»Schau',« sagte ein Kolibri zu seinem Weibchen, das neben ihm auf einer Lianenblüthe saß, »da hat ein großer Erdentreter eine Menge kleiner Erdentreter vernichtet.«
Das Weibchen zwitscherte: »Schade! Diese kleinen Klümpchen sind so nett hin und her gerollt um ihren großen Klumpen; es schien fast, als ob sie es wären, die ihn wachsen machten. Ich habe mich manchmal gefragt,« setzte sie nach einer Pause hinzu und bemühte sich, geistreich auszusehen, »ob sie sich nicht am Ende doch absichtlich bewegen und einen Willen und sogar einen Ansatz von Seele haben.«
»Gerade soviel als die Blätter der Bäume. Die rühren sich auch zeitweise; sind deshalb sie die Ursache seines Wachsthums?« spöttelte das Männchen. »Nein, geliebte Einfalt, schreibe ihnen nicht zu, was das alleinige Erbtheil der ersten unter den geflügelten Lebewesen ist — der Vögel, und ganz besonders der Kolibri, weil sie die Feinsten, die Schönsten sind, und weil die Geschwindigkeit ihres Fluges mit der Geschwindigkeit des Schalles wetteifern kann. Für uns scheint die Sonne, für uns bringt die Scholle, das Wasser, die Luft Nahrung in tausendfältiger Gestalt hervor. Wir find der Mittelpunkt alles Seienden, vollendete Vögel, angefangene Engel; denn als solche schweben die seligen Geister unserer Vorfahren um das Nest des höchsten Engels, nach dessen Vorbild wir geschaffen sind, der Himmel und Erde und das Schicksal jedes einzelnen Kolibris in seinen mächtigen Fängen hält.«