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德国海员用语词典:F.-7
日期:2024-05-04 08:16  点击:210
Flagge, die. Kilianus erklärt das Wort fenlyn durch flammeum, flammeolum, d. h. Brautschleier, weil in Rom dieser flammend rot war. Eine ähnliche Gedankenverbindung drängt sich auf zwischen Schleier und Flagge, wenn man nicht an die Farbe, sondern an das Wehen und Flattern eines Schleiers denkt. Was flattert das flackert auch. Und von Flackern kommt der Name. Er ist neueren Ursprungs, zuerst nach Kluge 1613 gebucht. Englisch flag, im Angelsächsischen war aber das Wort, weil wahrscheinlich auch die Sache unbekannt, obgleich schon die Flotte Wilhelms des Eroberers mit wehenden Flaggen an der englischen Küste landete. Im Beówulf heißt das, was wir Flagge nennen, segn = Signum, war aber keine Fahne, sondern ein Schild. Der hoch am Maste befestigte Schild galt als das Zeichen der Gegenwart des Befehlshabers; war der König selbst an Bord, so hißte man einen Schild von Golde. Sogar zu Häupten des toten Königs Skild banden sie, als sie ihn im reichgeschmückten Schiffe dem Meere übergaben, ein goldenes „segn‟. Es gibt natürlich an Bord eines Schiffes vielerlei Flaggen: Kriegsflaggen, Nationalflaggen, Post- und Zollflaggen, Lootsenflaggen, Bootsflaggen, Signalflaggen, Winkflaggen, den blauen Peter, Admiralsflaggen etc. Was letztere betrifft, so genügte früher zur Unterscheidung des Ranges, wenn man sah an welchem Maste die Admiralsflagge [141]gehißt war; jetzt, seitdem es überhaupt nur noch Gefechtsmasten auf den in Betracht kommenden Schiffen gibt, müssen die Admiralsflaggen unter sich verschieden sein.  —  In England unterschied man früher (bis 1864) Admirals of the red, of the white, of the blue flag, und in jeder dieser Farben gab es wieder einen Admiral, einen Vice- und einen Kontreadmiral, (wonach zu berichtigen Lüpkes, Seemannssprüche p. 63, wo angeführt ist, daß im englischen Sprichwort Admiral of the red (flag) einen „Söffel‟ bedeutet, wegen der roten Nase, Admiral of the white einen Feigling und Admiral of the blue einen Schankwirt, wegen der blauen Schürze).  —  Weil er das Recht hat, eine Flagge zu führen, nennt man den Admiral Flaggoffizier; Flaggleutnant aber heißt der Offizier, der des Flaggoffiziers, der ein Geschwader führt, rechte Hand ist.  —  Flaggenparade heißt das feierliche Hissen und Niederholen der Kriegsflagge.  —  Die Flaggen sind von feinem, wollenem Zeug, das zwar mit dem was wir sonst Tuch nennen gar keine Ähnlichkeit hat, aber doch Flaggentuch heißt.  —  Die Leine, an die die Flagge angesteckt wird, oder vielmehr zwischen die sie eingeknebelt wird, heißt Flagg-(nicht Flaggen-)leine. Das Schiff, auf dem der Geschwaderchef seine Flagge gesetzt hat, ist sein Flaggschiff, auch wird es das Flaggschiff des Geschwaders genannt.  —  Zu bemerken ist, daß die für ein an die Sprache der deutschen Marine gewöhntes Ohr sehr störend klingenden Formen Flaggenoffizier, Flaggenleutnant, Flaggenschiff etc. etc. in der österreichischen Marine gang und gäbe und auch im dienstlichen Gebrauche sind.  —  Es war von jeher üblich mit wehenden Flaggen zu kämpfen; „Durchläuchtigste Seehelden‟ II 449: „unterdessen wuchs das Wasser (im Hafen von Ostende, es handelt sich um einen Anschlag der Franzosen auf diesen) ziemlich an, da denn mit einem Nordost-Wind zehn mit Volck geladene Barcken, mit fliegenden Flaggen und Wimpeln, Trommelschlag, bereitem Gewehr, und die von des Königes (es war 1658) und Mazarini Leib-Guarde ihre blaue Bardürete und andere Röcke, und die Befehlhaber ihre Federn und Feldzeichen anhabend, und den Marschall in der Mitten, mit seinem Orden des H. Geistes, hinein kamen: der Wind war so gut, daß als sie über die Bank, die an dem Eingang des Havens liegt, kommen, es ihnen nicht möglich war, (weil sie zugleich von den einlauffenden starcken Strom fort getrieben wurden) die Fahrt aufzuhalten. [142]In dieser Gestalt kamen sie an die Kay.‟  —  Von der Aufstellung der spanischen und Venediger Schiffe unter Don Juan d'Austria bei Lepanto berichtet derselbe Verfasser: „Unter anderen Ordnungen war auch diese, woran nach aller Meinung sehr viel gelegen war, umb die bestellte Ordnung in dem Fechten zu halten, in Betrachtung, daß sowohl die Königlichen als Venedischen Galeyen unter einander vermengt waren, daß dieselbigen ein jede ihr besonder unterschieds-Zeichen haben sollten, damit sie sich in dem Schlagen leichtlich wieder unter ihre Flagge begeben konten, und also hatten die von der Bataille ein klein blau Fahne auf dem Gipffel eines jeden Mastbaums; die von dem rechten Fliegel eine grüne Banderol oder Fahne, an dem Ende der Segel-Stangen, die in dem linken Fliegel eine gelbe, und die im Nachzuge eine weisse auf dem hinder Theil der Schiffe.‟  — Wenn man Leonhart Frohnsberger glauben darf, der 1565 so gut wie ers verstand über See und Seemannschaft geschrieben hat, so wurde in seinen Tagen mit Flaggen ein außerordentlicher Luxus getrieben. „Eines grossen hohen Potentaten Schiff der lust oder zier nach zu versehen, mag außwendig ober dem Wasser, gar überall mit deß Herren farben und Reimen gemalt und angestrichen werden, deßgleichen das vorder und Hinderhauß oder Schloß am Schiff, mag allenthalben auff das zierlichst mit Fanen oder Panier, wie mans denn pflegt zu nennen, so auch mit des Herrn Wappen und Farben gemalt, auffgesteckt werden, dareyn auch Reymen und vergülte Knöpff darauff zu setzen, und dann insonderheit, muß das hinder und vorder Schloß am Schiff zu aller vorderst und hinderst, ein zimlichen Platz zu beyden seiten oder ecken, auch von solchem Schloß kommen zu der Belle (belle, zwischen Groß- und Fockmast), weiter vom Schiff zwo viereckechte grosse Fanen, gleichfalls mit solchen farben, Reimen und Wappen, gar oben dem Tymon („Steuerpflicht‟) soll auch ein grosser Fanen sein, welcher die andern an der grösse alle übertrifft, und dann auf jeder Seiten des Hauß oder Schloß gegen dem Mästen, sollen sechs oder acht Fanen sein, und auff den Mastkörben vom großen Mast sollen rund umb, von der Breite und Höhe der gemeldten Mastkörb, auch mit Reymen, farben und Wappen geziert, und auch angehengt sein, zu dem mag oder soll noch ein gespaltener grosser breiter langer Standart oder Panier, der biß ins Wasser raicht, und auf dem Mast von [143]gemeldtem Mastkorb soll auch ein großer Fanen, mit farben, Reymen und Wappen geziert sein, fliegen oder hangen.‟ 

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