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德国海员用语词典:H.-11
日期:2024-05-11 09:03  点击:235
Högedag, der, auch Hagjedag, hieß früher der Tag an dem die Mannschaft Fleisch zu essen bekam und keinen Stockfisch, keine Erbsen und dergl. Was das in einer Zeit, wo es noch keine Konserven gab, bedeutete, ist leicht zu ermessen, und daher [204]ists zu verstehen, daß ein solcher Tag ein Freudentag genannt wurde. Sich högen heißt ja sich freuen, vergl. högetid, Freudenzeit, Erntezeit, högedag, Gedenk-, Erinnerungstag, jeder Fest- und Freudentag; jetzt hochdeutsch nur noch in der Form Hochzeit gebräuchlich, welches also nicht „hohe Zeit‟, sondern Freudenzeit bedeutet, (ebenso wenig hat auch goldene Hochzeit mit Gold etwas zu schaffen, sondern bedeutet eine unfruchtbare Hochzeit, die keine Kinder im Gefolge hat).
 
Hohle See, s. hohe See 1.
 
Holen, ziehen, zerren, reißen, raffen, schleppen, bringen, tragen, im Besonderen: an einem Tau ziehen. Ein weitverbreitetes deutsches Wort, niederdeutsch holen und halen, althochdeutsch halon, altenglisch halien, angelsächsisch geholian, altnordisch hala, spanisch halar, französisch haler (wie alle mit h beginnenden Seemannswörter des Französischen, aus dem Deutschen). Insofern holen nun wirklich ziehen bedeutet, ist das Kommando: „Hol steif, hol an‟ ohne weiteres klar, denn es bedeutet: „Zieh an!‟ Aber wenn hernach aus demselben Munde der Befehl kommt: „Fest holen!‟ und damit gemeint ist, daß nun nicht weiter gezogen werden soll, so bedeutet das eine holen das gerade Gegenteil von dem andern holen. Die Erklärung liegt im Niederdeutschen; holen und holen sind da zwei ganz verschiedene Wörter. Sie sind nur zufällig in der Form holen zusammengetroffen. Das eine heißt eigentlich halen, das andere holden.  —  Da die Niederdeutschen, besonders die für das Seemännische so wichtigen Friesen, das a so dunkel wie o aussprechen, so klingt halen in ihrem Munde wie holen. Und da sie sichs mit dem Sprechen gar zu gern bequem machen, wobei es ihnen auf eine Hand voll Buchstaben nicht ankommt, so ließen sie in holden das d verschwinden und es ward ebenfalls zu holen. Das konnte um so eher geschehen als eine Verwechslung des einen holen mit dem andern für ein niederdeutsches Ohr ausgeschlossen war, teils weil sie verschieden ausgesprochen und betont wurden, teils wegen sehr wesentlicher Verschiedenheiten in der Konjugation. Alle diese Unterscheidungsmerkmale fielen aber bei der Aufnahme ins Neuhochdeutsche fort und dadurch ist erst die Verwechslung der beiden Zeitwörter mit einander möglich geworden. Um solche in Zukunft zu vermeiden, wird es kaum ein anderes Mittel geben als einfach die beiden zusammengefügten Zeitwörter [205]wieder zu scheiden und sie schiedlich und friedlich neben einander zu gebrauchen als holen und halten. Dann kann kommandiert werden: „Holen!‟ und, wenn die Leute strammer, fester zufassen sollen: „Fest holen!‟, wenn sie aber aufhören sollen mit holen: „Fest halten!‟ (nämlich so lange bis das Tau belegt oder doch wenigstens abgestoppt ist).  —  Die angeführten Wörter fremder Sprachen haben den Vokal a; Beweis daß sie nicht von holden sondern von dem weit seemännischeren halen stammen. Über ein von haler gebildetes haleur s. unter treideln.
 
Hoch, Adverbium, in der Verbindung „hoch beim Winde segeln‟; es heißt dies: so nahe oder so dicht beim Winde segeln als solches ohne Durchdrehen überhaupt möglich ist, also daß die Segel zwar noch fest voll Wind stehen, eine bestimmte von dem Manne am Ruder ins Auge gefaßte Schot aber ein wenig Leben und Bewegung zeigt, d. h. killt. Hoch kommt übrigens allermeist nur in der Verneinung vor, wenn der wachthabende Offizier den beim Winde steuernden Leuten die Warnung (vor dem Fangen einer Eule) zuruft: „Nicht zu hoch!‟
 
Hoft, Hofd, das, kommt für sich allein selten vor, wie es scheint nur hie und da im Sinne von Schleusenhaupt oder Molenhaupt. Über die Verbindung Dodshofd siehe dieses. Hier ist Hofttau zu erklären. Es heißt Haupttau als etwas Hauptsächliches, Wichtiges, Dickes, Starkes; Hofttaue sind die dicken, starken Taue, die (mit den Weveleinen) die Wanten bilden, die dem Mast nach beiden Seiten hin festen Halt verleihen. Sie haben also den Zweck von Stagen, nur daß sie nicht in der Längsrichtung des Schiffes sondern in der Querrichtung stützen. Sie gehören zum stehenden Gut. Im Französischen heißen sie haubans, aubans, haut-bans (1702).
 
Hochdruckmaschine s. Maschine. 

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