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德国海员用语词典:H.-2
日期:2024-05-07 10:44  点击:235
Haff, das. Kurisches Haff, Frisches Haff, Pommersches Haff, die drei großen Strandseen an der Küste der Ostsee. Haff heißt eigentlich Meer; angelsächsisch haef, nordisch haf, mittelniederdeutsch haf; 1255: „The bruthere (des Ordens) geven vri that haf und then Strand to allerhande donde.‟ „Se vurden de Konynge to schepe auer dat wilde haf.‟ Hamb. Chron.  —  Dieses Wort mit dieser Bedeutung kommt dem Sprachforscher ziemlich unbequem, denn Hafen paßt so schön zu haben, da aber Haff Meer bedeutet, so wird diese Verwandschaft schwankend. Kluge, Etym. Wörterbuch, 5. Auflage S. 150 sagt darüber: „Da man keine ursprüngliche Verschiedenheit von Worten für Hafen und Meer anzunehmen braucht und da jedenfalls die Bedeutung „Hafen‟ aus der Bedeutung „Meer‟ abgeleitet ist  —  das Umgekehrte wäre wohl nicht denkbar  —  so wird die unter Hafen gegebene gewöhnliche Annahme, Hafen sei eigentlich „Behälter,‟ problematisch. Wahrscheinlich ist also Hafen etwa „marina‟ im Sinne von „statio marina‟ zu deuten. Angelsächsisches haef „Meer‟ als „sich erhebendes‟ im Sinne von lateinischem altum („hohe See‟) zu [184]heben (Wurzel haf, vorgermanisch kap) zu ziehen, ist nicht unmöglich, aber kaum wahrscheinlich.‟ Doch hat letzteres sehr viel für sich, wenn man bedenkt, wie gern heut noch der niederdeutsche Seemann von der „hohen See‟ spricht und sich der Wendungen bedient wie „auf der Höhe von‟, „Hochseeschiff‟. Das Meer stellt sich nicht nur in dichterischer Sprache als etwas „Erhabenes‟ dar, es ist in der That etwas für das Auge des Beschauers „sich Erhebendes‟, einerlei ob er am Strande steht, ob an Bord eines Schiffes, oder etwa auf dem Kraterwall des Pics von Tenerifa. Wer je auf diesem gestanden hat, wird es nie vergessen, wie ringsumher das Meer so hoch aufsteigt, daß man auf einer Höhe von beinahe viertausend Metern das Gefühl hat, die Kimm liege einem grade gegenüber auf gleicher Höhe.
 
Hahnepot, die, ist ein von einem bestimmten Punkte aus in verschiedene Zweige auseinander gehendes Tau, sei es zur Verteilung einer Last indem man die Angriffspunkte vermehrt, sei es zum Schutze einer dem Schamfilen ausgesetzten Stelle. Der Name kommt von der Ähnlichkeit mit einem Hahnenfuß. Die Sache ist im Grunde dieselbe wie die unter Spinnekopf behandelte. Doch geht beim Piekfall das eine Tau nur in zwei Arme, die die Gaffel tragen, aus einander.
 
Haken, der, ist in der Seemannschaft wie in vielen anderen Zweigen menschlicher Tätigkeit ein vielgebrauchtes unentbehrliches Ding und kommt in unzähligen Fällen zur Anwendung. Sprachlich bedürfen indessen kaum zwei oder drei ein Wort der Erklärung. Etwa Kenterhaken; ein Haken mit einer Stange daran, dazu dienend Balken zu kentern, d. h. durch umkanten weiter fort zu bewegen. Enterhaken wurden, als überhaupt noch geentert wurde, zum Heranholen und Festhalten des feindlichen Schiffes verwandt. Bootshaken ist der Haken mit längerer, dünner Stange daran, mit dem ein abfahrendes Boot abgesetzt, ein landendes angelegt, d. h. ans Schiff, ans Bollwerk, an die Treppe herangeholt wird. Für Kenterhaken hört man eben so oft Kanthaken.
 
