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Spanische Atriden-1
日期:2024-07-04 09:04  点击:285

Am Hubertustag des Jahres

Dreizehnhundert drei und achtzig

Gab der König uns ein Gastmahl

Zu Segovia im Schlosse.

Hofgastmähler sind dieselben

Überall, es gähnt dieselbe

Souveräne Langeweile

An der Tafel aller Fürsten.

Prunkgeschirr von Gold und Silber,

Leckerbissen aller Zonen,

Und derselbe Bleigeschmack,

Mahnend an Lokustes Küche.

Auch derselbe seidne Pöbel,

Buntgeputzt und vornehm nickend,

Wie ein Beet von Tulipanen;

Nur die Saucen sind verschieden.

Und das ist ein Wispern, Sumsen,

Das wie Mohn den Sinn einschläfert,

Bis Trompetenstöße wecken

Aus der kauenden Betäubnis.

Neben mir, zum Glücke, saß

Don Diego Albuquerque,

Dem die Rede unterhaltsam

Von den klugen Lippen floß.

Ganz vorzüglich gut erzählte

Er die blutgen Hofgeschichten

Aus den Tagen des Don Pedro,

Den man »König Grausam« nannte.

Als ich frug, warum Don Pedro

Seinen Bruder Don Fredrego

Insgeheim enthaupten ließ,

Sprach mein Tischgenosse seufzend:

Sennor! glaubt nicht was sie klimpern

Auf den schlottrigen Gitarren,

Bänkelsänger, Maultiertreiber,

In Posaden, Kneipen, Schenken.

Glaubet nimmer, was sie faseln

Von der Liebe Don Fredregos

Und Don Pedros schöner Gattin,

Donna Blanka von Bourbon.

Nicht der Eifersucht des Gatten,

Nur der Mißgunst eines Neidharts

Fiel als Opfer Don Fredrego,

Calatravas Ordensmeister. 

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