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Fünfzehn heitere Erzählungen:Vorsicht, Gespenster!-4
日期:2024-03-19 14:11  点击:295
„Der Jakob schreit,“ rief die Bäuerin und lief nach oben, ihr folgte ihr Mann und die Magd, die im Hause schlief, und alle stürzten sie in Jakobs Kammer. Seite 37Da saß der Bube in seinem Bett und brüllte jämmerlich, und nebenan klang Röses und der kleinen Geschwister Schreien. „Na Jakob, was... du meine Güte!“ Die Mutter starrte entsetzt nach dem Fenster, – in das Kämmerlein hinein schauten ein paar glühende Augen, und das schwebte und flatterte weiß vor dem Fenster auf und nieder.
 
„Zum Kuckuck, was ist denn das?“ schrie der Schulze, sprang hin, riß das Fenster auf und holte das Gespenst herein.
 
Die Magd schrie noch lauter als Jakob und wollte unter das Bett kriechen, wozu sie freilich zu dick war; sie mußte es aufgeben und kauerte sich nur in einer Ecke zusammen. „Mein Bettuch,“ rief die Bäuerin verdutzt, „und ein Kürbiskopf, ja, und Jakob – ist das nicht deine Laterne?“
 
Jakob war ganz jäh unter das rotkarierte Federbett gekrochen, aus der Tiefe heraus tönte dumpf und unheimlich sein Geheul.
 
„Ih, du unnützer Bengel du,“ sagte der Schulze, „mir scheint, du weißt etwas von der Sache. Komm einmal hervor, aber rasch, sonst...“
 
Jakob hielt es für geratener, dem väterlichen Befehl zu folgen. Schluchzend, jammernd, noch an allen Gliedern vor Schreck zitternd, beichtete er, daß er und Heine Seite 38Peterle für Heinrich Gespenster aufgestellt hätten, und da Gespenster entschieden weiße Gewänder brauchen und Köpfe haben müssen und Augen, die unheimlich leuchten, da –
 
„Unnützes Gesindel ihr!“ schalt der Schulze. Für Jakob sah die Sache in diesem Augenblick höchst bedenklich aus, und er blickte sich gerade ängstlich um, vielleicht gelang ihm das Untersbettkriechen besser als der Magd. In diesem Augenblick trat die Großmutter ein. Auch sie war von dem Lärm erwacht, und ihr gutes, altes Frauengesicht trug einen ängstlichen Ausdruck. „Was gibt es denn?“ fragte sie. Als sie die Jammergeschichte erfahren hatte, da lachte sie lieb und herzlich und sagte schelmisch: „O du dummer Bube, nun hast du dich ja vor deinem eigenen Gespenst gefürchtet!“
 
Jakob nickte, und dicke, dicke Tränen rollten über seine Pausbacken. Das Lachen der Großmutter aber fand Widerhall: des Schulzen Gesicht klärte sich auf, seine Frau lachte, die Magd kam aus ihrer Ecke heraus und lachte, und an der Tür, die zur Nebenkammer führte, stand Röse mit den zwei kleinen Geschwistern, und die drei Hemdenmätzchen lachten, daß sie ordentlich wackelten, und Hansele, der kleinste Bub, schrie keck mit krähendem Stimmlein: „Oh, is unse Jakob dumm, bitzdumm!“
 
Seite 39Das war nun sehr beschämend für Jakob, und da er nicht unter das Bett kriechen konnte, kroch er tief hinein, zog sich das Deckbett über die Ohren und schluchzte und stöhnte jammervoll. Der Vater meinte nun auch, der Bube sei durch die ausgestandene Angst schon genug bestraft, er zog ihn nur ein wenig an dem dicken schwarzen Schopf, der unter dem Deckbett hervorsah, und sagte anscheinend streng, während doch ein heimliches Lachen in seinen Augen lag: „Die Gespenstergeschichten läßt du mir aber jetzt, Bube, wenn ich noch einmal von dem Unsinn höre, dann...“ 

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