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德国海员用语词典:G.-8
日期:2024-05-07 10:40  点击:293
Giep, das, ist der Sache nach dasselbe wie Giek (s. d.) nur wird bei dieser Benennung die Sache von einer anderen Seite aus angesehen. Während man bei Giek das Bewegliche im Auge hat, denkt man bei Giep an das Gespreizte, Auseinandergesperrte, indem giepen von gapen weiter gebildet ist wie gibbeln von gabbeln; gapen aber heißt gähnen, den Mund aufmachen, ihn weit auseinander machen. Von Giep gibt es ein Zeitwort giepen, das bezeichnet was man bei Rahesegeln durchdrehen nennt, „eine Eule fangen.‟ Wenn das Gieksegel von vorne Wind faßt und zurückschlägt, was entweder durch plötzliches Umschlagen des Windes oder beim Aufkreuzen und Beimwindeliegen durch Unachtsamkeit des Steuernden geschehen kann, so schlägt das Giep auf die andere Seite, das nennt man giepen. Durch dieses Zurückschlagen, behauptet Roeding, seien schon im Boot sitzende Leute erschlagen oder über Bord geschleudert worden. Daher wird von vorsichtigen Seeleuten der Giekbaum mit einem Bullentau gesichert.
 
Gig, die, ein leicht und schlank und etwas zierlicher als die andern gebautes, rasch bewegliches Boot zum Rudern und Segeln; auf Kriegsschiffen ausschließlich dem Kommandanten persönlich für seine Fahrten an Land, auf andere Schiffe, zu Ausflügen etc. zur Verfügung stehend. Mit Giek und Geck von einerlei Abstammung, [170]wie denn auf Wangerooge Gek dazu gesagt wird. Man darf wohl dabei an das neuhochdeutsche gaukeln denken, sich rasch hin und her bewegen wie ein Gaukler, ein Taschenspieler, dessen ganze Kunst bekanntlich in dem Satze besteht, daß Geschwindigkeit keine Hexerei ist. Zu vergl. althochdeutsch goukolon, mittelhochdeutsch goukeln, Zauberei, Narrenspossen treiben. Kluge weist auf das siebenbürgische gekel, Marionette, und das gleichbedeutende thüringische gekelman hin, (und allerdings muß man dabei an etwas Bewegliches denken), und sagt: „Verwandt scheint althochdeutsch gougaron, mittelhochdeutsch gougern, umherschweifen, ferner mittelhochdeutsch gogeln, sich ausgelassen geberden, hin und her flattern, gogel Adj. ausgelassen, üppig, giege M. Narr;‟ bei Narr denkt er freilich an „Betörter‟, man kann aber auch eben so gut an die „Narrenspossen‟ des Mittelhochdeutschen denken, an einen ausgelassenen, lustig tanzenden und springenden Menschen, der, wie man zu sagen pflegt, „närrisches Zeug‟ treibt, wie es in dem bekannten Studentenliede heißt: „Unser Herrgott der muß am Ende selber drüber lachen, Was die Menschen für närrische Sachen tun machen.‟ Da nun offenbar der ganzen Sippe Geck, Giek und ihren Verwandten bis zum Gaukler hin der Begriff des „leicht Beweglichen‟ zu Grunde liegt, so ist gewiß auch Gig, dieses leicht bewegliche Boot, mit zur Familie zu rechnen; wenn je ein Boot auf den Wellen „gaukelt‟, so ist es eben die Gig.
 
Gilling, die, auch Gillung, heißt jede Verschmälerung, oder Erweiterung eines sonst grade verlaufenden Gegenstandes. So spricht man von der Gillung eines Segels, und vor allen Dingen nennt man beim Schiff den hervorspringenden, beziehungsweise den zurückspringenden Teil der Bordwand, die sich nach unten zu verjüngt, des Hecks, das unten schmäler und kürzer wird, also die Veränderung der Formlinie, die Krümmung der Geraden. Ob man sagen will: das Heck springt oben vor, oder: das Heck tritt unten zurück,  —  das hängt ja ganz davon ab, wie sich der Beschauer die Sache denken will.  —  Die Tischler nennen den vor- oder zurückspringenden Teil einer Holzkante Kehlung, und beide, Gillung und Kehlung, dürften ein und dasselbe Wort, nur mit verschiedener Aussprache sein. So darf man also eine Verwandtschaft mit Keil, niederdeutsch Kil, annehmen, und das Wort müßte Kilung geschrieben werden, wie auch die Tischler und [171]andere Handwerker nicht Kehlung, sondern Keilung schreiben müßten, denn mit Kehle = Höhlung hat das Wort schon darum nichts zu schaffen, weil öfters, wenn der Keil wirklich einmal eine Rinne, Rille oder Höhlung hat, er alsbald Hohlkehle genannt wird, was nicht der Fall wäre, wenn Kehle schon allein Höhlung bedeutete. Die keilförmig zulaufende Gestalt gibt den Ausschlag; ein Keil ist ein schief oder schräge verlaufendes, in einer Spitze oder scharfen Kante auslaufendes Ding. Kil ist Benennung eines keilförmigen Grundstücks bei Wirdum; wahrscheinlich hat auch die Kieler Bucht, der Kieler Hafen von einer keilähnlichen Gestalt den Namen; „keilähnlich‟ braucht dabei nicht gepreßt zu werden, sondern muß im weiteren Sinne einer gebrochenen oder gebogenen Linie verstanden werden, wie es schon im Mittelalter bei geographischen Bezeichnungen verstanden wurde, da Kilian kille und kiele einfach mit sinus, Busen, übersetzt, sonst auch kyl. In diesem weiteren Sinne gebrauchen unsere metallarbeiter das Wort Kehlung; sie nennen so jede von der Geraden abweichende Linie, dafern sie nicht grade im rechten Winkel verläuft, namentlich aber auch wenn sie eine Rundung darstellt. 

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