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德国海员用语词典:F.-11
日期:2024-05-04 08:19  点击:298
Föhrde, die, eine Bucht, Bai, ein Meerbusen. Eigentlich eine Furt (mundartlich Fahrt), Fahrstelle, Fahrweg, Einfahrt, Durchfahrt; sodann in Ostfriesland das Thor einer Einfahrt; Sprüchwort: „wen de forde krakd, is se nog net to, wen dat kalf blarrd is het nog gen ko.‟ Altfriesisch forda, daher der alte Name für Münster i. W.: Mimigardaforda; englisch ford, Furt; altnordisch fjördhr, schwedisch, dänisch fjord; althochdeutsch vurt. Kommt nicht etwa von porta, sondern von fahren, weil, wenn man aus der offenen See kommt, die Föhrde den verengerten Weg darstellt, auf dem man in den Hafen oder die Flußmündung hineinfährt.
 
Fracht, die.
 
1. Gebühr für Beförderung der Waren.
 
2. die Ladung eines Wagens oder Schiffes,
 
3. die Ware selbst
 
Die zuerst genannte Bedeutung ist die ursprüngliche. Man hat zur Erklärung an das niederländische Iterativum von fahren: verchen = führen, gedacht und dabei eine metathesis angenommen; dem könnte das schweizerische fergen, anfahren anbringen, die im Hause gefertigte Ware in der Fabrik abliefern, entsprechen, das jedoch auch eine Zusammenziehung von fertigen sein könnte, wobei zu bemerken ist, daß auch dann der Ursprung das Zeitwort fahren wäre. (Fertig: bereit zum Fahren). Einleuchtender ist aber die Ableitung vom althochdeutschen frehton verdienen, freht Verdienst, Lohn; französisch fret, spanisch flete, portugiesisch frete, mittellateinisch fretta, schwedisch frakt, dänisch fragt; englisch freight. Möglicherweise steckt unser fragen in frehton, daß man also an das Fragen im Sinne von Fordern, Ausmachen oder Ausbedingen des Lohnes für die Beförderung von Ware zu denken hätte. Doch ist zu bedenken, daß 1673 in der „Beschriving van der Kunst der Seefahrt‟ Fracht gleichbedeutend mit Reise gebraucht ist.
 
Fregatte, jetzt ein großes, vollgetakeltes Kriegsschiff, dessen Gestalt und Größe sich aber bei dem Wechsel der Benennungen wie von Schiffen überhaupt, so besonders von Kriegsschiffen nicht genau angeben läßt. Bis vor Kurzem hießen in der deutschen Marine diejenigen Schiffe Fregatten, die vor zwanzig Jahren gedeckte Korvetten hießen und die man jetzt „Große Kreuzer‟ [151]nennen könnte, wenn sie nicht Schulschiffe wären und hießen, „Stein‟, „Moltke‟, „Gneisenau‟ etc. etc., also Vollschiff mit Batteriedeck. Aber so wars nicht immer. Leonhard Frohnsperger in seinem „Kayserlichen Kriegßrecht‟, 1565, führt alle zehn Arten von Schiffen auf die damals zu einer Armada gehörten:
 
Zu besserem verstandt und gemeiner eynleitung wirdt solches hiemit ungefährlichen nachfolgender gelegenheit zu halten fürgenommen, demnach ein oberster Kriegßherr oder Potentat, stattliches oder geringes vermögen, darzu in die nehe oder weite, auch lang oder kurtz mit einer Armada zu verrücken, willens oder vorhabens ist, so wirt ein jedes Schiff, so zu der Wehr gericht, mit seim eigen und besonderen Schiffherren oder Hauptmann, sampt der notwendigen Personen zu jeder sachen tauglich, auff nachfolgender monier, art oder gattung, versehen, etc.
 
Erstlich erfordert ein Armada vor allem, zu dem wenigsten ein groß gewaltigs Lastschiff, in oder bey welchem sich der öberst sampt sein verordneten Kriegßrähten, meistes theils eigner Person pflegt zu erhalten, derwegen solches vor allem mit gutem Kriegßvolck, Geschütz, Munition und Profandt nach notturfft, auch zu der Gegenwehr mit widerstand versehen.
 
