„Gewiß, gewiß!“ sagte der Wind lachend. „Ich werde nichts sagen.“
Und er rüttelte ordentlich an der Blüte und lief weiter.
„Lieber, lieber Wind!“ rief der Löwenzahn. „Wohin so eilig?“
„Was hast du denn schon wieder?“ fragte der Wind.
„Nichts Großes. Es ist wirklich schwer für uns dieses Jahr, alle unsere Samen unterzubringen; und man möchte doch gern gut für seine Kinder sorgen. Was die Glockenblume und der Mohn und die arme Klette anfangen sollen, das weiß ich wirklich nicht. Aber die Distel und ich, wir haben uns zusammengetan; und nun haben wir einen Ausweg gefunden. Du sollst uns dabei helfen.“
„Nun wären es also im ganzen vier,“ dachte der Wind und konnte ein lautes Gelächter nicht unterdrücken.
„Worüber lachst du?“ fragte der Löwenzahn. „Ich habe es vorhin wohl gesehen, wie du mit der Glockenblume und dem Mohn tuscheltest; aber erzählst du ihnen etwas, dann bekommst du überhaupt nichts zu wissen!“
„Gott behüte!“ rief der Wind; „ich bin stumm wie ein Fisch. Was wollt ihr denn?“
„Wir haben oben an unseren Samen einen kleinen, feinen Regenschirm angebracht. Es ist das zierlichste Spielzeug, das du dir denken kannst. Du brauchst mich nur ein klein wenig anzublasen, dann fliegen die Schirmchen auf und fallen nieder, wo du es haben willst. Willst du?“
„Aber gewiß!“
Und rutsch! fuhr der Wind über Distel und Löwenzahn hin und entführte alle Samen mit sich aufs Feld.
Die Klette überlegte noch. Sie begriff etwas schwer, und darum dauerte es so lange.
Aber am Abend sprang ein Hase über die Hecke.
„Versteck’ mich! Hilf mir!“ rief er. „Des Bauern Hund ist mir auf den Fersen.“
„Du kannst dich hier hinter der Hecke verkriechen,“ sagte die Klette, „dann will ich dich verbergen.“