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Ludwig Tieck德语故事:Dritte Abtheilung.-12
日期:2024-02-04 09:36  点击:203

Da fing der Riese an zu spotten und sagte: ei, mein kleiner Herr, laßt mir doch noch mein armes Leben, nehmet mich lieber gefangen und verkauft mich für Geld, damit ich doch nur meinen Leib behalte. Wie Geoffroy merkte, daß er seiner spottete, schrie er ihn wieder an: Nun warte, Du großer Hund, alsbald sollst Du für Dein Spaßmachen den Lohn bekommen. Plötzlich ergriff er seinen Schild, legte die Lanze ein und rennte mit solcher Gewalt auf den Riesen los, daß, wenn dieser nicht von seinem stählernen Harnisch wäre geschützt worden, er ihn durch und durch gestoßen hätte; aber der Stoß traf den Riesen doch so gewaltig, daß er zur Erden fiel und den Hintern und die Beine dem Himmel zukehrte. Er sprang aber geschwinde wieder auf und wollte nach Geoffroy mit seiner Stange schlagen; wie dieser das merkte, sprang er schnell vom Pferde herunter, in Besorgniß, er möchte ihn und das Pferd zu gleicher Zeit zu Tode schlagen. Der Riese betrachtete hierauf den Geoffroy und verwunderte sich sehr über dessen Stärke, und sagte zu ihm: ich weiß nicht, wer oder von wannen Ihr seid, Ihr habt mir einen so starken Stoß gegeben, daß ich meine Füße und meinen Hintern dem Himmel habe zukehren müssen, solches ist mir zuvor in meinem Leben noch nicht begegnet, wenn Ihr also ein frommer Ritter seid, so begehre ich von Euch, mir Euren Namen nicht zu verschweigen.

 

Geoffroy antwortete: ich heiße Geoffroy mit dem Zahn und bin weit und breit bekannt. Der Riese sagte: ich habe schon viel von Euch gehört, Ihr seid also derselbe, der einen andern Riesen, meiner Mutter Bruder, erschlagen hat, und nun hieher zu mir gekommen seid, um Euren Lohn dafür zu empfangen, den ich Euch auch alsobald richtig auszahlen will. Damit nahm der Riese die Stange und schlug mit großer Gewalt gegen Geoffroy, in der Meinung, ihn zu treffen, Geoffroy aber sprang geschwind zurücke und die Stange fuhr einen Schuh tief in den Felsen hinein. Zu gleicher Zeit gab Geoffroy dem Riesen mit seinem Schwert einen solchen Hieb durch seinen stählernen Harnisch, daß die Ringe davon fielen und das rothe Blut durch den Harnisch abwärts floß. Darauf wurde der Riese über die maßen wüthig, er nahm seine Stange und holte damit einen mächtigen Hieb aus; aber Geoffroy sprang wieder zurücke, und der Streich war so gewaltig, daß die Stange drei Schuhe tief in den Felsen hinein fuhr, wovon ihm auch der Arm heftig erschütterte und seine Stange in Stücke zersprang. Darüber ward Geoffroy sehr froh und lief wieder gegen den Riesen, und führte einen so starken Hieb auf dessen Helm, daß er ihn davon betäubte. Wie der Riese nun wehrlos war, so brauchte er seine Faust und versetzte damit dem Geoffroy einen so harten Schlag auf seinen Helm, daß er ihn damit beinah von Sinnen brachte, doch erholte er sich bald und gab dem Riesen noch einen Hieb, daß ihm der Panzer versehrt wurde, er ihm eine tiefe Wunde beibrachte und das Blut zu seinen Füßen niederströmte. Darüber fing der Riese an gräßlich zu fluchen und seine heidnischen Götter zum Beistand herbeizurufen. Dann sprang er auf Geoffroy zu und packte ihn um den Leib, hierauf rungen die beiden aus allen Kräften und Geoffroy war so mächtig, daß dem Riesen der Athem verging, ihn seine Wunden sehr schmerzten und er beinahe ohnmächtig geworden wäre. Hierauf wollte Geoffroy wieder nach seinem Schwerte laufen, um ihm vollends den Rest zu geben, aber der Riese nahm dieses Augenblickes wahr und nahm mit großer Schande die Flucht in den Felsen hinein.

 

Der Riese war hinter dem Felsen in ein finstres Loch gesprungen und Geoffroy konnte ihn nicht wiederfinden, so sehr er auch suchte, er setzte sich also wieder zu Pferde und ritt zu seinem Boten zurück, der seiner in großen Aengsten erwartet hatte. Dieser freute sich sehr, als er ihn sah, und Geoffroy erzählte ihm den ganzen Verlauf des Zweikampfs, denn jener hatte sich doch aus Furcht entfernt, als er gesehn, wie der Riese zu handthieren angefangen. Er sah nun auch, wie dem Geoffroy sein Helm voll Beulen und sein guter Schild zerschlagen war, woraus er wohl abnehmen konnte, daß er nicht leichte Arbeit gehabt hatte. Indem sie noch mit einander sprachen, kamen die Landesherren und eine große Menge Volks herbei, die sich über den Sieg Geoffroy’s höchlich erfreuten; doch wurden sie wieder bekümmert, als sie hörten, daß der Riese nicht ganz todt, sondern in den Felsen entronnen sei, und wenn er von seinen Wunden wieder aufkäme, so möchte er hernach schlimmer werden, als er zuvor gewesen. 

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