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德国海员用语词典:E.-3
日期:2024-04-30 13:09  点击:267
enkelt heißt einzeln und wird in der Verbindung enkelte Part gebraucht für ein Tau, das nicht eine Talje bildet, nicht (in gleichsam zwei besonderen Teilen) über eine Scheibe läuft, überhaupt ohne technisches Hilfsmittel, also auch ohne Kraftersparnis, wie ein gewöhnlicher Strick, gebraucht wird.  —  Bei Kilianus eenckel, simplex. In Westfalen heißt en enkelten daler ein Taler in einem Stück; in Ostfriesland oft im Gegensatz zu doppelt gebraucht, auch für einfache, nicht gefüllte Blumen. Verwandt mit dem gothischen ainakls, einzeln, einsam, wobei Uhlenbeck auf das altschwedische aenkja Witwe und aenkil, Witwer, hinweist.
 
entern, ein feindliches Schiff in der Seeschlacht mit Enterdreggen (s. Dragge) an sich ziehen um dasselbe zu ersteigen und zu erobern; dabei wurde eine säbelartige Waffe geschwungen, die in der Marine noch als „Entermesser‟ bekannt ist. Vom spanischen entrar, lateinisch intrare, hineingehen, welches bereits auch die Bedeutung eindringen, hineindringen, angreifen hatte, die unserm entern eigen ist. Das englische to enter wird in den allerverschiedensten [123]Bedeutungen auch seemännisch gebraucht, to enter into a harbour, to enter a ship at the custom-house, aber nicht im Sinne von entern, das heißt board = „to go on board a vessel; specifically, to enter a vessel by force in combat.‟ Das Gleiche gilt für das Französische; da kommt entrer oft genug vor, unser entern aber heißt aborder, und das Substantivum abordage, zugleich ein Übersegeln, Rammen. Kilianus kennt das Wort noch nicht, er hat wohl ein endteren, aber das bedeutet bei ihm „schnattern wie eine Ente.‟ Auch Leonhard Frohnsperger 1565 gebraucht das Wort nicht an einer Stelle, wo er es hätte gebrauchen müssen, wenn es ihm bekannt gewesen wäre, und es wäre doch gerade bei ihm am ehesten zu vermuten, da er unter Carl V. gedient hat und mit seiner ganzen Seemannschaft stark dem Spanischen zuneigt; vergl. das Kapitel seines berühmten Buches „Von Kayserlichen Kriegßrechten etc. etc.‟: „Von dem Meer, See, Schiff oder Wasser krigen, fahren und ziehen, sampt dero nottürftigen gebräuch, an Kriegßvolck zu Roß und Fuß, Geschütz und Munition, in lust, schimpff oder ernst, gegen Freunden oder Feinden, zu halten und zu gebrauchen.‟ MDLXV Kluge: „seit Stielers Zeitungslust 1695 verzeichnet; schon bei Chyträus Kap. 36 bezeugt.‟
 
In der bisher behandelten Bedeutung ist aber das Wort angesichts der neuzeitlichen artilleristischen Seekriegsführung so gut wie veraltet, da wohl kaum je mehr ein Schiff wird geentert werden. Desto mehr Bedeutung hat aber das Wort und wird es behalten in einem anderen Sinne. In Anlehnung an den Begriff hinüberklettern, hinaufklettern, der in Entern liegt, hat man durchgängig in der Seemannssprache das Wort entern für „klettern‟ in Gebrauch genommen, und zwar nicht nur für das Hinaufsteigen, was ja dem eigentlichen Sinne noch entsprechen würde, sondern auch für das demselben entsprechende Wiederhinabsteigen: aufentern, niederentern. Kommandos: „enter auf!‟ „enter nieder!‟  —  Im „Durchläuchtigsten Seehelden‟ 1681 wird das Wort entern im eigentlichen Sinne gebraucht: „Als sie (Admiral Heyn und seine Leute) auf die Spanischen ankamen, wollten diese sich zur Wehr stellen, aber nach dem ein paar mal die Musqueten auf sie gelöset wurden, entfiel ihnen der Mut. Als sie an den Boord kamen, funden sie kein Mittel wegen der Höhe der Schiffe hinauf zu kommen und zu entern. Ohngefehr hieng ein Schiff-Seil [124]herauß, woran ein Matrose hinauf stieg, und da er droben war, rund herum nach Seilen und Stricken suchte, solche feste zu machen, und den andern, so darunter waren, zuzuwerffen, welches sie mit guter Gemächlichkeit täten, daß die Spanier zusahen, und gantz keine gegen Wehr darwider täten. Als nun inzwischen die andern Schiffe enterten, riefen die Teutschen Buen guerra, gut Quartier, darauf die Spanier alle hinunter lieffen.‟ Doch vermeidet dasselbe Buch an anderer Stelle das Wort entern, wo man es erwarten sollte. „Hierauf fuhren sie fort, den Caca fuego zu verfolgen, und versprach Drack dem ersten, der dasselbige ersehen wurde, eine guldene Ketten zum Boten-Brod. Nun geschah, daß Johann Drak eins hinauf stiege, und ohngefehr umb drey Uhr nach Mittags, dasselbige ins Gesicht bekam, umb sechs Uhr waren sie schon darbey, da nun Drak ihnen drey Schüsse gegeben und ihre Segel-Stange herunter gestossen, legte er ihnen an Bord, und sein Volck sprang hinein und funden allda einen großen Reichtum‟ ... 

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