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Ludwig Tieck德语故事:König Rother-1
日期:2024-02-09 16:34  点击:236

In der Kammer ward es stille,

Da sprach die Königinne:

O weh, Fraue Herlind,

Wie groß meine Sorgen sind

Um den Herren Dietheriche,

Den hätt’ ich sicherliche

Verstohlen gern gesehn,

Und möcht’ es füglich geschehn

Um den tugendhaften Mann,

Fünf Ringe lustsam

Die möchte ein Bothe schier

Um mich verdienen,

Der den Held balde

Brächte zu meiner Kammer.

In Treuen sprach Herlind:

Ich will mich heben geschwind,

Ich geh zu der Herbergen sein,

Es bringe Schaden groß oder klein,

Doch pfleget er solcher Zucht

Daß wir seyn dürfen ohne Furcht.

Herlind ging balde

Zu einer Kammer

Und nahm ein theuerlich Gewand,

Wie manche Fraue hat,

Darin zierte sie den Leib,

Da ging das listige Weib

Zu dem Herrn Dietheriche.

Er empfing sie frommliche,

Viel nahe sie zu ihm saß,

Dem Recken sie in das Ohre sprach:

Dir entbietet holde Minne

Meine Frau, die Königinne,

Und ist dir mit Freundschaft unterthan,

Du sollt hin zu ihr gahn,

Dorten will die Magd

Dich selber wohl empfahn,

Nur um deine Ehre,

In allen Treuen Herre.

Du magst das wohl gewiß sein

An der Jungfrauen mein. 

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