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埃布纳-埃申巴赫德语寓言:Die Siegerin.
日期:2024-08-06 09:52  点击:284
Es kam einst zu einem ungeheuern, einem echten Titanenkampf. Alle Tugenden und alle Laster rangen mit einander auf Leben und Tod. Furchtbare Wunden klafften, in Strömen floß das Blut. Hinterlist und Tücke hatten die Gerechtigkeit überwältigt und ihr den Arm gelähmt. Zerfleischt von den Zähnen und Klauen des Hasses und der Eifersucht erstarb die Liebe; die Großmuth röchelte unter den würgenden Händen der Habgier. Vielen Tugenden erging es schlecht an dem Tage, aber auch viele Laster meinten den Rest bekommen zu haben.
 
In der ganzen großen Heerschar blieb nur Eine unversehrt; es war eine der Tugenden; es war die Güte.
 
Mit Steinen beworfen, von den Pfeilen des Undanks durchbohrt, hundert Mal niedergezwungen, erhob sie sich immer wieder unverwundbar, unüberwindlich, und trat von Neuem in den wüthenden Kampf.
 
Es wurde Abend und Nacht; der Streit blieb unentschieden, die Streiter lagen erschöpft. Die Güte allein wandelte über die Wahlstatt, munter wie ein sprudelnder Quell, lieblich wie daß Morgenroth, und labte die Leidenden, und in dem Augenblick ließen sogar ihre Feinde es gelten: Die Stärkste bist Du! 

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