„Die Rinder sind ja immer noch übrig,“ sagte lachend der Löwe, und seine fürchterlichen Zähne glänzten.
„Ganz recht,“ entgegnete das Rind und wich vorsichtig zurück. „Die Reihe kommt sicher auch an die Rinder, nachdem er einmal Blut geleckt hat. Er sieht fürchterlich gefräßig aus. Und ich finde, es sind ohnehin schon genug Leute vorhanden, die mich zu fressen wünschen.“
„Hm!“ brummte der Löwe. „Daran mag ja etwas Wahres sein. Ich liebe nur diese Angstmeierei nicht. Aber laß uns mit dem Burschen reden!“
Er ging, und der Orang-Utan sprang ihm eifrig voraus, unaufhörlich rufend:
„Diesen Weg!... Diesen Weg!“
Und nun stand der Löwe unter dem Baum, auf dem der Zweifüßler wohnte. Alle die andern Tiere des Waldes waren ihnen gefolgt und lauschten und starrten.
„Zweifüßler!“ brüllte der Löwe mit seiner gewaltigen Stimme, die wie Donner klang, so daß alle erschrocken zusammenfuhren. Der Löwe schlug mit dem Schwanze um sich und sah in den Baum hinauf. Kein Laut kam herab. Er rief wieder, aber es antwortete niemand.
„Diese Frechheit!“ zeterte der Orang-Utan.
„Vielleicht sind sie tot,“ sagte die Nachtigall. „Vielleicht haben sie zu viel von dem Schaf gegessen.“
„Man stirbt nicht von zu viel Essen, nur von zu wenig,“ grunzte das Schwein, das die ganze Zeit über mit dem Rüssel in der Erde wühlte, um einen Bissen zu finden.