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Ludwig Tieck德语故事:Dritte Abtheilung.-19
日期:2024-02-05 12:59  点击:212

Indem sie noch sprachen, kam der Riese, eilte geschwind in eine Kammer und schlug die Thür sehr eilig hinter sich zu. Geoffroy sah ihn, sprang nach und trat so stark wider die Thür, daß sie in Stücke zersprang. Der Riese hatte einen Hammer bei sich, mit welchem er so heftig auf Geoffroy’s Helm schlug, daß, wenn der Helm nicht so gar gut gewesen wäre, er damit den Geoffroy erschlagen hätte. Geoffroy aber besann sich schnell, und gab ihm mit dem Schwerte einen so gewaltigen Hieb, daß der Riese sogleich zur Erde fiel. Darauf that der Riese einen so erschrecklichen Schrei, daß der ganze Thurm erbebte und er sogleich todt war. Hierauf steckte Geoffroy sein Schwert ein, ging wieder zu den Gefangenen und fragte sie: ob sie aus dem Lande Norhemen gebürtig wären. Sie sagten: Ja. Er fragte ferner: warum sie dorten gefangen säßen. Sie sagten: um Schatzung und Tribut, die wir dem Riesen schuldig sind. Geoffroy sagte: so danket Gott, daß er es mir vergönnt hat, diesen Riesen ganz und gar umzubringen. Ueber diese Nachricht wurden die Gefangenen sehr froh und lobten Gott, wobei sie Geoffroy baten, ihnen doch aus dem Gefängnisse zu helfen. Geoffroy wollt’ es von Herzen gern thun, aber keiner wußte, wo die Schlüssel lagen; endlich fand sie der tapfre Ritter, nachdem er allenthalben gesucht, schloß alsbald die Thüren auf, und ließ die Gefangenen heraus, deren mehr als zweihundert waren. Geoffroy erlaubte ihnen von den Edelgesteinen und dem Silber und Golde zu nehmen, welches im Berge sei, denn er begehre nichts davon für sich selber, wofür sie ihm noch mehr dankten.

 

Sie beschlossen darauf, den Riesen aus der unterirrdischen Schluft hervor an das Tageslicht zu ziehn, und ihn allen Leuten im Lande zu zeigen, welches sie auch sogleich in’s Werk richteten: die Gefangenen nahmen einen großen Karren, schroteten den ungeheuren Riesen darauf, banden ihn so, daß er aufrecht saß, gleich als wenn er lebte, und fuhren ihn so durch das ganze Land. Als das Volk im Lande den ungeheuren Riesen sah, konnten sie sich nicht genug verwundern, sie dankten alle laut Gott von Herzen, daß er sie durch Geoffroy von einem solchen ungeschlachten Bösewicht erlöst hatte. Bei diesem bedankten sich auch die Landesherren höflich für den ihnen und dem Reiche erwiesenen Dienst, auch das Volk erzeigte ihm die größte Ehre und alle baten ihn inständigst, bei ihnen als ihr König und Herr zu bleiben, welches er aber nicht annahm, sondern bald darauf von dannen zog, denn er trug ein Verlangen, seinen Vater und seine Mutter wieder zu sehn.

 

Er setzte sich also zu Schiffe und fuhr nach seinem Vaterlande. Als sein Vater Reymund seine Zurückkunft erfahren hatte, ritt er ihm entgegen; denn es war schon bekannt geworden, welche große Thaten er in dem Lande Norhemen ausgeübt hatte, deswegen legte Reymund seinen Kummer um seine geliebte Melusina ein wenig bei Seite. Als er mit seinem Sohn allein war, erzählte er ihm sein ganzes gehabtes Unglück unter Vergießung vieler Thränen. Als Geoffroy das hörte, erschrak er heftig und merkte, daß alles dies von seiner Missethat hergekommen sei, indem er seinen Bruder Freymund im Kloster Malliers verbrannt habe; doch sammelte er sich wieder und erzählte, welche Tafel, Schrift und Nachrichten er in dem bezauberten Berge gefunden habe, woraus Reymund merkte, von welchem hohen Geschlechte seine Gemalin Melusina abgestammt sei. Geoffroy erfuhr nun zugleich von seinem Vater, daß sein Bruder, der Graf von Forst, ihn zuerst dahin vermocht habe, die Melusina an einem Sonnabend zu belauschen und so sein theures Gelübde zu brechen, worauf Geoffroy einen hohen Eid schwur, daß der Graf von Forst dafür sterben solle. Ritt auch eilig hinweg, und Reymund blieb in größter Betrübniß zurück, daß sein Sohn Geoffroy wieder eine neue Missethat begehn wollte. 

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