Der Graf Heymon verließ sogleich mit seinem Anhange die Stadt; er bot alle seine Freunde auf und überfiel das Land, um den Tod seines Vetters Hugo zu rächen. Da war groß Rauben und Morden allenthalben; da sah man verwüstete Dörfer und geplünderte Klöster, die Leichen der Erschlagenen lagen auf den Heerstraßen, denn Heymon war in gewaltiger Wuth entbrannt. Carl stellte sich dem Feinde entgegen, aber sein Volk mußte immer der Tapferkeit des Grafen weichen.
Carl versammelte seinen Rath und verbannte den Grafen im zornigem Muthe aus seinem Lande, so daß er aller seiner Güter und Titel verlustig war und gleich einem armen Flüchtlinge umherirrte. Dadurch wurden Heymon und seine Freunde nur noch mehr aufgebracht, sie verbrannten und verheerten das Land noch ärger als zuvor, sie raubten alles Gold und Silber das sie fanden, und streuten allenthalben das Elend des Krieges aus. Malegys, ein Vetter Heymons, that beso
nders großen Schaden, denn er war in der schwarzen Kunst ein wohlerfahrner Mann. Dieser Krieg währte sieben Jahre, und die Einwohner des Landes kamen endlich demüthig zum König Carl und baten ihn, daß er mit dem furchtbaren Heymon einen Frieden schließen möchte. Carl war anfangs über diese Vorstellung unwillig, schickte aber doch Gesandten mit freundlichem Anerbieten an seinen Feind, denn er sah selbst ein, daß ihm ein solcher Krieg sein Land verderbe. Heymon, der jetzt im Vortheile war, wollte von keinem Frieden hören, aber Carl schickte eine zweite Gesandtschaft, und ließ ihm sogar seine Schwester Aya zur Gemahlin anbieten, wenn er sich versöhnen wolle. Hierauf ging Heymon den Vertrag ein und der Friede ward geschlossen.
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