Inzwischen wanderten der Zweifüßler und sein Weib weiter; und im Wandern erstaunten sie mehr und mehr über die Schönheit der Welt. Dabei hatten sie gar keine Ahnung davon, wieviel Aufsehen sie erregten, und sahen nicht, wie die Tiere heimlich ihren Spuren folgten. Aber wohin sie auch kamen, überall steckten die Bäume die Köpfe zusammen und flüsterten; die Vögel begleiteten sie über ihren Köpfen durch die Luft, und aus jedem Strauch starrten verwunderte Augen sie an.
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„Hier wollen wir wohnen,“ rief der Zweifüßler aus und zeigte auf eine wunderschöne kleine Wiese, wo ein lieblicher Fluß zwischen Blumen und Gräsern dahinfloß.
„Nein — hier!“ jauchzte sein Weib und lief in den benachbarten Wald, dessen Bäume kühlen Schatten spendeten und dessen Boden mit dichtem, weichem Moose bedeckt war.
„Wie seltsam ihre Stimmen klingen!“ flötete bewundernd die Nachtigall. „Sie haben mehr Töne als ich.“
„Wenn sie nicht so groß wären, würde ich ihnen empfehlen, neben mir im Schilfe ihr Nest zu bauen,“ sagte der Rohrsänger.
Die beiden neuen Tiere gingen weiter und fanden immer neue Stellen, von denen die eine ihnen noch schöner erschien als die andere, so daß sie zu keinem Entschlusse kamen, wo sie bleiben sollten. Da begegneten sie dem Hunde, der stark hinkte, weil er sich die Pfote an einem scharfen Stein verletzt hatte. Er wollte ihnen aus dem Wege laufen, konnte aber nicht. Frau Zweifüßler hielt ihn fest und betrachtete seine Wunde.
„Ich werd’ dir helfen, du Ärmster!“ tröstete sie. „Wart’ nur ein wenig.... Neulich hab’ ich mir selber den Fuß verletzt und mit Blättern geheilt.“
Der Hund merkte, daß sie nichts Böses mit ihm vorhatte. Darum blieb er ruhig stehen, während sie ins Gebüsch lief, um Blätter zu holen. Inzwischen[S. 10] streichelte der Zweifüßler seinen Rücken und sprach ihm freundlich zu. Nach einer Weile kam sie mit Blättern zurück, legte sie auf die Pfote und band eine Ranke darum:
„Jetzt spring weiter! Morgen bist du gesund.“