„Er ist also genau so wie alle andern Männer,“ sagte Madam Hirsch.
„Es gibt schlimmere Männer,“ klagte Frau Maulwurf. „Der meine frißt die Kinder, wenn ich nicht achtgebe.“
„Die Männer sind ein erbärmliches Gesindel,“ versicherte die Spinne. „Ich habe den meinen aufgefressen, nachdem ich die Eier gelegt hatte.“
„Verschone uns mit deinen greulichen Geschichten!“ sagte Frau Nachtigall. „Übrigens könnte der junge Vater seinem Weibe ruhig etwas vorsingen, finde ich. Mein Mann tut das wenigstens.“
„Seht das Junge... Wie süß es ist!“ rief die Rohrsängerin.
„So ein Würmchen!“ erklärte Madam Hirsch. „Es kann ja nicht einmal auf den Beinen stehen. Und der Sperling sagte doch, es sei schon gestern abend um elf Uhr geboren worden. Als mein Kalb eine Stunde alt war, sprang es bereits lustig auf der Wiese umher.“
„Was soll denn das heißen, so ein kleines Wesen auf dem Arm herumzutragen?“ tadelte das Känguruh. „Wäre es mein Junges, so dürfte es hübsch im Beutel bleiben, bis es sich zu benehmen wüßte. Aber die arme Frau hat vermutlich nicht einmal einen Beutel.“
„Sehen kann es,“ sagte die Füchsin. „Meine Kinder sind volle neun Tage blind.“
„Ihr müßt bedenken, daß es arme Leute sind,“ verkündete der Orang-Utan. „So eine Familie hat es nicht leicht, wenn sie Zuwachs bekommt. Die Polizei sollte es verbieten!“
Aber damit war Frau Nachtigall durchaus nicht einverstanden:
„Das Kind ist so lieb und nett, das sieht jede Mutter. — He, Frau Zweifüßler, Sie müssen es unbedingt mit Maden füttern. Davon wird es schön fett.“
„Sie müssen sich in der Nacht darauflegen,“ rief das Rohrsängerweibchen. „Sonst erkältet es sich.“