Halbstocks oder Halbmast sind zwei Adverbia als nähere Bestimmung zu den Zeitwörtern holen oder hissen. Die Flagge nämlich wird Halbstocks oder Halbmast geholt oder gehisst zum Zeichen der Trauer, sei es daß ein hervorragender Toter am Lande geehrt werden soll, sei es daß ein Gestorbener sich an Bord befindet. Früher wurden auch die Marssegel nur auf halber [185]Höhe geführt an Bord eines Schiffes, auf dem sich die Leiche eines Offiziers befand. Vor Zeiten, vergl. Gösch, wo man mit Flaggen größeren Aufwand trieb, als heute, und wo ihre Farbe und Form noch nicht so genau vorgeschrieben waren, es auch noch keine festen Salut- und Flaggenvorschriften gab, wurden je nach Gefühl und Vermögen mancherlei Flaggehrungen gewährt. „Lorsque Witte Cornelesz. de Wit, Vice-amiral de Hollande fut tué dans la bataille du passage du Sond, qui se donna entre les Suédois et les Hollandois l'an 1658 et que les Hollandois gagnérent, aïant forcé le passage, le vaisseau de ce Vice-amiral périt dans le tems que les Suédois s'en rendoient maîtres, et il ne leur en resta que le corps de Witte de Wit. Le roi de Suéde fit revêtir ce corps de satin blanc; fit couvrir son cercueil d'un magnifique drap mortuaire avec les armes du défunt; le fit mettre dans une galiote painte de noir, où il n'y avoit pour pavillons que des flames noires, et le renvoia au Lieutenant-Vice-admiral Général de Wassenaar, ou d'Opdam.‟ Die Leiche mit der Nationalflagge zu bedecken war damals noch nicht üblich; dagegen wurden bereits in einem Leichenzuge am Lande die Fahnen mit schwarzem Flor umwunden. „Im Jahre 1629 ward die Admiral-Lieutenants-Stelle von Holland offen, durch den Tod des Herrn von der Leck, und dieweil nunmehr auch Dorp (der sonsten die Flotte auf der Flämischen Küsten als General kommandiert hatte) in dem Lager zu Felde gebraucht ward, und derhalben notwendig ein Admiral zur See gehn müßte, hat der Herr Printz von Uranien Peter Heyn, der wegen so vieler stattlichen Taten in grosser Achtung war, dazu erwehlet. Dieses war nun der höchste Ruhm, den er allhier zu Lande erlangen kunte, er hat ihn aber nicht lange besessen und genossen, denn als er vor Duynkirchen lag, und nun vor hatte dasselbige Behältniß und zugleich das alte Raubnest zu stopfen, gerieth er mit den Duynkirchern in ein heftiges Gefechte, in welchem er dreyn von deß Feindes Schiffen eroberte, es wolte aber das Unglück, daß er im Anfang des Treffens durch eine große Stuckkugel benebenst dem Kapitän Blom, zu großer Betrübniß meist aller Einwohner getroffen und erschossen ward. Sein Leichnam ward auf den vierdten Julii mit einem grossen Zulauf von Menschen begraben. Vor der Leiche gingen zween Fahnen Bürger in Trauerwaffen, und hatten ihre Koller mit schwartzen Bändern besetzet, die [186]Fahnen mit schwartzen Band aufgewunden, wie auch die Trommeln mit schwarzem Tuch überzogen, die Musqueten unter den Armen tragend; und die Picken nachschleppend. Darauf folgeten, diejenigen so die Waffen und Kriegsgereitschafft trugen, welche alle Seekapitäne dieses Landes waren. Hauptmann Liedekerken trug das Wappen. Capitain Bornon, der älteste von den See-Capitainen ward das Casquet oder Helm angetragen, damit vor der Leiche herzugehen, weil er aber zu ohnmächtig war solches zu thun, alss der seine Gliedmassen in deß Landes-diensten verlohren hatte, ward solches Evert Antonissen von Amsterdam anbefohlen. Darnach folgete die Leiche, unter einer Decke, die von allen See-Capitainen, die zu Lande waren, getragen ward‟ ... („Durchl. Seehelden‟) Die romanischen Seefahrer brassen auch zum Zeichen der Trauer, besonders am Karfreitag, ihre Rahen über Kreuz, d. h. so, daß die einen nach vorn die andern nach hinten weisen. Natürlich kann Halbstocks die Flagge nur gesetzt werden wenn sie wirklich an einem Stock, Flaggenstock, geführt wird, sonst weht sie halbmast, und wenn sie an der Besansgaffel fährt heißt das betreffende Kommando: „Flagge halb!‟  —  Ein seemännisches Auge wird am Lande oft dadurch verletzt, daß es an Freudentagen Flaggen sehen muß, die nicht ganz vorgeholt sind. Das sieht dann wie Halbstocks aus oder erinnert doch wenigstens daran und macht daher den Eindruck einer Trauerkundgebung. Um dieses zu vermeiden sollten auch die Flaggenstangen so gestaltet sein, daß über den Knopf, bis zu dem die Flagge gehißt wird, keinerlei Verzierung hinausragt, auch keine Kaiserkrone; die gehört da nicht hin. 

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