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德国海员用语词典:G.-6
日期:2024-05-07 10:39  点击:260
Geschwader, das. Ein Kommandoverband von mehreren Kriegsschiffen unter einem Admiral. Die älteste niederdeutsche Form in der mir das Wort begegnet ist, ist geswad in Renner, Livl. Hist.: „He belegerde Revel mit 25000 Russen, 4 geswade haveluiden‟ ... „mit 22 fenlin landsknechten und elven geswader haveluiden.‟ Diese haveluiden waren wohl Hofbesitzer und es dürften daher unter diesen Geschwadern Reiter-Verbände zu verstehen sein, so dass also am Lande sich frühzeitig die gegenwärtige Bedeutung Schwadron herausgebildet hat.  —  Zunächst bedeutet es aber nur ein Viereck von Soldaten, denn es stammt von quatuor ab. Zu vergleichen ist das italienische, spanische, portugiesische quadro = Viereck, Rahmen, Gemälde, französisch cadre, Rahmen (auch im militärischen Sinne); dann weiter: italienisch squadra  —  vielleicht aus exquatra  — , spanisch esquadra, französisch equerre, Winkelmass, Viereck von Leuten, Rotte; endlich: spanisch esquadron, französisch escadron, Heeresabteilung. Kilianus hat squadron = agmen quadratus, das Wort ist demnach wohl unter Karl V nach Deutschland gekommen. Die einfachste deutsche Form ist Schwadron; Geschwader ist durch Hinzufügung der Vorsilbe ge und dadurch bedingte Abschwächung der Endung entstanden. Das Präfix ge findet sich oft, man denke an Ge-fahr, Ge-spann, Ge-nade, Ge-laube, Glück = Gelück.  —  Erst spät ist das Wort in seemännischen Gebrauch genommen worden; bei Roeding 1794 begegnete es mir zum ersten Male; sonst sagte man immer Flotte.
 
Gestade, das, jetzt allgemein für Küste gebraucht, ursprünglich aber ein Ort an der Küste, ein Platz am Ufer wo man nicht nur Waren für die Schiffe, sondern auch diese selbst aufstellen konnte, also eine Hafenanlage mit einfachen Aufschleppvorrichtungen. Vom althochdeutschen stadon, mittelhochdeutsch staden im Sinne von landen, am Lande die Schiffsgüter aufstellen, also eigentlich Landungsstelle; oberdeutsch Staden; althochdeutsch stad, mittelhochdeutsch stade. Der eigentliche Begriff ist der von irgendwo hinstellen und dadurch das, was vorher in Bewegung war zur Ruhe zu bringen; daher bestatten sowohl begraben als auch heiraten bedeuten kann.  —  Die Vorsilbe ge ist dieselbe wie in Geschwader und in Gezeiten.[167]
 
Gezeiten, die. Das Wort getide hiess mittelniederdeutsch 1. ganz allgemein Zeit im Sinne eines Sammelbegriffes, „to allen getiden,‟ in aeternum. 2. Die Zeit die eine Ebbe und eine Flut umfaßt: „in jeder etmahl (s. Etmal) vorachtert das getide 4/5 parten von ein Uhr.‟ 3. Die kanonische Horen; „dar was eyn yunck broder, de so verkeert was dat he ghene ghetyde en wolde lesen.‟  —  Althochdeutsch gizit, mittelhochdeutsch gezit = Zeit, hora, Gebetsstunde, altsächsisch getidi, horae canonicae. Jetzt wird das Wort nur noch seemännisch und zwar hydrographisch-astronomisch-meteorologisch gebraucht als Gesamtbezeichnung, als zusammenfassender Allgemeinbegriff für Ebbe und Flut und was damit in Verbindung steht; Gezeitenberechnung, Gezeitentafeln etc. etc. s. a. Tide.  —  Breusing: „Es ist unter unseren Geographen die Meinung verbreitet, als ob das hochdeutsche Wort Gezeit von Heinrich Berghaus erfunden, jedenfalls zuerst gebraucht sei. Das ist irrig; es tritt bereits im 16. Jahrhundert auf. Zuerst ist es mir begegnet in Guicciardini: Beschreibung der Niederlande; Frankfurt, 1582, fol. pag. 17 ff. Dann im 17. Jahrhundert in: Amerika durch Ziegler, bei de Bry; Frankfurt, 1617, fol. pag. 350. Im 18. Jahrhundert findet es sich in Krünitz' Encyklopädie, s. v. 18. Thl. 1779. Letzterer hat bereits die Gezeit, während Ziegler noch dem ndd. das getide entsprechend das Gezeit hat. Ich verstehe nicht, weshalb man sich von manchen Seiten gegen den Gebrauch des guten hochdeutschen Wortes sträubt, und möchte lieber sehen, dass sich unsere geographischen Lehrbücher endlich einmal von dem Worte Nippfluten, engl. neaptides, lossagten, welches kein deutscher Seemann und Küstenbewohner, wenn er nicht englisch kann, versteht, geschweige denn gebraucht,‟ s. Nipfluth. 

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