Ein Gottesleugner starb. Drüben im Jenseits traf er zu seiner entsetzensvollen Ueberraschung Den, dessen Spur ihm auf Erden unfindbar gewesen, den Schöpfer, den Erhalter, den Urquell alles Lebens.
Da warf er sich auf sein Angesicht nieder und rief: »O Herr, Du bist, und ich blinder Wurm habe Dein Dasein verneint. Nun richte und verdamme mich!«
Aber unendlich mild und gnädig neigte sich ihm der Herr. »Sei getrost,« sprach er. »Du hast Deinen Nächsten geliebt und ihn gelten lasten; Du hast Deine eigene Ueberzeugung nicht für die allein richtige gehalten und die nicht gehaßt, verachtet, verleumdet, die sie nicht theilten. Ob ein armes Menschlein wie Du an mich glaubt oder nicht, trübt das meines Namens Glanz? erfülle ich darum weniger das All? — Die aber, die ohne Güte und Duldung sind, denen die Liebe fehlt, und die sich doch berühmen, in meinem Dienst und zu meiner Ehre zu handeln, die freveln, die versündigen sich an meiner Majestät, sie werde ich zur Rechenschaft ziehen. Dich, Du harmloser Thor, nehme ich auf in mein Himmelreich.«
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