1.
Wohl Jedem, der nur liebt, was er darf, und nur haßt, was er soll.
2.
Die kleinsten Sünder thun die größte Buße.
3.
An groß angelegte Menschen denkt sich's gut, mit fein angelegten Menschen lebt sich's gut.
4.
Für die Anspruchsvollen plagt man sich, aber die Anspruchslosen liebt man.
5.
Respect vor dem Gemeinplatz! Er ist seit Jahrhunderten aufgespeicherte Weisheit.
6.
Ein fauler und ein fleißiger Mensch können nicht gut mit einander leben, der faule verachtet den fleißigen gar zu sehr.
7.
Wenn man nicht aufhören will, die Menschen zu lieben, muß man nicht aufhören, ihnen Gutes zu thun.
8.
Das edle: Ich will! hat keinen schlimmeren Feind, als das feige, selbstbetrügerische: Ja, wenn ich wollte!
9.
Es kommt alles auf die Umgebung an. Die Sonne im lichten Himmelsraume hat eine viel geringere Meinung von sich als die Unschlittkerze, die im Keller brennt.
10.
Der Künstler versäume nie, die Spuren des Schweißes zu verwischen, den sein Werk gekostet hat. Sichtbare Mühe war zu wenig Mühe.
11.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
12.
Man darf die Phantasie verführen, aber Gewalt darf man ihr nicht anthun wollen.
13.
Nicht tödtlich, aber unheilbar, das sind die schlimmsten Krankheiten.
14.
Kein Mensch steht so hoch, daß er anderen gegenüber nur gerecht sein dürfte.
15.
Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann.
16.
Der Umgang mit einem Egoisten ist darum so verderblich, weil die Nothwehr uns zwingt, allmälig in seinen Fehler zu verfallen.
17.
Das giebt sich, sagen schwache Eltern von den Fehlern ihrer Kinder. O nein, es giebt sich nicht, es entwickelt sich!
18.
Das Recht des Stärkeren ist das stärkste Unrecht.
19.
Der größte Feind des Rechtes ist das Vorrecht.
20.