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Ludwig Tieck德语故事:Dritte Abtheilung.-13
日期:2024-02-04 09:38  点击:275

Einer von den Landesherren fragte ihn hierauf, ob sich der Riese bei ihm etwa erkundigt habe, wer, oder von wannen er sei. Geoffroy antwortete: ja, er hat recht eigentlich darnach gefragt und ich habe ihm solches auch nicht verschwiegen. Darauf sagte dieser Herr: tapfrer Ritter, Ihr könnt versichert sein, daß dieser Riese nicht wieder aus seinem Berge hervor kommt, so lange Ihr hier gegenwärtig bei uns bleibt, denn er hat es durch eine Weissagung, daß er von Eurer Hand sterben werde. Darauf schwur Geoffroy einen Eid, nicht eher von dem Lande zu weichen, bis er den Riesen wieder gefunden und ihn vollends getödtet hätte.

 

Ein andrer Landesherr fuhr hierauf fort: Herr Ritter, in jenem Berge sind überhaupt viele Gespenster, und fremde Dinge, die man wohl recht seltsam nennen könnte. Wir sind ehedem von einem Könige Helmas regiert worden, derselbe hatte eine schöne und weise Gemalin Persina genannt, welcher er einen Eid schwören mußte, sie in ihrem Wochenbette nicht zu besuchen, er brach aber diesen Eid und sah nach der Frau im Kindbette, worauf er auf sonderbare Weise von ihr und von den Kindern plötzlich getrennt wurde. Die drei Prinzessinnen haben darauf ihren Vater in diesem Felsen verschlossen, und wohin nachher die Mutter mit den Töchtern gekommen, hat Niemand erfahren können, seitdem aber der König im Felsen verschlossen, hat sich hier immer ein Riese aufgehalten und den Berg gehütet. Dieser ist der fünfte und alle haben uns unsägliche Drangsal angethan, das Land verwüstet und alle Menschen so sie nur erwischt, jämmerlich erschlagen, dabei hat es keiner gewagt, sich ihnen zu widersetzen. Jetzt aber hoffen wir, daß Euer tapfrer Arm uns von der Furcht erlösen wird. Geoffroy schwur ihnen nochmals, nicht vom Lande zu weichen, bis er den Riesen gar umgebracht, und hiemit ritten sie alle nach Hause.

 

Die Sonne war kaum aufgegangen, als Geoffroy sich wieder auf den Weg nach dem Gebirge machte. Er kam an den Felsen, wohinein der Riese geflohen war, suchte lange die Schluft, und fand sie endlich, worauf er von seinem Pferde stieg, und mit seinem Spieß in die Oeffnung hinunter langte. Er sagte: daß er nun hinab steigen wollte, um den Riesen umzubringen, weil er überdies ein Heide und Ungläubiger sei. Die Landesherren wünschten ihm Glück und den Beistand des Himmels: Geoffroy machte hierauf ein Kreuz für sich und ließ sich an seinem Speer in den finstern Felsen hinunter. Unten ging er lange herum, fand aber den Riesen nicht, endlich ersah er einen Schein, nahm seinen Spieß und fühlte damit so lange, bis er auf eine Thür traf, in diese ging er hinein und trat in einen kostbaren Saal, wo er viele Reichthümer fand, die Wände waren mit Gold und allen Arten von Edelgesteinen ausgeschmückt, in der Mitte aber stand ein erhabenes Grabmal, welches auf sechs güldenen Pfeilern ruhte, und mit den köstlichsten Edelsteinen, die in demselben Berge reichlich wuchsen, häufig besetzt war. Auf dem herrlichen Grabmal lag die Gestalt eines Königs aus Chalcedonen gearbeitet, der auch von Edelsteinen glänzte, neben ihm war das Bildniß seiner Gemalin, welche eine Tafel in ihren Händen hielt, worauf geschrieben stand:

 

Dies ist der König Helmas, hier begraben,

 

Der mich zu seiner Gattin einst erwählte,

 

Doch mußt’ ich einen Eid zuvor noch haben, 

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