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In der Mondnacht: Die kleine Meta-3
日期:2024-04-01 11:14  点击:269

Da fiel ihr ein Gedanke ein. Sie wollte die todte meta in den Brunnen werfen und aussagen, meta sei gestern in den Wald gegangen, um heilende Kräuter für ihren Finger zu suchen, und nicht wiedergekommen.

 

So geschah es denn auch, sobald sie meta heimlich in den Brunnen geworfen und ihre Kleider bei Seite geschafft hatte. Und der Schulze bot die ganze Dorfmannschaft auf, der Pächter und der Pfarrer schickten ihre Knechte, die mußten den ganzen Tag hindurch nach der verlornen meta im Walde suchen. Aber sie fanden das Mädchen nicht, und das hätte ihnen die garstige Alte wohl vorher sagen können. Desto mehr jedoch weinte sie und stellte sich untröstlich, die böse, alte Hexe!

 

Acht Tage darauf lud die Alte eines Abends ganz spät, als es recht dunkel war, mehre Säcke und einen kleinen Kasten auf ihren Leiterwagen, mit dem sie immer Gemüse zu Markt zu fahren pflegte, spannte ihren Gaul vor und sagte den Nachbarn, sie wolle Kartoffeln nach der Stadt fahren, die schon am Morgen ganz zeitig abgeliefert werden müßten. Das war aber gar nicht wahr, denn in den Säcken hatte sie ihre Goldstücke und nur oben auf lagen Kartoffeln, in dem Kästchen aber hielt sie den kleinen Däumling verschlossen, den sie bewachte wie ihren Augapfel.

 

Sie verschloß und verriegelte ihre Hausthür, kutschirte ab und kein Mensch hat sie wieder im Dorfe gesehen. Gott weiß, was für Absichten sie hatte, aber in ihrem Hause konnte sie's nicht mehr aushalten, denn alle Abende sah sie an dem Strick des Brunnens eine Menge kleiner gelber Männchen auf und ab klettern, die waren so groß wie ein Daumen und riefen ihr immer zu:

 

»Wart', Alte, das ist Dir nicht geschenkt,

Du hast ja die kleine meta ertränkt.

Auch glücklich wirst Du nicht auf der Erd',

Denn Du hast unser Brüderchen eingesperrt!«

Wenn sie das hörte, da zitterte sie an Händen und Füßen und war nur froh, daß die Nachbarn nicht so nahe wohnten, es mit anhören zu können.

 

Inzwischen war die kleine meta in einem wunderschönen unterirdischen Schlafzimmer erwacht, das war so hell erleuchtet wie am lichten Tage, denn es brannten wohl hundert prächtige Kronleuchter von Bergkrystall darin. Sie besah sich und fand sich auf einem Bette, dessen Laken so fein waren wie Spinngewebe, die Bettstelle aber war von gediegenem Gold und Silber und die Vorhänge des Bettes waren so weiß wie frischgefallener Schnee. Ueber ihr aber bestand die Decke des Himmelbettes aus einem schönen Spiegel. In den schaute sie und erschrak, denn sie war ja so weiß wie die Kreide an der Wand.

 

meta richtete sich im Bette auf und blickte umher. Da sah sie denn durch die Glasthür ihres Schlafgemaches mehre wunderschöne Säle, in denen saßen wohl an fünfhundert kleiner gelber Männchen an langen silbernen Tischen. Sie tranken gerade Kaffee und stippten Zwiebacke ein, so klein wie Perlemutterknöpfchen. An meta's Bette saßen sechs kleine Frauen, die sagten, sie seien zu ihren Kammerzofen ernannt und hätten von dem Obersten der Däumlinge den Auftrag, der kleinen meta pünktlich Alles zu schaffen, was sie verlangen werde.

 

meta wollte jetzt wissen, wo sie sei. Man erzählte ihr, was die böse Stiefmutter mit ihr gemacht und wie diese im Dorfe dann ausgesagt habe, sie sei in den Wald gegangen und nicht wiedergekehrt. meta weinte nun sehr und wollte doch wieder zu ihrer Stiefmutter. Die Kammerzofen aber zeigten ihr wunderschöne von Gold und Silber und himmelblau gestickte Kleider, die schon für sie bereit lagen. Diese mußte sie anziehen und als das geschehen war, führte man sie zu dem Könige der Däumlinge; der saß auf einem Throne von Perlen, Rubinen und Diamanten und war so klein, daß man ihn recht gut zum Zierrath auf die Kommode hätte stellen können.

 

Es war possirlich mit anzusehen, wie all die kleinen Däumlinge, an denen sie vorbeikam, aufstanden, ihr einen Kratzfuß machten und dann ehrerbietig den Saum ihres Kleides küßten.

 

Der König der Däumlinge aber empfing sie sehr freundlich, sie mußte vor ihm niederknien, damit sie ihn recht hören könne, denn sie war wohl an zehnmal größer als er sammt seinem Diamanten- und Rubinen-Thron. Er aber sagte ihr: die Stiefmutter sei ganz plötzlich aus dem Dorfe verschwunden, und wenn das auch nicht der Fall wäre, so hätte sie doch nicht wieder zu ihr gehen können, da sie bei ihr des Lebens nicht mehr sicher sein würde; meta sei so unvorsichtig gewesen, ihr das Geheimniß des Däumlings zu verrathen, der nun dafür büßen müsse, indem die Alte ihn eingeschlossen halte und sorgfältig bewache, um ihn zur Sättigung ihrer Habsucht zu mißbrauchen. Gehe sie aber wieder zu der alten Stiefmutter, so werde ihr diese doch das Leben wieder nehmen, und einmal könnten die Zwerge sie nur vom Tode erretten.

 

meta weinte nun bitterlich darüber, daß sie ihre schönen rothen Wangen verloren habe.

 

– Ja, sagte der König der Däumlinge achselzuckend, das kommt daher, daß Du all Dein Blut verloren hast; Du wirst Dein ganzes Leben hindurch bleich sein, aber da Du ein so gutes Kind bist, wollen wir dafür sorgen, daß Du glücklich werdest. Einstweilen mußt Du nun bei uns bleiben.

 

So tröstete sich meta denn und lebte sechs Jahre lang glücklich bei den Däumlingen unter dem Brunnen; sie wurde auch größer und schöner, aber bleich blieb sie doch.

 

Wollt Ihr nun wissen, was inzwischen aus der bösen Stiefmutter geworden ist?

 

Die fuhr mit ihrem Gaul und ihren Kartoffelsäcken immer und immer fort, bis sie in eine fremde Stadt kam. Dort fuhr sie vor ein großes Gasthaus und sagte zu dem Wirth: sie sei eine sehr vornehme Dame, da sie aber viele Schätze bei sich führe, so habe sie diese schlechten Kleider angezogen und sich diesen unscheinbaren Wagen gekauft, um unterweges nicht von Räubern angefallen und geplündert zu werden.

 

Als der Wirth ihre Säcke von Gold sah, glaubte er ihr aufs Wort, denn wenn die Leute nur Geld sehen, so glauben sie ja Alles. 

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