Zu dem andern, so folgen aller nechst bey solchem etliche grosse streit Schiff, welche gleicher gestalt in ziemlicher grösse, vor den Galeen zum Schiff streit, Sturm oder Schlachten, mit gutem Geschütz, Kriegßvolck, Munition und ander notturfft, so denn zu dem schertz gehört, oder der sachen gemäß und tauglich, auch nach notturfft versehen werden, etc.
 
Zu dem dritten, folgen auff solche der grossen Galeen oder Galleatzen, welche auch nicht minderer gestalt dann hie oben vernommen, zu der Wehr und streit mit gutem Geschütz und dero zugehör, nach dem besten mit aller notturfft versehen.
 
Zu dem vierdten, folgt weiter bey solchen der geschnebelten grossen Galleen, welche mit guter Ruder Ordnung so zu dem nachtrieb, angriff oder lauff, auch sonst mit aller notturfft seiner art, nach dem besten versehen.
 
Zu dem fünfften, so wirt auch neben oder bey solchen, der gar grossen und hohen Galeen geschiffet, aber doch nicht so groß als die streit Schiff, welche vor andern zu dem Sturm und streit dienstlichen angeführt, auch mit aller notturft demnach verordnet werden.[152]
 
Zu dem sechsten, werden auch daneben andere grosse Schiff, welche etwan Mathonen[1] genannt, mit geschiffet, so auch gleicher gestalt zu dem Feind mit Geschütz, Wehr und streit allermassen versehen, zur neben Profandt und ander Kriegßrüstung, darinn und mit fort gebraucht mag werden.
 
[1] Wenn wirklich damals die Galeeren Mattonen hiessen, so hat sich doch diese Bezeichnung ziemlich bald darauf eingeschränkt auf einen Teil einer Galeere, und noch dazu einen gar nicht besonders wichtigen oder hervorragenden Teil. Im vorigen Jahrhundert hiess Mattone nur „ein Tau, das an einen am untersten Ende des Carro befindlichen Ring befestigt wird, und vermittelst welches man die Rahe nach hinten oder nach vorne zieht, wenn man das Segel wenden will‟. Natürlich handelt es sich um eine lateinische Rahe, deren unterer Teil eben Carro heisst.
 
Zu dem siebenden, werden nachfolgend grosse raub, jag und Rennschiff, auch zu gleich mit gutem leichtem Geschütz, und der Land oder Wasser art und gelegenheit erkündiget, mit Kriegßleuten wol besetzet, durch welche der Gegenteil oder Feind erstmals ersucht, zu Scharmützeln auß und an zu reitzen oder umbzuschweiffen, abgefertiget werden.
 
Zu dem achten, folgen auch einer Armada, groß, lang, tieff, weit Nachen, so aller massen und gestalt nach notturfft zum Streit, Krieg und Wehr, wie andere, mit geführt, und nach notturfft in widerstand gerüst und versehen werden.
 
Zu dem neundten, werden erklärter massen mittel und ander klein Nachen, welche auch etwan Rahaten genannt in ziemlicher anzal mit geführt, in welchen auch nicht minder allerley nottürfftige Kriegßrüstung, neben zu schiffen, mit verordnet und geführt werden.
 
Zu dem zehenden, werden ander art oder gattung aber noch kleiner Schiff, welche etwan Strazapinen auff Spannisch genannt unter solchem Zeug mit zu führen verordnet, darzu noch weiter ein ziemliche notturfft Zillen, Kannen oder Weidling,[2] auß oder in welchen von einem in das ander zu fahren oder kommen ist, solche werden aber doch fast neben andere so was groß, angehenckt, mit und fortgebracht, etc.
 
[2] Kommt, wie Zille, nur im oberdeutschen Sprachgebrauch für Boot vor; ob ursprünglich korbartig aus Weiden geflochten?
 
