Das saget er, da sprach die Fraue:
Viel ernstlicher im Treuen
Herre, auf die Seele mein,
So wahr ich getaufet bin,
Der aus allen Landen
Die theuren Wigande
Zu einander hiesse gahn,
So würde doch nie kein Mann
Der dein Genosse möchte sein,
Das nehm ich auf die Treue mein
Daß niemals eine Mutter gewann
Ein Kind also lustsam,
Darum mit Züchten Dietherich
Mag ich lieben und ehren dich,
Denn du bist in Tugenden ein ausgenommner Mann,
Sollte ich aber die Wahl han;
So nähm’ ich einen Helden gut und stark
Dessen Bothen kommen her in dies Land,
Die noch hie leben
In meines Vaters Kerker,
Der ist geheissen Rother
Und sitzet westlich über Meer,
Ich will auch immer Jungfrau gahn
Mir werde denn der Held lustsam.
Als das Dietherich vernahm,
Da sprach der listige Mann:
Willt du Rother minnen,
Den will ich dir balde bringen,
Es lebet in der Welt kein Mann,
Der mir so Liebes hätte gethan,
Er minderte ofte meine Noth,
Das lohne ihm noch Gott,
Wir genossen fröhliche das Land
Und lebten fröliche mitsamt.
Er war mir immer gnädig und auch gut,