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Fünfzehn heitere Erzählungen:Das Hünengrab.-7
日期:2024-03-22 09:33  点击:216
Die Mädel bettelten und baten, die Buben halfen ihnen, und endlich erlaubte es der Wirt; er dachte auch, die Gäste würden sich schon freuen.
 
Flink holten nun Annchen Amsee und Mariandel Sand, Seife, Scheuerbürsten und Lappen herbei, die Buben standen mit den Händen in den Hosentaschen da und sahen zu, und Heine Peterle befahl, als sei er mindestens ein General: „Zuerst den Säbel!“ Damit meinte er das Schwert, aber das wollten die Mädel nicht anfassen, davor graulten sie sich. „Vielleicht ist mal jemand damit totgestochen worden, brr, nä,“ rief Annchen Amsee und schüttelte sich, als sei sie ein Apfelbaum, von dem alle Äpfel herunterfallen sollten. Mariandel ergriff einen Armring und sagte: „Wir wollen erst mal sehen, ob es geht. Pfui, ist das Ding schmierig!“ Das kleine, handfeste Mädel rieb tapfer mit Seife, Sand und der Scheuerbürste an dem uralten Reif. „Na, das geht aber schwer,“ stöhnte sie, rieb und rieb und siehe da, der Schmutz ging wirklich etwas ab.
 
„Macht nur nichts entzwei,“ warnte der Wirt die Eifrigen.
 
„Bewahre,“ riefen die Buben, als wären sie es, die putzten, „wir passen schon auf!“
 
„Na, euch brauchen wir gar nicht,“ erwiderte Annchen Amsee schnippisch, „ihr steht uns ja nur im Wege.“
 
Seite 92Schulzens Jakob wollte gerade seine Entrüstung über diese Frechheit aussprechen, als sich die Türe öffnete und der Herr Geheimrat eintrat. „Zum Donnerwetter, was macht ihr denn da?“ schrie er so laut und so wütend, daß Mariandel vor Schreck gleich mit ihrer Scheuerbürste hintenüber purzelte.
 
„Wir putzen,“ stammelten Annchen Amsee und Krämers Trude, „wir...“ Weiter kamen sie nicht, der Geheimrat riß ihnen die Reifen aus den Händen, und dabei schalt und wetterte er so, daß es den Buben und Mädeln himmelangst wurde und der Wirt mit puterrotem Gesicht erschrocken zur Türe hereinsah. „Was gibt's denn, was gibt's denn?“ rief er.
 
„Die dummen Dinger hier,“ schrie ihn der gelehrte Herr an, „putzen an den Sachen herum. Nennen Sie das aufpassen, Herr Wirt?“
 
„Hm ja,“ murmelte Kaspar ganz verdattert, „schmutzig genug ist doch das Zeug, und die Mädel wollten dem Herrn Geheimrat doch eine Freude machen!“
 
„Eine Freude!“ Der Geheimrat schaute drein, als wüßte er nicht, ob er lachen oder vielleicht jemand eine Ohrfeige geben sollte, und die Mädel brachen vor Angst in ein so furchtbares Jammergeschrei aus, daß der Geheimrat sie entsetzt anstarrte. Sein Zorn legte sich ein wenig, da er sah, daß der angerichtete Schaden noch Seite 93nicht groß war, und er sagte etwas freundlicher: „Aber Kinder, weint doch nicht so!“ 

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