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德语小说:金银岛-Die Suche nach dem Schatz
日期:2010-11-05 16:27  点击:16

Als wir wieder allein waren, bedankte sich Silver bei mir dafür, dass ich nicht mit dem Doktor weggelaufen war. Er hatte aus den Augenwinkeln beobachtet, wie mich der Doktor dazu aufgefordert hatte. Er sagte: "Jim, wir müssen jetzt den Schatz suchen, und dabei müssen wir zwei zusammen bleiben."

 


Wir gingen zu den Männern zurück, die inzwischen das Frühstück vorbereitet hatten. Als alle ausgiebig gegessen hatten, sagte Silver: "He, Kameraden, es ist euer Glück, dass ihr mich habt, weil ich mit meinem Kopf für euch denke. Ich habe bekommen, was ich wollte. Sie haben zwar das Schiff, und ich weiß nicht, wo es ist, aber wenn wir erst einmal den Schatz haben, dann werden wir auch das Schiff finden. Außerdem haben wir noch die Boote und damit sicher die Oberhand.

Was die Geisel betrifft, so wird der Junge heute zum letzten Mal mit einem von seinen Freunden gesprochen haben. Ich habe bei dem Gespräch viel Neues erfahren und werde die Geisel bei der Schatzsuche an die Leine nehmen. Der Junge ist für uns Gold wert, vor allem, wenn uns etwas passieren sollte. Wenn wir erst einmal das Schiff und den Schatz besitzen, dann wollen wir wieder über Hawkins reden."

Die Männer hatten jetzt gute Laune, aber ich war schrecklich niedergeschlagen, denn ich wusste nicht, was in nächster Zeit passieren würde. Silver war ein doppelter Verräter. Er hatte noch immer zwei Eisen im Feuer, und es bestand kein Zweifel darüber, dass er Reichtum und Freiheit mit den Piraten einem bloßen Entkommen vom Galgen vorziehen würde, denn mehr hatte er auf unserer Seite nicht zu erhoffen. Andererseits mussten wir immer auf der Hut sein vor seinen Kumpanen.

Dazu kam noch, dass ich das Verhalten meiner Freunde nicht verstand, ihren Auszug aus dem Blockhaus und ihr Verzicht auf die Karte.

Schließlich zogen wir los. Alle - außer mir - waren bis an die Zähne bewaffnet. Silver hatte sich zwei Gewehre umgehängt. Dazu trug er im Gürtel ein großes Entermesser und in jeder Tasche seines langen Rockes eine Pistole. Kapitän Flint saß auf seiner Schulter und plapperte lauter sinnloses Zeug.

Mir hatte man einen Strick um den Leib gebunden, und so musste ich Silver folgen, der den Strick mal in der Hand, mal zwischen seinen Zähnen hielt.

Die übrigen Männer trugen Hacken und Schaufeln, Fleisch, Zwieback und Branntwein. Wir gingen zum Strand, wo die beiden Boote auf uns warteten. Während wir ruderten, diskutierten die Männer über die Karte. Das Kreuz war zu ungenau eingezeichnet, und die Angaben auf der Rückseite konnte man verschieden auslegen. Sie waren sich einig, dass ein hoher Baum das wichtigste Merkmal sei.

Gerade vor uns wurde der Ankerplatz von einem zwei- bis dreihundert Fuß hohen Plateau begrenzt, an das sich im Norden der Fernrohr-Berg anschloss. Dieses Plateau war mit Fichten bestanden, die unterschiedlich hoch waren. Welche davon der ‚hohe Baum' des Kapitän Flint war, ließ sich nur an Ort und Stelle mit einem Kompass entscheiden.

An Land angekommen, machten wir uns auf den Weg zum Plateau. Plötzlich schrie einer der Männer auf. Als wir zu ihm kamen, sahen wir, dass er ein Skelett entdeckt hatte. Silver fand, dass die Knochen seltsam angeordnet dalagen, nicht natürlich. Der Mann lag vollkommen gerade da: Seine Füße deuteten nach der einen, seine Hände, die wie bei einem Taucher über den Kopf gestreckt waren, genau nach der entgegen gesetzten Seite.

Da bemerkte Silver: "Mir kommt ein Gedanke! Das ist der Kompass! Dort ist die Spitze der Skelettinsel, die wie ein Zahn emporragt. Nun peilt doch einmal genau an den Knochen entlang!

Das habe ich mir gedacht!", rief der Koch. "Das hier ist der Wegweiser. Hier gerade hinauf geht es zu den lustigen Goldstücken. Aber mir wird ganz kalt bei dem Gedanken, dass Flint hier allein mit den sechs Männern war, die er alle umgebracht hat. Diesen hier hat er als Kompass hingelegt."

Die Männer wunderten sich darüber, dass bei dem Skelett kein Messer, kein Penny, keine Tabaksdose, einfach nichts zu finden war. Sie sprachen über Flint und schließlich brachen wir wieder auf. Allerdings hatte der Schreck vor dem toten Matrosen den Männern die Unbekümmertheit genommen, und sie liefen nun alle zusammen und sprachen nur noch mit gedämpfter Stimme.

 


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