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Das Unkraut-5
日期:2024-02-23 09:38  点击:266
Aber eines schönen Tages steckten eine ganze Menge Mohnblumen, Disteln, Löwenzahn, Kletten und Glockenblumen die Köpfchen hervor, mitten zwischen dem üppig gedeihenden Roggen.
 
„Was ist denn das?“ rief der Roggen. „Wie in aller Welt seid ihr hierher gekommen?“
 
Und der Mohn sah verwundert auf die Glockenblume und fragte:
 
„Wie kommst du hierher?“
 
Und die Distel sah die Klette an und fragte:
 
„Wie in aller Welt kommst du hierher?“
 
Alle staunten gar sehr, die anderen hier zu finden; und es dauerte eine geraume Weile, bis die Sache aufgeklärt war. Aber der Roggen war am ärgerlichsten, und als er die Geschichte vom Hund und vom Hasen und vom Wind gehört hatte, da geriet er ganz außer sich und rief:
 
„Gott sei Dank, daß der Bauer den Hasen im Herbst erschossen hat! Und der Hund ist glücklicherweise auch gestorben, der Erzschlingel! Von denen[S. 134] habe ich also nichts mehr zu befürchten. Aber wie darf der Wind es wagen, den Unkrautsamen aufs Feld des Bauern zu schleppen?“
 
„Nur nicht so hitzig, du grüner Roggen!“ rief da der Wind, der hinter der Hecke gelegen und alles mitangehört hatte. „Ich frage niemanden um Erlaubnis, sondern mache, was ich will, und jetzt mußt du dich vor mir beugen.“
 
Und er fuhr über den jungen Roggen hin, so daß die dünnen Halme hin und her schwankten.
 
„Siehst du,“ sagte er dann, „der Bauer sorgt für seinen Roggen, denn das ist sein Beruf. Aber der Regen, die Sonne und ich — wir nehmen uns euer aller an, ohne Ansehen der Person. Für uns ist das armselige Unkraut ebensoviel wert wie das vornehme Getreide.“
 
Da kam der Bauer, um nach seinem Roggen zu sehen; und als er das Unkraut gewahrte, das auf dem Felde stand, kraute er sich ärgerlich hinter den Ohren und fing an zu schelten.
 
„Das hat der Wind getan, der schlechte Kerl!“ sagte er zu Jens und Ole, die neben ihm standen, die Hände in den Hosentaschen — sie hatten schon ihre neuen Hosen an.
 
Aber da kam der Wind herbeigeflogen, wehte allen dreien die Mützen vom Kopfe und rollte sie ein gutes Stück Weges fort. Der Bauer und die beiden Jungen liefen den Mützen nach, aber der Wind war geschwinder als sie.
 
Zuletzt rollten die Mützen in den Dorfteich, und der Bauer und seine Söhne mußten lange nach ihnen fischen und angeln, ehe sie sie wieder erwischten. 
Die Mützen im Dorfteich

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