1.
Wisset, die Euch Haß predigen, erlösen Euch nicht.
2.
Wir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft; kommt auf das Material an.
3.
Die Aufgabe vieler Dichter-Generationen ist keine andere, als das Werkzeug blank zu erhalten.
4.
Welcher Autor darf sagen, daß der Gedanke an die Oberflächlichkeit der meisten Leser ihm stets ein peinlicher, und nicht mitunter auch ein tröstlicher sei?
5.
Freundlichkeit kann man kaufen.
6.
Der Platz des Unparteiischen ist auf Erden zwischen den Stühlen, im Himmel aber wird er zur Rechten Gottes sitzen.
7.
Kein Mensch weiß, was in ihm schlummert und zu Tage kommt, wenn sein Schicksal anfängt, ihm über den Kopf zu wachsen.
8.
Genire Dich vor Dir selbst, das ist der Anfang aller Vorzüglichkeit.
9.
Die Litteratur wird heutzutage meist als Kunsthandwerk betrieben.
10.
Einen mit Weisheit Gesalbten darf man nie warm werden lassen, sonst trieft er.
11.
Man kann sich nicht im Besitz von eigentlich unveräußerlichen Gütern befinden, ohne etwas von seinem Rechtssinn einzubüßen.
12.
Die Reue treibt den Schwachen zur Verzweiflung und macht den Starken zum Heiligen.
13.
Je ungebildeter ein Mensch, je schneller ist er mit einer Ausrede fertig.
14.
Die Erfolge des Tages gehören der verwegenen Mittel- Mäßigkeit.
15.
Alberne Leute sagen Dummheiten, gescheite Leute machen sie.
16.
Das scheinbar am unnöthigsten gebrachte, thörichtste Opfer steht der absoluten Weisheit immer noch näher als die klügste That der sogenannten berechtigten Selbstsucht.
17.
Der Verstand wird meist auf Kosten des Gemüthes ausgebildet. — O nein, aber es giebt mehr bildungsfähige Köpfe als bildungsfähige Herzen.
18.
Der Arbeiter soll seine Pflicht thun, der Arbeitgeber soll mehr thun als seine Pflicht.
19.
Bei den Hottentotten ist nicht einmal Napoleon berühmt.
20.