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Ludwig Tieck德语故事:Eilftes Bild. Malegys errettet die Brüder aus dem Gefängnisse.
日期:2024-01-31 13:44  点击:269
König Carl ließ nunmehr seinen Rath versammeln, um über die drei gefangenen Brüder ein Urtheil zu sprechen. Er ließ sie in den Saal bringen und ihnen wie Missethätern die Hände auf den Rücken binden. Darwider setzte sich Bischof Turpin und behauptete, daß sich das nicht gezieme, weil diese Herren von fürstlichem Geblüte seien. Carl aber that einen Schwur, daß er sie wollte henken lassen, weil sie seinen Sohn Carlmann umgebracht hätten. Turpin versetzte dagegen, daß er es nimmermehr zugeben würde, und daß gewiß der größte Theil der Ritterschaft seiner Meinung wäre, weil die meisten mit den Gefangenen verwandt wären. Darüber wurde König Carl zornig und schlug nach Bischof Turpin, der Bischof aber ergriff den König beim Halse und hätte ihn beinahe erwürgt, wenn nicht Roland und andre Genossen hinzugesprungen wären und die Einigkeit wieder hergestellt hätten. Es wurde endlich beschlossen, daß die Gefangenen noch auf einige Zeit verwahrt gehalten werden sollten, worauf man sich denn nachher noch einmal bedenken wollte.
 
So entgingen die Brüder noch dem Tode, denn dieser Tag war für sie ein gefährlicher Tag gewesen, und sie hatten ihr Leben schon für verloren geachtet.
 
In der Nacht machte sich Malegys auf und ging nach dem Gefängnisse. Vor seiner Kunst sprangen sogleich alle Thüren auf, auch fielen den Gefangenen die Ketten von den Händen. Er gab sich ihnen zu erkennen und führte sie bis an die Brücke vor Paris, dann sagte er: ich muß nun noch zum König Carl gehn, denn ich habe vergessen ihn um Erlaubniß zu fragen. Ritsart antwortete: Ach, Vetter, diese Erlaubniß wird er Euch nimmermehr geben, denn er hat seine Freude daran, daß er uns will henken lassen.
 
Aber Malegys ging vor das Bett des Königs Carl, der noch im tiefsten Schlafe lag, und fragte ihn, ob er ihm erlauben wolle die Brüder aus dem Gefängnisse zu führen. Carl antwortete: Führe sie, wohin Du Lust hast, denn mich kümmert es nicht; es wußte nämlich der König nicht, was er redete oder sagte. Somit nahm Malegys zugleich auch das Schwert und die Krone Carls, so daß dieser es sah, dann verließ er ihn und eilte mit den erretteten Brüdern nach Montalban.
 
König Carl war sehr ergrimmt, als er am Morgen seine Krone, sein Schwert und seine Gefangenen vermißte. 

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