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Ludwig Tieck德语故事:Zweite Abtheilung.-2
日期:2024-02-01 14:14  点击:254

Darnach gebar sie wieder einen Sohn, den Freymund, der von schöner Leibesgestalt war, aber auf der Nase einen haarigen Fleck, fast wie ein Stück Wolfshaut, hatte. Nicht lange, so bekam sie noch einen Sohn, Horribel, derselbe hatte drei Augen und war von bösen Sitten und argem Gemüth. Dann kam der Dietrich zur Welt, der ein großer Ritter wurde, und zuletzt ein Sohn, den sie Reymund nannten.

 

So hatte Melusina nun zehn Söhne, als:

 

1) Uriens, mit schlechtem Antlitz, einem rothen Auge und langen Ohren.

2) Gedes, mit der Röthe im Angesicht.

3) Gyot, ein Auge höher als das andre.

4) Antoni, eine Löwenklaue auf der Wange.

5) Reinhardt, nur ein Auge auf der Stirn.

6) Geoffroy, mit dem Zahn.

7) Freymund mit der Wolfshaut auf der Nasen.

8) Horribel, der drei Augen hat.

9) Dietrich, ohne Fehl.

10) Reymund, ohne Fehl.

Als der älteste Sohn Uriens, der mit dem schlechten Antlitz und langen Ohren, zu seinen erwachsenen Jahren gekommen war, begehrte er ein berühmter Ritter und Kriegsmann zu werden und sein Glück in der weiten Welt zu versuchen. Da ihm nun sein Sinn darnach stand, so rüstete er ein Schiff aus, welches er eine Galeere nannte, nahm viel Volks mit, von seinen Eltern Abschied, und ihn begleitete sein jüngerer Bruder Gyot, dem ein Auge höher, als das andere stand. So begaben sie sich auf das hohe Meer, und versahen sich auch mit Gold und Silber, von dem Segen Reymunds, wie der Melusina begleitet.

 

Sie richteten ihre Seefahrt nach Famagusta, der Hauptstadt des Königreichs Cypern, wo sie Anker warfen und an das Land stiegen. Hier vernahmen sie, daß ein heidnischer König diese Stadt mit einer großen Menge Volks belagert hielt und den christlichen König von Cypern hart bedrängte, worauf sie sich vornahmen, diesem beizustehn. Schlugen also ihr Lager im Angesicht der Feinde in der Nähe der Stadt auf, und erwarteten eine günstige Gelegenheit, ihre Tapferkeit zu zeigen; die Heiden aber waren ungewiß, ob sie dieses fremde Volk für Heiden oder für Christen halten sollten. Der Heide zog daher aus Vorsichtigkeit sein Volk zusammen, ob er etwa überfallen werden möchte, worauf der König von Cypern, der dieses aus der Stadt wahrnahm, meinte, jener wolle sich zur Flucht bereit machen, daher er die Thore aufmachen, Fahnen vortragen und die Trompeten fröhlich blasen ließ, indem er mit aller Macht in das heidnische Lager einbrach. Die Heiden aber wehrten sich tapferlich, und brachten viele der Christen um, der König von Cypern selbst wurde von einem vergifteten Pfeile getroffen, so daß er augenblicklich spürte, die Wunde würde tödtlich sein. So mußten sie sich alle mit großem Verlust in die Stadt zurück begeben.

 

Der König hatte eine schöne Tochter, Hermina genannt, welche heftig erschrak, als sie ihren Herrn Vater auf diese Weise zurück kommen sah, von dem vergifteten Pfeile verwundet, besonders, da sie hörte, daß er von dieser Wunde nicht wieder aufkommen könne; sie klagte und weinte, aber ihrem von dem vergifteten Pfeil getroffenen Vater war damit nicht geholfen, sondern seine Leiden wurden dadurch nur vergrößert. 

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