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德国海员用语词典:F.-2
日期:2024-05-04 08:13  点击:262
Fahrrinne, die, eine natürliche Rinne im Watt in der man auch bei Ebbe noch fahren kann; sodann die natürliche Vertiefung in einem Hafen im Verlaufe der Richtung die ein Schiff steuern muß, um nicht auf Grund zu geraten, daher meist Fahrwasserrinne genannt, Wasser wo man fahren kann. Besonders aber ein künstlich hergestellter Weg durchs Wasser, sei es, daß man ihn mit Eisbrechern durchs Eis gebahnt, sei es, daß man ihn ausgebaggert hat.  —  Früher hatte man ein seemännisches [131]Wort Fahrweg. Im Seebuch, 1400, kommt es oft vor und bedeutet den Weg draußen auf offener See, im Gegensatz zu Reede, den Weg, wo man vom Lande unbehindert fahren kann, jedoch mit der Beschränkung die heutzutage das Fremdwort Route andeutet, Wasserstraße als nächster Weg von einem Orte zum andern. „Item in der reyde van der Nysse maket vul see sudsudwesten mane (Mond), unde uppe der stille suden mane, unde buten in deme varwege maket vul see sudwesten mane.‟  — Denselben Sprachgebrauch hat 1588 noch Waghenaer: „tusschen Heys en Belysle mede 30 vadem. Ende buyten de vaerweg ist diep 35 vadem. Binnen 't vaerwater zynde vintment diep 25 vadem. Twee kenninghen buyten Heys, werpt ghy 45 vadem.‟ Es ist also ein Unterschied zwischen einem äußeren Fahrweg und einem inneren Fahrwasser.
 
Fahrt, die. 1. = Reise; die Fahrt nach Kapstadt, eine Fahrt ins Mittelmeer.
 
2., die Fortbewegung, der Lauf, die Geschwindigkeit des Schiffes; „das Schiff ist in Fahrt,‟ „das Schiff hat schon oder hat noch Fahrt‟, „es ist in voller Fahrt‟, „es fährt mit halber Fahrt‟. Auch in übertragenem Sinne von Menschen gebraucht: „der ist in der Fahrt‟, „die ist mächtig in der Fahrt‟, wenn jemand recht im Eifer ist.
 
3. Man unterscheidet „Große Fahrt‟, „Kleine Fahrt‟, s. Schiffsregister. Je nachdem einer ein Steuermannsexamen macht, erhält er das Patent für die seinem Wissen and Können entsprechende Fahrt, „große Fahrt‟, „Küstenfahrt‟ u. s. w.
 
Früher unterschied man nur „große und kleine Seefahrt‟, und erstere war besonders die Fahrt nach Ost- oder Westindien. Der Verfasser der „Beschriving van der Kunst der Seefahrt‟ Lübeck 1673, spricht in einem Vorwort an den „günstigen Leser‟ von den Fortschritten, die der Mensch in der Observation gemacht habe. „Wil se nu dorch dise Erfahrenheit gedachten vel Provit tho erlangen, so hebben se dise Kunst ümmermehr na gesöcht, bet se entlick vel rike Landen und Eilanden up gefunden; Insünderheit dat Rick America, so den Olden in den vorigen Tiden hell unbekannt gewesen, welckes nu als ein nie Werrelt geachtet wert.  —  Se hebben sick ock herna in dise Kunst mehr geövet, und insünderheit die Europsche Natie darunder de Nedderlanders nicht van de minneste gewesen, alß by er uth gegeven Böck tho [132]sehende, welcke Böck wi ock by unser Schipfahrt gebrucken, wil ui bet Dato nemand gefunden, de in unser Saxsischen Sprack etwas van der Kunst der Seefahrt beschreven hebben, dar idt doch ein hochnödich Warck schint tho wesen, na dem mahl vel van unsen Seefahrenden nicht wol in der Holländischen Sprack noch in er Böck tho lesen erfahren, so, dat se dat sulvige, wat se lesen, nicht recht verstahn noch begripen könen.  —  Ock sunt de Nedderlandesche Böck mit der groten Seefahrt mehrendeles vorfüllet, welckes besteit in Affdeling der Sphera der Werrelt, Bewegung der Hemmelen, im gelicken de dre Huckes, Krum Streck, langet und bret Recknung, und vel ander Regulen, de uth der Astronomie und Cosmographie genahmen; Welckes unsen jungen Seefahrenden weinig Nutzen bringet, na den mahl so selden de Ost- und West-Indyen befahren. Se werden averst velmehr dorch de mannigfoldigen Regulen up geholden, wil se de sünder Anwising und gud Underricht nicht lehren noch underscheden können, wat Regelen er tho der groten offt klenen Seefahrt fodderlick und nütlick sin!‟ ...
 
Fahrzeug, das, ist im Allgemeinen eine Bezeichnung für alles was Schiff heißt, jedoch im Besonderen oft mit der Nebenbedeutung des Geringeren, Minderwertigen, Kleinen. Ein Panzerschiff erster Güte wird man kaum ein Fahrzeug nennen; dagegen spricht man von Werft-, Hafen-, Lootsenfahrzeugen. Das Wort ist neueren Ursprungs, erst seit 1695 bezeugt, und soll eigentlich niederdeutsch sein. Im Mittelniederdeutschen war es aber unbekannt, da kommt nur ein vartouwe vor, das aber Fahrgeschirr = Wagen, bedeutet, wiewohl sonst tuch und tug in mannigfachem Gebrauch stand, namentlich auch im Sinne von Kriegszeug. Und auch im Neuniederdeutschen ist das Wort kaum gebräuchlich. Vielleicht daß es sich aus dem Niederländischen, wo vaartuig öfters gebraucht wird, eingeschlichen hat. 

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