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Traumfriedes Glück.-4
日期:2024-03-29 10:57  点击:232
Friede nickte und sagte leise und andächtig, wie ein Gelöbnis klang es: „Immer.“
 
„Da sind sie, da sind sie!“ brüllte es in diesem Augenblick los. Vom Walde her kamen Buben und Mädel, alle mit Körben, Töpfen und Säckchen, sie hatten Waldernte gehalten und Beeren, Pilze und Tannenzapfen gesucht. Dabei hatten sie Leberecht Sperling getroffen, und der hatte sie erst angebrummt und ihnen dann erzählt, Muhme Lenelies und Friede wären von der Frau Gräfin zu Kaffee und Kuchen eingeladen worden. „Ist das wahr, ist das wahr?“ schrieen sie alle durcheinander. „Hat's viel Kuchen gegeben? War der Papagei da? Was hat er gesagt?“
 
Seite 237Muhme Lenelies nickte: „Na ja, Kaffee und Kuchen gab's schon, aber noch was viel Besseres.“ Nun erzählte sie den Kindern von Friedes Glück, und die rissen Mund und Augen auf. In die Stadt sollte Friede und ein gelehrter Herr werden; so etwas war ja noch gar nicht dagewesen! Heine Peterle fuhr sich durch sein Strubbelhaar und murmelte: „Das möchte mir nicht gefallen, nä, – na überhaupt die Stadt! Geh nicht hin, Friede, da ist's dumm!“
 
Schulzens Jakob aber sagte nachdenklich: „Nachher wirst du gar nichts mehr von uns wissen wollen.“
 
„Dafür hättest du nun was auf deinen Schnabel verdient,“ rief Muhme Lenelies ärgerlich. „So ein albernes Gerede! Seine Heimat und seine alten Freunde vergißt man nicht in der Fremde, merk dir das, Jakob. Wer das tut, der ist gar nicht wert, so eine schöne Heimat wie Oberheudorf zu haben!“
 
„Gibt's in der Stadt auch Ferien?“ flüsterte Waldbauers Mariandel und ergriff Friedes Hand.
 
„Freilich gibt's Ferien,“ sagte Muhme Lenelies, die die Frage gehört hatte, „und dann besucht uns Friede allemal. Aber nun kommt heim, die Sonne geht unter!“
 
Die gute Sonne hatte wirklich schon die rosenroten Vorhänge ihres Wolkenbettes zugezogen; nur ein wenig, Seite 238blinzelte sie noch hervor und grüßte mit einem letzten Scheinen und Glänzen die Heimkehrenden. Sie warf noch etwas strahlendes Licht über das Dorf, daß alle Fensterscheiben wie Diamanten blitzten und auf allen Dächern ein Rosenschimmer lag.
 
Die Kinder schwatzten und lachten, schmiedeten Zukunftspläne und bauten turmhohe Luftschlösser. Nur Friede und Mariandel schwiegen und schauten versonnen auf das Dorf, das so schön und friedlich im Abendschein vor ihnen lag. Das Bild grub sich Friede fest ins Herz und nahm es später mit in die Fremde. Er trug fortan seine Heimat im Herzen, wie Muhme Lenelies gesagt hatte.
Oberheudorf 

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