gestoßen sei.

"In einer Nebengasse in Purfleet fand ich das Gebäude, das von einer hohen, aus roh behauenen Steinen gebauten Mauer umgeben ist. Seit langer Zeit schon steht es leer und die schweren Eichenholztüren bleiben verschlossen. Das Grundstück heißt Carfax, wahrscheinlich eine Verstümmelung des alten quartre faces. Das Haus ist nämlich würfelförmig. Alles in allem umfasst der Besitz zwanzig Morgen. Die erwähnte Mauer verleiht ihm einen gewissen düsteren Charakter. Das Grundstück verfügt über einen kleinen aber tiefen Teich oder See. Er wird von einer unterirdischen Quelle gespeist. Das Haus ist groß und hat zum Teil wirklich dicke Mauern und wenig Fenster. Kurz und gut, das Haus sieht aus wie eine alte Festung und steht dicht bei einer alten Kirche oder Kapelle. In der Nachbarschaft befinden sich nur wenige Gebäude. Eines davon ist sehr groß und erst kürzlich als Privatirrenanstalt eingerichtet worden. Aber dieses Gebäude können Sie von Ihrem Grundstück aus nicht sehen."

Dracula hörte sich meine Ausführungen geduldig an. Dan sagte er: "Ich freue mich, dass es so groß und alt ist. Ich suche keinen Ort mit warmem Sonnenschein, glitzerndem Wasser und fröhlichem Lachen. Ich bin nicht mehr jung und habe viele liebe Tote zu beklagen gehabt. Auch die Mauern meines Schlosses hier sind alt und es gibt viele Schatten. Ich liebe das Dunkel und ich bin gern mit meinen Gedanken allein. Wenn Ihr mich jetzt entschuldigt? Ich bitte Euch, in meiner Abwesenheit die Papiere wieder in Ordnung zu bringen." Der Graf nickte noch einmal knapp und verließ das Zimmer.

Ich brachte seine Papiere in Ordnung und sah mir dann noch einige Bücher an. Eines davon war ein Atlas. Die offensichtlich viel benutzte Karte von England lag aufgeschlagen. Ich sah näher hin und bemerkte, dass mehrere Orte mit kleinen Kreisen gekennzeichnet waren; einer an der Ostseite von London, dort, wo sein zukünftiger Besitz lag, einer bei Exeter und einer bei Whitby an der Küste von Yorkshire. Nach mehr als einer Stunde kam der Graf zurück. Er lud mich zum Abendessen ein, entschuldigte sich aber, dass er schon gegessen habe. Nach dem Essen saßen wir beisammen und plauderten. Darüber vergaßen wir die Zeit und plötzlich ertönte draußen ein Hahnenschrei. Der Graf sprang auf. "Schon so spät? Verzeihen Sie, dass ich Sie so lange aufhielt. Die Unterhaltung über mein neues Vaterland war so anregend, dass ich die Zeit vergessen habe." Er empfahl sich eilig und ich blieb allein zurück.

8. Mai. Als ich mit diesem Tagebuch begann, fürchtete ich, zu ausführlich zu sein. Aber jetzt bin ich doch froh, dass ich bisher alles so genau festhielt. Es ist wirklich merkwürdig hier und fühle mich sehr unbehaglich. Wenn ich doch nur jemanden hätte, mit dem ich reden könnte. Aber hier ist nur der Graf und ich befürchte, dass ich die einzige lebende Seele in diesen Mauern bin. Aber ich muss vernünftig sein. Meine Fantasie darf nicht mit mir durch gehen.

Nach nur wenigen Stunden Schlaf erhob ich mich. Ich hatte meinen Taschenspiegel am Fenster befestigt und damit begonnen, mich zu rasieren. Da legte sich die Hand des Grafen auf meine Schulter und er sagte "Guten Morgen" zu mir. Ich erschrak, denn ich hatte ihn nicht kommen sehen, obwohl ich im Spiegel das ganze Zimmer hinter mir übersehen konnte. Vor Überraschung hatte ich mich leicht geschnitten, aber ich achtete nicht darauf. Vielmehr sah ich noch einmal in den Spiegel, um zu sehen, ob ich mich getäuscht hatte. Aber es war keine Täuschung: der Graf stand so dicht hinter mir, dass ich ihn über meine Schulter hinweg erblicken konnte. Im Spiegel aber war ich allein und konnte ihn nicht entdecken! Sofort stieg wieder das furchtbare Grauen in mir auf, das mich während meines Aufenthaltes schon mehrfach beschlichen hatte. Jetzt merkte ich auch, dass meine kleine Verletzung blutete. Das Blut rann über mein Kinn und ich legte das Rasiermesser aus der Hand, um mir ein Pflaster zu holen. Als der Graf mein Gesicht sah, glänzten seine Augen in dämonischem Feuer auf und er griff nach meiner Kehle. Ich wich erschrocken aus, so dass der Graf das Kruzifix der braven Wirtin berührte, das ich mir am Abend der ersten Nacht um den Hals gebunden hatte. Diesmal wich der Graf zurück und seine Erregung verschwand so schnell, wie sie gekommen war.

"Seien sie vorsichtig. Schneiden Sie sich nicht noch einmal, das ist in diesem Lande sehr gefährlich. Und fort mit diesem schrecklich Spielzeug der menschlichen Eitelkeit." Der Graf ergriff meinen Taschenspiegel und öffnete eines der großen Fenster. Er holte aus und schleuderte meinen Spiegel in die Tiefe, wo er klirrend zerbrach. Dann ging er ohne ein weiteres Wort fort. Nun muss ich mich im Deckel meiner Uhr oder im Boden meiner Seifenschale aus Metall spiegeln, wenn ich mich rasieren will.

Ich trat schließlich in das Speisezimmer hinaus, aber von dem Grafen war nichts zu sehen. Ich frühstückte allein und wunderte mich, dass ich den Grafen bisher niemals hatte essen oder trinken sehen. Nach dem Frühstück unternahm ich eine kleine Erkundung durch das Schloss. Dabei entdeckte ich ein reizendes Zimmer mit einer entzückenden Aussicht nach Süden. Das Schloss steht am Rande eines Furcht erregenden Abgrundes. Ein Stein fiele wohl tausend Fuß tief ohne irgendwo anzustoßen. Man sieht nur ein Meer von wogenden Baumwipfeln. Alles ist grün. Aber ich bin wahrhaftig nicht in der Stimmung, Naturschönheiten zu bewundern. Ich setzte meinen Erkundungsgang fort. Ich fand Türen, Türen und nochmals Türen. Aber alle sind verschlossen. Dieses Schloss ist ein Gefängnis und ich bin darin gefangen!

 


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11/24 19:35