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Ludwig Tieck德语故事:Dritte Abtheilung.-11
日期:2024-02-04 09:35  点击:240

Die Landesherren schafften ihm bald einen Boten, der des Wegs kundig war und auch die Wohnung des Riesen wußte, worauf Geoffroy sehr kurz, aber doch mit seiner möglichsten Höflichkeit von den Landesherren Abschied nahm. So ritten sie beide, er und der Bote nach dem Berge zu, wo der Riese seine Wohnung hatte. Da sprach der Bote: Hier auf diesem Berge hat nun der Riese seine Wohnung. Du mußt mich zu ihm führen, antwortete Geoffroy, denn dazu bist Du mir mitgegeben; und so ritten sie auch den Berg hinan, und als sie oben waren, sah sich der Bote um, und erblickte den großen und mächtigen Riesen, der an einem Baume, auf einem Marmorsteine saß.

 

Als der Bote sah, daß der Riese so gar nahe bei ihm war, zitterte er vor Furcht an Händen und Füßen, wobei er ohne Unterlaß die Farbe verwandelte. Geoffroy, der sich nicht umgesehn hatte, merkte daraus, daß der Riese etwa in der Nähe sein müsse, er sagte daher lächelnd zum Boten: fürchtet Euch nur nicht, mein lieber Freund, denn ich bin gekommen, diesen Riesen umzubringen und Euch alle zu erlösen. Der Bote sagte: Herr, ich bin Euch als ein Bote mitgegeben worden, denenselben den Riesen zu zeigen, da ist er nun vor uns gegenwärtig, und sitzt auf einem Marmorsteine, nun verleihe Euch Gott der Herr Kraft und Stärke, denn hier kehr’ ich um, und möchte um alle Schätze in der Welt, um alles Gold und Silber nicht weiter mit denenselben hinauf reiten; also, Gott befohlen, denn ich war bloß dafür gedungen, Euch den Riesen zu zeigen, und da ist er.

 

Der Riese Grimhold sah, daß zwei Leute zu ihm den Berg hinan ritten, blieb also sitzen, um zu sehn, was es geben solle, denn er dachte wohl, daß sie sich an ihn machen und eins mit ihm wagen wollten. Geoffroy bat den Boten lächelnd, daß er doch noch bleiben und ihrem Gefechte zusehn möchte, indem er bald wahrnehmen würde, welcher unter ihnen beiden der beste sei. Der Bote aber sprach: was seh’ ich doch an Dero Fechten, will lieber wieder nach Hause gehn, indem ich das nunmehr vollbracht habe, was mir ist anbefohlen worden. Geoffroy aber redete ihm wieder zu und sagte nochmals: lieber Freund, laß es Dir nicht leid sein, noch eine kleine Weile zu verziehn, denn Du wirst alsbald gewahr werden, welchen Ausgang es nimmt, worauf Du dann dem übrigen Volke sagen kannst, wie es sich begeben hat, und wer oben oder unten gelegen; willst Du dieses aber nicht thun, so denke ich Dir selber eins zu versetzen, daß Du wohl hier bleiben mußt.

 

Der Bote antwortete und sprach: gnädiger Herr, Ihr bittet so, daß man Euch nichts abschlagen kann, doch wollte ich gebeten haben, das Ding nicht lang zu machen, weil ich mich gar zu sehr vor dem Riesen fürchte, denn er kommt mir nicht wie ein Mensch, sondern wie der leibhaftige Teufel vor. Wenn Ihr so dächtet, wie ich, so würdet Ihr gegen den großen ungeheuren Riesenkerl nicht so unbedachtsam Euer junges Leben wagen. Geoffroy aber sagte: sorgt für mich nicht, denn ich will dem Leben des Riesen bald ein Ende machen.

 

Geoffroy schied nun von dem Boten und kam an den Berg. Da ihn Grimhold ganz allein herauf reiten sah, verwunderte er sich sehr, daß sich ein einzelner Mann dergleichen unterstehn sollte, doch gedachte er wieder, es werde vielleicht ein Unterhändler zwischen ihm und dem Lande sein, daher stand er auf, ging ihm an dem Berge auf einer schönen Wiese entgegen und nahm eine lange hölzerne Stange in seine Hand, mit der er wie mit einem Stäblein spielte. Wie nun Geoffroy nahe genug gekommen war, so schrie ihn der Riese an: Wer, oder von wannen seid Ihr, daß Ihr es wagt, so gegen mich den Berg herauf zu reiten? Was habt Ihr hier zu schaffen und zu suchen? Geoffroy schrie ihn wieder an: Du großer Schreihals, mein Gewerbe ist ganz kürzlich dieses, daß ich Dir Deinen gottlosen Kopf vom Leibe herunter hauen will, weiter habe ich hier nichts zu suchen, darum halte Dich bereit, solches in Gottes Namen zu erleiden. 

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