Die Wolken.
Uns kommt in süßen Grüßen ein stilles Leben,
Wir wachen und fließen in Küssen zusammen,
Da schießen liebende Flammen
Und zieh’n uns fort, dem heil’gen Strahl uns hinzugeben.
Der Jüngling erwacht.
Ich war gefangen! Wer hat mich befreiet
Und aufgelöst des Hauptes düstre Binde?
Mein Geist, mein Muth war mit sich selbst entzweiet,
Angst, Trübsal, Furcht nahmen zu ihrem Kinde
Das bange Herz, zu fremder Noth geweihet;
Es floh das wüste Heer im Morgenwinde,
Ein Hauch hat Traum und dunkle Nacht verzehret,
Und mein Gemüth im Morgenlicht verkläret.
Die Sonne.
Ich will zu meinem hohen Thron aufsteigen:
Morgenroth, Diener, leg’ die güldnen Decken,
Zum Fußtritt durch die lichtazurnen Strecken,
Ruf durch den weiten Raum ein heil’ges Schweigen:
Schön will ich mich den Unterthanen zeigen,
Wald, Berg, Thal, Fluß mit meinem Glanz bedecken,
Das Luftgefieder schnell zum Gruß erwecken,
Der Pracht soll Niedres sich und Hohes neigen.
Die Vögel singen, Wasser rauschen, hallen
Gebirg’ und Wald, mein Auge dringt zum Dunkeln;
Geblendet, trunken, kommt mir Dank von allen:
Ein kühler Thau soll ihre Inbrunst lindern;
Wie Wald, Strom, Thal und Berg von Pracht erfunkeln,