Zu oberzeltem schiffen werden noch mehr art oder Geschlecht vernommen, welches zu lang alles nach notturfft oder ein jedes insonderheit auszuführen ein überfluß, dieweil sonst ein jedes mit seinem eigen Namen, Fanen oder Panier, zu einem gemerck underschiedlichen [153]verzeichnet, darmit eins vor oder gegen dem andern erkennt und gebraucht mag werden, zu dem so fehrt jede gattung nach der Armada gebrauch darzu, etwan mit aufrechtem oder außgesteckten Fendlein in ziemlicher weite von dem andern, doch in guter bequem und tauglicher Schiff und Zugordnung, welche der zal nach nicht wol müglichen underschiedlich zu erklären, dann ein Schiff etwan über drey, vier odert fünffhundert Personen, so hergegen ein schlechtes nit halb sovil, minder oder mehr, sampt anderer notturfft pflegt zu ertragen, etc.
 
Auffallenderweise ist hier nicht von Fregatten die Rede, wiewohl Frohnsperger doch sonst mit mittelländischen Seemannsausdrücken besser bekannt ist als mit niederdeutschen. Dagegen führt er unter den Schiffen die „auff der Donauw‟ fahren eine Fregaten auf, und zwar als „nit so vollkommenlich und starck als ein Bergantin oder ein Fusten‟, also nichts Hervorragendes.  —  Auch hundert Jahre später (1681) in den „Durchläuchtigsten Seehelden‟ bedeutet Fregatte noch nicht das große Kriegsschiff späterer Zeiten, sondern ungefähr das was wir heute einen Aviso nennen. Da lesen wir nämlich bei Gelegenheit der Beschreibung der Seeschlacht von Lepanto: „Und als sie nun die Standarte des Verbündnüsses, welche in der Mitten ein Creutz hatte, zum Zeichen des Streites aufgestecket, wolte er (nämlich der Oberbefehlshaber „Don Jan‟, Don Juan d'Austria) noch einmal in Person die ganze Flotte durchsehen, und nachdem er benebenst Louis de Cordona und Johann Sora, auf eine schnelle und leichte Fregatt sich begeben, gantz in weissen Waffen, und ein Christen-Bild in seiner linken Hand haltend, hat er aller Orten den Leuten einen tapffern Muth zugesprochen‟ ... Aubin (1702) unterscheidet: Frégate legére: „C'est un vaisseau de guerre, bon voilier, qui n'a qu'un pont: il est ordinairement monté depuis seize jusques à vingtcinq piéces de canon‟. Frégate d'avis: „C'est un petit vaisseau qui porte des paquets et des ordres à l'armée. On s'en sert aussi pour aller reconnoître les vaisseux‟ Frégaton: „Cest un bâtiment Vénitien commun sur le golphe Adriatique, coupé à coupe quarré et qui porte un artimon, un grand mât et un beaupré.‟  —  Roeding (1794): „Ein dreymastiges Kriegsschiff, welches weniger als fünfzig Kanonen führt. Die Fregatten sind überhaupt scharf gebaut und zum Schnellsegeln eingerichtet. Sie müssen [154]dabei insonderheit die Eigenschaft haben, gut beim Winde zu segeln, und auch bei schwerem Winde See halten zu können, weil sie hauptsächlich zum Kreuzen bey einer Flotte gebraucht werden, oder die Bewegung des Feindes auszukundschaften, Depeschen zu überbringen, Kauffahrer zu convoyieren und dergleichen mehr.‟ Also ganz Aviso.  —  Fregatte ist also in Bezug auf Gestalt, Bauart, Takelage u. s. w. eine nichtssagende Bezeichnung und heißt eigentlich weiter nichts als Schiff. Ein solches wird italienisch bastimento, etwas Gebautes, genannt. Mit demselben Rechte oder noch größerem kann man es etwas Gezimmertes nennen, und das tut Fregatte, denn es kommt von fabricor, zimmern; fabricata, zusammengezogen farcata, fracata, italienisch fregata, spanisch fragata, portugiesisch fragata, holländisch fregat, dänisch fregat, schwedisch fregatt, englisch frigate.  —  Aus der neuen Dienstgradbezeichnung der deutschen Marine, Fregattenkapitän, Oberstleutnantsrang, Mitte zwischen Korvettenkapitän und Kapitän zur See, kann man ungefähr erkennen, wie hoch eine Fregatte an maßgebender Stelle eingeschätzt wird: höher als eine Korvette und niedriger als ein (von einem Kapitän zur See geführtes) Linienschiff. 

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